Eine Bilanz zum Zustand des Stadtwalds zog Forstdirektor Wolfgang Netsch auf der Sitzung des Bau-, Umwelt-, Land- und Forstwirtschaftsausschusses Karlstadt am Donnerstag. Vom Betriebsergebnis her ist alles in Ordnung. Es lag 2018 bei einem Plus von knapp 20 000 Euro, die in die Stadtkasse fließen. Dies ist keine große Abweichung vom Haushaltsansatz, dabei war das Jahr von großen Herausforderungen geprägt. Der Wald litt unter Trockenheit und Hitze, die Forstwirtschaft musste sich darauf einstellen, sagte Netsch.
Der Extremsommer 2018 brachte für den Holzmarkt große Probleme, betonte Netsch. Es gab mehrere Stürme, die deutschlandweit vor allem in Fichtenkulturen zu einem großen Schaden führten. Hinzu kam die Trockenheit von April bis Oktober. Der Markt wurde daher mit Fichtenholz überschwemmt und der Preis pro Festmeter sei dramatisch eingebrochen. Der Renner sei dagegen wie im letzten Jahr die Eiche. Diese erlebe einen Boom. Die Fichte dagegen gerät zunehmend unter Druck aufgrund des Klimawandels. Sie braucht Niederschläge, um Harz zu bilden, mit dem sie sich gegen den Borkenkäfer wehrt.
Geplant waren im Jahr 2018 Einnahmen durch Holzverkauf von 320 000 Euro, erreicht wurden aber nur 284 000 Euro. Bei den Ausgaben sind die Lohnkosten und Unternehmerleistungen mit knapp 200 000 Euro der größte Posten. Aufgrund von höheren staatlichen Zuschüsse wurde dennoch ein Plus von knapp 20 000 Euro im Betriebsergebnis erreicht.
12 000 neue Eichen
Der Ausschuss genehmigte auch den Jahresbetriebsplan 2019, der laut Netsch mit einigen Risiken behaftet ist. Die Frage ist, wie sich der aufgrund des Dürrejahres 2018 erstarkte Borkenkäfer entwickelt und ob die Buchenverjüngung gelingt. Knapp 20 000 neue Bäume sollen laut Plan im Stadtwald gepflanzt werden, wobei die Eiche dabei mit 12 000 Pflanzungen die häufigste Baumart ist. Hinzu kommen 3000 neue Buchen.
"Wir setzen auf bewährte Baumarten", sagt Netsch, aber es soll auch ein bisschen experimentiert werden. Daher werde es Pflanzungen von Bergahorn, Spitzahorn, Elsbeere, Kirsche, Speierling, Flatterulme und Platanen geben. Fichten-Pflanzungen sind nicht vorgesehen, da diesem Nadelbaum aufgrund des Klimawandels keine Zukunft mehr vorausgesagt wird. Gepflanzt werden auch knapp 2000 Winterlinden. Diese werden als Begleitbäume in die Eichenkulturen eingepflanzt, erklärte Netsch. Sie dienen der Beschattung der Eichen, damit diese in die Höhe wachsen..
Zudem legte der Ausschuss die Brennholzpreise für das Wirtschaftsjahr 2019 fest. Die Preise wurden nicht erhöht. Der Ster Buche und Eiche liegt bei 37,50 Euro.