
Lorenz Strifsky liebt das Bad in der Menge, er marschiert gerne vorweg, treibt an und steckt auch mit 70 Jahren noch voller Ideen. Das war schon so in seinem Geburtsort Retzbach und setzte sich fort in seiner Wahlheimat Thüngen, in der er nun seit 44 Jahren lebt und deren Geschicke er seit 2014 als Bürgermeister lenkt. Am Samstag feierte Strifsky runden Geburtstag.
Schon in früher Jugend war er oftmals der Antreiber, im positiven Sinn der Rädelsführer. Seine Leidenschaft gehörte damals dem Fußball und weil das auf Dauer nicht mit seiner Ausbildung zum Koch harmonierte, sattelte er um zum Bäckerhandwerk, das er mit der Gesellenprüfung abschloss. Danach arbeitete er eine Zeitlang in den Speisewagen der Bahn, was allerdings auch wieder mit dem Fußball kollidierte, fuhr zehn Jahre Lastkraftwagen und war Lagerleiter.
Dann fand er endgültig seine berufliche Bestimmung: Mitarbeiter im Außendienst. "Das war mein Traumberuf, das war keine Arbeit, das war nur Freude", sagt er heute. Der kommunikative Strifsky fand nahezu überall sofort Kontakt und wurde von seinen gewerblichen Kunden als fairer, kompetenter Partner und Berater geschätzt. Seit 2017 ist er nun in Rente und kann seine gesamte Kraft als Bürgermeister für die Wahlheimat Thüngen einsetzen.
Die Liebe zog Strifsky ins Werntal
Ins Werntal ist er wegen der Liebe und wegen vorhandener Bauplätze gekommen. Er machte sich mit seiner ersten Frau sofort an den Hausbau und zog hier mit ihr zwei Kinder auf. Mit den beiden Kindern seiner jetzigen Ehefrau sind nun vier Kinder und sechs Enkel beisammen. In Thüngen fasste der umtriebige Strifsky ebenfalls sofort Fuß: "Ich war immer mittendrin statt nur dabei!" Natürlich spielte er Fußball in der ersten Mannschaft und bei den Altherren, wirkte bei Vereinen und dem FC Thüngen aktiv mit. Dort gründete er auch die Faschingsabteilung. Seit 2002 gehört er dem Marktgemeinderat an, 2014 wählten ihn die Thüngener zum Bürgermeister.

Rückblickend zeigt sich der Jubilar stolz auf die Ergebnisse seiner Arbeit. Besonders auf das größte Projekt, die Generalsanierung der Grundschule, das er erfolgreich bewältigte und finanziell eine "Punktlandung" hinlegen konnte. Ein Anliegen war ihm auch neuer Wohnraum, über dem "Kies" entstand eine Erweiterung für 16 Bauplätze, die mittlerweile fast alle belegt sind.
Unter seiner Ägide wurden der Trinkwasserbrunnen und der Hochbehälter fertiggestellt sowie der Bauhof baulich und strukturell neu geordnet. Viel Aufmerksamkeit widmete der Bürgermeister mit engagierten Bürgern der Kneippanlage an der Wern, die heute ein beliebter Treffpunkt geworden ist. Zuletzt ist da noch die "Jubiläums- und Gedächtnisallee" am östlichen Ortsrand, wo viele für sich und für die Gemeinschaft mit der Pflanzung eines Baumes ein Zeichen der Verbundenheit gesetzt haben.
Keine dritte Amtszeit
Neun Jahre ist Lorenz Strifsky jetzt Bürgermeister von Thüngen, drei stehen bis zu den Neuwahlen noch bevor. Was ist danach, wird es eine dritte Amtszeit geben? Doch der Jubilar winkt ab: "Ich will aufhören, solange es noch schön ist. Dann wird es Zeit, dass Jüngere das Ruder in die Hand nehmen."
Bis dahin hat er aber schon noch einiges vor: Das Baugebiet "Kies" weiterführen und mit der Bundesstraße verbinden, den lang geplanten Radweg nach Retzbach und die Erweiterung des Kindergartens – womöglich mit Gruppenräumen im westlichen Flügel des Grundschulgebäudes. Auch mit der Kläranlage ist noch vieles zu stemmen.
Was macht Thüngens Bürgermeister, wenn er nicht gerade regiert oder plant? "Mein großes Hobby sind mein Haus, mein Garten und vor allem meine sechs Enkelkinder", sagt Strifsky und fügt hinzu: "Wenn ich nicht mehr Bürgermeister bin, möchte ich all die vielen Menschen besuchen, mit denen ich beruflich, privat und politisch zusammengekommen bin. Da bin ich bestens beschäftigt!"
So so ganz allein hat der 1. Bgm das bewältigt, na ja das ist Ansichtssache.
Ich finde es sehr dreist zu behaupten er habe die Sanierung ganz allein bewältigt. Fest steht, wenn er nicht seit mehr als neun Jahren ein Marktgemeinderatsgremium mit sehr hoher Fachlicher Qualität und eine sehr gute Kämmerei hätte, hätte er sehr wenig bzw. nicht viel bewältig. Das er zu den richtigen Ämtern und Stellen geht um sich für die Zuschüsse einzusetzen um die Kosten für die Marktgemeinde so gering wie möglich zu halten ist schließlich sein Job als 1. Bgm und hierfür wird er auch Fürstlich entlohnt. Schaut man aber mal genau hin ist die Sanierung der Grundschule noch lange nicht abgeschlossen und es fällt einem ins Auge das hier noch sehr vieles im Argen liegt und nicht Regelkonform ausgeführt wurde siehe „Grünes Klassenzimmer“ usw.
Herzlichst
Bernd Müller
Thüngen