
Erstmals wuchs seit einigen Jahren die Mitgliederzahl des Ortsverbands des VdK in Marktheidenfeld 2015 nicht mehr an. Dies stellte der Vorsitzende Manfred Schick am Mittwoch bei der Jahresversammlung im Hotel „Zur Schönen Aussicht“ fest. Der Tod von 22 Mitgliedern, zu deren Erinnerung sich die Gäste zu Beginn von ihren Plätzen erhoben, habe die Zahl um fünf Personen von 771 auf 766 sinken lassen.
In Bayern zähle der VdK als größter Sozialverband in Deutschland 650 000, im Bund über 1,75 Millionen Mitglieder. Schick kritisierte in seiner Begrüßung eine immer größer werdende Schere in der Einkommensentwicklung Deutschlands. Dazu trügen prekäre Arbeitsverhältnisse, wie in der Leiharbeit bei. Das Rentenniveau müsse mindestens bei 50 Prozent des Arbeitseinkommens stabilisiert werden, um Altersarmut nicht weiter anwachsen zu lassen.
Schick forderte, einen kühlen Kopf in der Flüchtlingspolitik zu bewahren und gesellschaftliche Gruppen nicht gegeneinander auszuspielen. Als weiteres wichtiges Ziel sah er ein vereinfachtes und gerechteres Steuersystem. Der Vorsitzende dankte den ehrenamtlichen Helfern und Spendern, die im Herbst bei der VdK-Sammlung „Helft Wunden heilen“ in Marktheidenfeld zu einer Summe von knapp 1000 Euro für die Sozialarbeit des Verbands beitrugen.
Dritter Bürgermeister Martin Harth äußerte sein Bedauern darüber, dass bei den zeitgleichen Beratungen des Kreistags in Gemünden wohl das drohende Ende einer stationären Krankenpflege nach über einem Jahrhundert in Marktheidenfeld besiegelt werden könnte. Er kritisierte eine zunehmende Ökonomisierung der Gesundheitspflege. Im Hinblick auf die Einrichtung von Unterkünften für Flüchtlinge in der Stadt bat er darum, den bald ankommenden Menschen offen zu begegnen und ihnen das Gefühl zu vermitteln, willkommen zu sein.
VdK-Kreisgeschäftsführerin Aurica Gruber legte mit besinnlichen Gedanken nahe, Armen, Kranken und Einsamen in der Gesellschaft Zeit zu schenken und damit Gutes zu tun. Sie dankte dem ehrenamtlichen Führungsteam des Sozialverbands in Marktheidenfeld, die wie 20 000 weitere Helfer in Bayern Wichtiges für die Bürger leisteten. Der VdK wolle dieses Engagement auch in Main-Spessart professionell begleiten.
Im kommenden Jahr werde man sich verstärkt dem Thema Inklusion zuwenden, um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung zu fördern. Bei der Arbeit für das Ziel eines barrierefreien Bayerns, das die Staatsregierung vorgegeben habe, erfreue man sich über die Unterstützung der Behindertenbeauftragten der Bundesregierung und ehemals erfolgreichen paralympischen Athletin Verena Bentele.
Schriftführerin Sybille Schick berichtete in ihrem Jahresüberblick von der erfolgreichen Planung und Teilnahme beim Bürgerfest der Stadt Marktheidenfeld, wo der VdK unter anderem mit einer Bauchtanzgruppe erfolgreich auf sich aufmerksam machte.
Der Vorstand traf sich regelmäßig, nahm an den Stammtischen des VdK-Kreisverbands teil und lud zu Café-Terminen ins Haus Lehmguben oder nach Glasofen ein. Eine mehrtägige Fahrt führte nach Bad Hofgastein im Salzburger Land, eine Tagesfahrt zur Blumenausstellung Chrysanthema in Lahr im Schwarzwald. Am Volkstrauertag wurden zu den städtischen Gedenkfeiern auf dem Mainberg mit einem Kranz und in Marienbrunn mit einer Blumenschale beigetragen. Kassenwart Karl-Josef Höhlein zog eine positive, finanzielle Bilanz für das Jahr 2015.
Des Weiteren ehrten Gruber und Schick Mitglieder für ihre zehn- bis 60-jährige Mitgliedschaft. Gruber nahm die Ehrung zum Anlass dem Vorstand bestehend aus Manfred Schick, Sybille Schick, Karl-Josef Höhlein und Peter Schmitt ihre besondere Anerkennung auszusprechen.
Bevor die Versammlung in eine vorweihnachtlichen Feier überging, referierte Regina Leshel von der Ortsgruppe des Vegetarierbunds über das Thema „Klima – Tierschutz mit Messer und Gabel.“
Geehrte Mitglieder
Die Kreisgeschäftsführerin des Sozialverbands VdK, Aurica Gruber, und der Vorsitzende des Ortsverbands Marktheidenfeld, Manfred Schick, ehrten bei der Jahresversammlung langjährige Mitglieder.
Ihre besondere Anerkennung sprach die VdK-Geschäftsführerin dem Führungsteam für sein zehnjähriges Engagement aus: Vorsitzender Manfred Schick, Kassenwart Karl-Josef Höhlein, Schriftführerin Sybille Schick und Peter Schmitt, dem Vertreter aus dem Stadtteil Zimmern.
Für 60 Jahre wurde Hubert Barthel geehrt.
Für 50 Jahre wurde Karl-Josef Höhlein ausgezeichnet.
Für 40 Jahre Mitgliedschaft dankte der VdK Ernst Brönner.
Für 30 Jahre wurde Giesela Puls geehrt.
Für 20 Jahre sagte der VdK Dank an Gerda Döring, Alfred Gold, Elsa Hecht, Christa Hermann, Christine Schmöger, Inge Schneider, Herta Wolz.
Für 10 Jahre wurden geehrt:
Walter Betz, Irmgard Burkhardt, Stephan Buza, Tanja Döhler, Hasibe Dogrul, Bärbel Ebert, Ursula Fecher, Rudolf Fecher, Anita Facchinelli, Wolfgang Geißler, Kadriye Günaydi, Emilie Heißner, Roswitha Hettinger, Maria Hofmann, Gudrun Hubert, Stefan Kaufmann, Marga Kinzel, Wolfgang Klisch, Paul Kuhn, Magdolna Langohr, Roswitha Leimeister, Hannelore Lermann, Walter Lermann, Frank Müller, Karl-Heinz Münch, Gerhard Saller, Frieda Schreiner, Michael Schwarz, Anneliese Seubert, Günter Staub, Armin Väth, Elisabeth Weyer, Elvia Weyerich und Peter Wolf. Text: maha