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Triefenstein
In Triefenstein jahrzehntelang wichtige Projekte verschleppt
Christoph Müller ist Bürgermeisterkandidat der SPD und findet für die Situation in seiner Heimatgemeinde klare Worte. Politik müsse agieren statt nur zu reagieren.
Christoph Müller tritt als Bürgermeisterkandidat für die SPD in Triefenstein an. Das Foto zeigt ihn mit (von links) Ingeborg Behl (Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat), Barbara Bartsch (Vorstandsmitglied), Beate Träger (Gemeinderatsmitglied) und Eva-Maria Brandstädter (Vorstandsmitglied).
Foto: Robin Harth | Christoph Müller tritt als Bürgermeisterkandidat für die SPD in Triefenstein an. Das Foto zeigt ihn mit (von links) Ingeborg Behl (Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat), Barbara Bartsch (Vorstandsmitglied), Beate ...
Tobias Kiefer
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:28 Uhr

Christoph Müller (27) ist der SPD-Kandidat für die Bürgermeisterwahl 2020 in Triefenstein. Vorstand und Gemeinderatsfraktion einigten sich auf ihren neuen Ortsvorsitzenden. Die offizielle Nominierung soll im Herbst erfolgen, wenn auch die Liste für die Gemeinderatswahl beschlossen wird. Alle aktuellen SPD-Räte treten wieder an.

Wie Müller im Gespräch mit der Redaktion erklärt, stört ihn vor allem, dass die SPD es nicht schaffe, ihre Erfolge in positive Umfragewerte umzusetzen. „Die Lorbeeren der SPD heimsen andere ein“, stattdessen gebe es Selbstzweifel. Müller: „Wir brauchen vor allem Zusammenhalt, Tatendrang und mehr Selbstbewusstsein mit einer Prise Arroganz gegenüber den politischen Mitbewerbern.“

Die SPD müsse mutiger und klarer zu ihren Inhalten stehen, auch im Falle von Kompromissen. „Klare Unterschiede müssen erkennbar sein.“ Von jungen Menschen wünsche er sich zudem mehr politisches Engagement. „Mein Ziel ist es, die Welt unseren Kindern und Enkelkindern besser zu hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben.“

Keine Basis für schlechte Zeiten geschaffen

Kommunalpolitisch findet der 27-Jährige deutliche Worte: „Jahrzehntelang wurden wichtige Projekte verschleppt und Infrastruktur kaputtgespart. Die Folge war die Umlegung der Kosten auf die Bürger. Das darf Politik nicht zulassen.“ Insbesondere kritisiert Müller die „Schwarze Null“ der CSU: „Wirtschaftlich Haushalten ist wichtig. Aber wer es nach zehn Jahren kontinuierlichen Aufschwungs nicht schafft, eine vernünftige Basis für schlechte Zeiten zu bilden, ist in meinen Augen seiner Führungsverantwortung nicht nachgekommen und hat aus vergangenen Krisen nichts gelernt.“

Gern spare die CSU in schlechten Zeiten dann am Sozialen, wie zum Beispiel am Waldbad. Diese Entwicklung treibe die Bevölkerung in die Arme von Populisten, so Müller weiter. Müller sieht sich selbst als Macher: „Man kann sich nicht darauf verlassen, dass sich Probleme selbst lösen. Politik muss vorausschauend und zukunftsorientiert sein. Agieren statt nur reagieren.“

Müller: Nicht nur reden, sondern machen

Dementsprechend will er als Bürgermeister einen Kulturwandel herbeiführen: „Nicht nur reden, sondern auch machen.“ Probleme wie eine neue Abwasserordnung auf Nachfolger schieben dürfe es nicht mehr geben. „Dafür ist die Kommunalpolitik zu wichtig. Sie ist das Fundament, auf das sich alle politischen Ebenen darüber stützen. Wackelt die Basis, wackelt das Gebäude `Demokratie` und macht Platz nach Links oder Rechts.“

„Ich bin jung, dynamisch, voller Tatendrang, prinzipientreu und vor allem selbstbewusst. Zuhören ist wichtig. Man darf aber auch nicht den Mut verlieren, Unangenehmes auszusprechen oder Entscheidungen zu treffen, auch wenn diese zunächst unpopulär erscheinen.“

SPD-Bürgermeisterkandidat Christoph Müller
Christoph Müller (SPD).
Foto: Robin Harth | Christoph Müller (SPD).
Der 27-jährige Christoph Müller, seit kurzem Vorsitzender der SPD Triefenstein und nun als Bürgermeisterkandidat ins Auge gefasst,  wuchs in Lengfurt auf, wohnt heute in Rettersheim und ist mit seiner Heimat verwurzelt. Der gelernte Elektroniker lernte und arbeitet heute noch im örtlichen Zementwerk. Während seiner Ausbildung war er Jugendvertreter bei Heidelberg Cement. Heute ist er Mitglied im Betriebsrat und in der Gewerkschaft.
In seiner Freizeit treibt er Sport, trifft sich mit Freunden und engagiert sich auf kommunalpolitischer Ebene. Der SPD trat er im September 2017 bei. Ausschlaggebend dafür waren die Bundestagswahl 2017 und seine Begeisterung für Martin Schulz.
 
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