Alexander Schmidt aus Lohr hat mit seinem Shisha-Verschluss Steamclick 360 das Shisharauchen revolutioniert. 2015 gründete der heute 30-Jährige, noch während seines Betriebswirtschaftslehre-Studiums die Firma Schmidt Innovations GmbH. Unter dem Markennamen Steamulation vertreibt der Geschäftsmann Shishas im gehobenen Preissegment.
18 verschiedene Patente und Gebrauchsmuster hat er inzwischen angemeldet. Die Initialzündung war die Entwicklung des Verschlusses Steamclick 360. Üblich war bis dahin, dass alle Shishas mit Schraubgewinde verschlossen wurden. Diese setzten sich zu und waren unpraktisch in der Handhabung, erklärt Schmidt.
Einfach zu reinigen und drehbar
Des Gefriemels bei der Benutzung leid, entwickelte er gemeinsam mit seinem Vater Stefan den neuartigen Klickverschluss, der sich mit Präzision und ohne Aufwand aufsetzen und reinigen lässt. Außerdem ermöglicht eine Technik das mühelose Drehen um die eigene Achse beim gemeinsamen Nutzen einer Shisha. Auch das eine technische Neuerung, die es zuvor nicht gab. Üblicherweise verhedderten sich die Schläuche, erklärt Schmidt.
Getoppt wird die Innovation durch die Möglichkeit, durch Pusten den heißen Tabak kühlen zu können, ohne die Ventilkugel im Schlauchadapter anzusaugen. Auch das war früher nicht möglich. Wurde der Tabak im Shishakopf zu heiß, hatten Nutzer nur die Möglichkeit, den kratzigen Rauch einzuatmen. Das ist mit den Shishas der Marke Steamulation Vergangenheit. Stefan Schmidt brachte das Ingenieurswissen für die Entwicklungen ein, Alexander Schmidt das unternehmerische Wissen für die Vermarktung.
Auf Messen, über soziale Medien und Influencer promotete der gebürtige Lohrer sein Produkt. Rund 100.000 Euro Eigenkapital investierte er für Entwicklung und Patente im Vorfeld. Die erste Produktserie umfasste 500 Stück. Mit seinem Steamclick traf Schmidt sofort einen Nerv der Branche. Das Geschäft wuchs explosionsartig.
Mit Preisen ausgezeichnet
Über 30.000 Stück verkaufte Schmidt im vergangenen Jahr. Der Jahresumsatz lag 2021 bei über sechs Millionen Euro. 2016 und 2023 wurde die Steamulation auf der Fachmesse in Frankfurt zur besten Shisha weltweit gewählt und erhielt den Hooka-Messe-Award. Das in mehrfacher Hinsicht Besondere dabei ist, dass in den Jahren zwischen 2016 und 2023 der Award nicht vergeben wurde, berichtet Schmidt. Auf der diesjährigen Fachmesse im Juli präsentierte Schmidt seine Neuentwicklung, genannt Ultimate. Sie vereint 18 Patente in sich und ist, wie der Name verrät, "die ultimative Stufe des Shishabaus", erklärt Schmidt.
Rund ein Dutzend Mitarbeiter zählt das Unternehmen inzwischen und auf der Firmenhomepage sind zahlreiche weitere Stellenausschreibungen zu finden. Das Unternehmen wächst. Das Erreichen eines achtstelligen Umsatzes ist das nächste Ziel, sagt der Firmengründer. Arbeitstage zwischen 14 und 16 Stunden waren für ihn in den ersten Jahren die Regel, blickt Schmidt zurück.
Der Chef als Trainer
Viel ruhiger ist es nach dem Erfolg nicht geworden. Zehn Stunden täglich arbeitet er als Chef. Gegenüber seinen Mitarbeitern sieht er sich in der Rolle des Trainers eines Fußballteams. Das Zusammenspiel muss funktionieren, jeder muss seine Leistung einbringen, und es braucht Struktur.