
Einer circa 100-jährigen Tradition nach ziehen jährlich am Faschingssamstag und Rosenmontag die Böwels durch die Aschfelder Straßen.
Das sind etwa 25 Männer, verschiedenen Alters ab 18 Jahren, die sich einen Kartoffelsack über das Gesicht und Tüten über die Schuhe ziehen, um unerkannt zu bleiben. Früher war auch der Körper bis zu den Knien mit einem langen Kartoffelsack bedeckt und die Schuhe wurden mit Stroh umwickelt.
Mit einer langen Haselrute, die sie immer wieder auf die Straße knallen, ziehen sie durch den Ort, um den Winter auszutreiben.
In verschiedenen Höfen und Häusern kehren sie ein und bekommen Getränke und Häppchen angeboten oder sogar eine wärmende Gulaschsuppe.
Zum Dank singen die Burschen ein Lied für den Spender.
Für die Kinder und Jugendlichen sind diese beiden Tage neben dem Kinderfasching die Höhepunkte des Faschingswochenendes und sie ziehen ebenfalls durch die Straßen, um die Böwels mit folgendem Spruch zu necken und zu einer Verfolgungsjagd herauszufordern:
"Böwele Böwele wiss wiss wiss, geh mit mir naus die Haselnüss.
Haselnüss sin no nit zeiti, geh mit mir naus Basereisi.
Basereisi is no zu nass, geh mit mir ins grüne Gras!"
Das war nicht immer so: Früher waren die Böwels so gefürchtet, dass die Eltern ihre Kinder nach der Samstagsschule, die früher auch am Faschingssamstag stattfand, abholten, um sie vor Schlägen zu beschützen. Waren die Kinder dann zu Hause, trauten sie sich kaum aus den Häusern, wenn die Böwels die Herrschaft über die Straßen an Fasching hatten.
Von: Melanie Wagner, für die Aschfelder Böwels
