Welchen Beitrag will das Land Baden-Württemberg leisten, um die Rotkreuzklinik in Wertheim zu retten? Eine Antwort auf diese Frage hatten sich die Wertheimer am Montagabend von Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) gewünscht. Doch der Politiker machte gleich nach seinem Eintreffen vor mehreren Hundert interessierten Bürgerinnen und Bürgern klar: "Wir werden heute wahrscheinlich noch kein Ergebnis haben."
Die Klinik ist seit Herbst 2023 in einem Insolvenzverfahren. Wertheims Bürgermeister Markus Herrera Torrez hatte vom Gesundheitsministerium gefordert, dass das Wertheimer Klinikum als bedarfsnotwendig festgehalten und eine strategische Planung aufgestellt werden sollte.
Beratung hinter verschlossenen Türen
Hinter verschlossenen Türen beriet sich Lucha mit dem Wertheimer Gemeinderat. Wie das Wertheimer Rathaus in einer Pressemitteilung erklärt, nahm sich Lucha zwei Stunden Zeit und "zeigte sich sehr gut informiert". Die Beratungen seien von einem ehrlichen Umgang geprägt, heißt es weiter.
Als wesentliche Parameter der anstehenden Krankenhaus-Reform habe der Gesundheitsminister Bedarfsgerechtigkeit, Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit genannt. Unter diesen Aspekten müsse die Tragfähigkeit des Zukunftskonzepts für das Krankenhaus Wertheim kritisch und ehrlich bewertet werden. "Die weiteren inhaltlichen Beratungen des Gremiums mit Gesundheitsminister Lucha sollen dem Wunsch des Ministers entsprechend vertraulich bleiben", heißt es in der Pressemitteilung.
Stadt Wertheim zur Übernahme der kommunalen Trägerschaft bereit
Zum Abschluss der Sitzung habe der Gemeinderat einstimmig seine Haltung bekräftigt, dass die Stadt Wertheim zur Übernahme der kommunalen Trägerschaft des Krankenhauses bereit ist. Um den Krankenhausstandort zu erhalten, brauche es aus Sicht der Stadt nun eine gemeinsame Kraftanstrengung des Landes Baden-Württemberg, des Main-Tauber-Kreises, der Schwesternschaft vom Bayerischen Roten Kreuz, der Mitarbeiter der Rotkreuzklinik sowie der Stadt, heißt es abschließend in der Pressemitteilung.