Ein Grundstück ist im Harrbacher Baugebiet Ständelgärtlein an der Kreisstraße noch frei. Eigentlich hätte es schon bebaut werden sollen, vor drei Jahren passierte ein Bauantrag für ein zweigeschossiges Wohnhaus den Gemündener Bauausschuss. Allerdings wurde der Bauplatz zwischenzeitlich wieder verkauft. Die neuen Eigentümer planen nun ein völlig anderes Wohnhaus im Ständelgärtlein 3. Um den Bauantrag ging es am Montag im Bauausschuss.
Aufgrund drohenden Hochwassers vom nahen Main ist das Erdgeschoss etwas über Straßenhöhe und laut Baureferent Peter Interwies auch ein paar Zentimeter über dem 100-jährlichen Hochwasser geplant. Das neue Haus wird mit etwa 12,8 Metern rund einen Meter länger als das vorher geplante. Es soll weder Keller noch Dachgeschoss haben. Wie den weiteren Anträgen am Montag auch, erteilte der Bauausschuss dem Vorhaben einstimmig sein Einvernehmen.
Einstöckiges Haus mit Schwimmteich in Seifriedsburg
Ein weiteres Bauvorhaben ist ein ebenfalls einstöckiges Wohnhaus am Kuhsing 16 in Seifriedsburg mit zwei gegenläufigen Pultdächern. Ein auf dem Grundstück bestehender Schwimmteich soll erhalten bleiben. Als Besonderheit nannte Interwies zu dem Bauplatz, dass ihn die Eigentümergemeinschaft selbst erschlossen hatte. Ob es vom Bebauungsplan her nichts mache, dass das Gebäude eingeschossig werden soll, die bestehenden außenherum aber zweigeschossig sind, wollte Monika Poracky (SPD) wissen. Das mache nichts, so Interwies, weil die Vorgabe zweigeschossig nur eine Maximalgröße sei.
Aufgrund einer nötigen Verlängerung der Baugenehmigung um weitere zwei Jahre war ein Bauantrag zur Errichtung von zwei Dachgauben eines bestehenden Hauses in der Flurstraße 9 in Langenprozelten erneut im Bauausschuss. Auch vor vier Jahren hatte der seither nicht oder nur unwesentlich veränderte Antrag einstimmig den Bauausschuss passiert.
Schließlich ging es um ein weiteres Vorhaben in Langenprozelten. Ein Haus in der Wagnergasse 12 soll an der westlichen und südlichen Gebäudeseite einen umlaufenden Balkon erhalten. Der westliche Teil soll überdacht werden. Die Gründung für die nötigen Balkonstützen sowie für eine Spindeltreppe in den Garten sind im Hochwasserbereich des Mains geplant, weshalb Interwies zufolge das Landratsamt die Sache noch einmal beurteilen muss.
Hochwassergefahrenkarten vom Landesamt für Umwelt
Richard Rauscher (FW-FB) interessierte angesichts der momentanen Hochwasserlage in Süddeutschland, ob es in Gemünden Bereiche gibt, bei denen die Stadt eine Gefährdungsbeurteilung machen müsste. Bürgermeister Lippert verwies auf eine allgemeine Gefahrenhinweiskarte. Das Landesamt für Umwelt bietet im Internet Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten zum Herunterladen an. Für das Gemündener Stadtgebiet wird dort die Hochwassergefahr entlang von Main, Saale, Sinn und Wern angezeigt.
Lippert sagte, er frage sich immer, ob vorbereitende Maßnahmen eine Katastrophe wirklich verhindern könnten, woraufhin Rauscher die Meinung vertrat, dass sie zumindest Schlimmeres verhindern könnten. Matthias Risser (CSU) verwies auch auf Risiken durch Niederschlag am Mühltorberg. Dort habe es zumindest bei einem Anwesen durch bergseitige Entwässerungsgräben auch in den vergangenen Jahren schon kleinere Überflutungen gegeben.