
Die Schule ist ihr Leben. Insgesamt 18 Lehrern und Lehrerinnen, Fachlehrern, Konrektorinnen und Rektorinnen sowie einer Verwaltungsangestellten gratulierten Landkreis und staatliches Schulamt schon fast im familiären Rahmen zu ihren Dienstjubiläen. Die Aula der Mittelschule Karlstadt war ihr "Wohnzimmer", für Kaffee und Kuchen sorgte die Schülerfirma der Praxisklasse M10a. Geschenke gab es in Form von Landratsschoppen vom Landkreis und besonderem Chia-Tee vom Personalrat.
Schulamtsdirektorin Karin Auth machte deutlich, dass alle Lehrer jeden Tag die Kraftanstrengung vollbringen, 20, früher oft 30 Schüler, gleichzeitig zu unterrichten. Für Lehrerinnen und Lehrer sei Multitasking Alltag, für viele sei es der schönste Beruf der Welt. Oft grüßten einen nach Jahren genau die ehemaligen Schüler, die einen am meisten gefordert hätten.
Die meisten Jubilare wurden für 25 Dienstjahre geehrt. Das bedeutet rund 30.000 Unterrichtsstunden und fast 700 Schüler. Bei Fachlehrern sind es sogar 35.000 Unterrichtsstunden und 5000 Schüler. Josef Grodel, zuletzt Rektor der Mittelschule Karlstadt und jetzt in Freistellung der Altersteilzeit, war als einziger Jubilar mit 40 Jahren erschienen. Bei ihm sind es rechnerisch über 50.000 Schulstunden und 1200 Schüler.
Bei den Jubilaren handelte es sich diesmal fast ausschließlich um Frauen. Vor allem in der Mittelschule fand laut Schulamtsdirektorin Karin Auth ein deutlicher Wechsel statt: "Als wir anfingen, gab es an Hauptschulen fast nur Lehrer." Inzwischen seien es eigentlich zu wenige für die männlichen Schüler.
Die jüngere Vergangenheit, insbesondere die Corona-Pandemie, habe nicht nur gezeigt, wie wichtig Schulen über die Wissensvermittlung hinaus sind, sondern auch die Anerkennung des Lehrerberufs in der Gesellschaft gesteigert. In diesem Jahr bestehe auch ein besonderes Jubiläum: 100 Jahre sei es her, dass die Nationalversammlung die Grundschulpflicht für alle Kinder einführte.
Landrätin Sabine Sitter ging in ihrem Grußwort darauf ein, wie beeindruckend sie immer wieder die Begrüßung der Referendare empfindet und dass es dieses Jahr erstmals eine Verabschiedung gab, leider verließen viele den Landkreis wieder. Um so mehr freue es sie, dass die Jubilare zumindest eine berufliche Heimat im Landkreis fand. Ihr Engagement sei ein Grund dafür, dass Eltern ihre Kinder den Schulen im Landkreis beruhigt anvertrauen können. Den meisten werde es vergönnt sein, noch eine Generation Kinder durch die Schulzeit begleiten zu dürfen.
Personalrat Christoph Rüttiger ging auf die gestiegenen Herausforderungen in der langen Dienstzeit ein. Es seien heutzutage ganz andere Klassen als vor 25 oder 40 Jahren, viel heterogener und oft mit Inklusion- und Integrationsbedarf. Nicht geändert habe sich aber, dass die Freude am Lehrerberuf auch in der Verbindung zu Menschen liege.
Die Geehrten: 40 Jahre Josef Grodel, Mittelschule Karlstadt; 25 Jahre: Silke Gold, Mittelschule Lohr, Kerstin Egert, Grundschule Burgsinn, Gabriele Hell-Soetebeer, Grundschule Triefenstein, Riccarda Riedmann, Grundschule Zellingen, Anita Dietrich, Grundschule Erlenbach, Tanja Breitenbach, Grundschule Karlstadt, Kerstin Weber, Grundschule Gemünden-Langenprozelten, Eva-Maria Wecklein, Grundschule Arnstein-Schwebenried, Angela Götffert, Michaela Neiderer, Grundschule Bischbrunn, Heike Schmitt, Grundschule Karlstadt, Cornelia Peters, Ruth Hingkeldey, Dorothee May, Mittelschule Marktheidenfeld, Alexandra Gehret, Grundschule Lohr-Wombach; Verwaltungsangestellte: Claudia Fey, Grundschule Lohr-Sendelbach.