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Lohr
Im Lohrer Rathaus wird auch einem Wellensittich geholfen
Als der Vogel nahe des Rathauses rastete, wurden Linda Siegler und Noah Schömig auf ihn aufmerksam. Sie dachten, dass er nicht lange überleben würde. So versorgten sie ihn.
Die Rathausmitarbeiter versorgten den Vogel mit einem Gläschen Wasser und einem Salatblatt. (Symbolbild)
Foto: Uwe Zucchi, dpa | Die Rathausmitarbeiter versorgten den Vogel mit einem Gläschen Wasser und einem Salatblatt. (Symbolbild)
Bearbeitet von Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 12.09.2020 02:11 Uhr

Ein Wellensittich, der orientierungslos durch die Lohrer Innenstadt flog, ist von Rathausmitarbeitern gerettet worden. Als der weiß-blau gefiederte Vogel nahe des Rathauses rastete, wurden Linda Siegler und Noah Schömig auf ihn aufmerksam. "Er saß draußen auf einem Auto. Wir haben ihn mit einer durchsichtigen Kiste eingefangen, aber er wirkte auch recht zahm", berichtete Siegler.

Damit der Wellensittich nach seiner Reise wieder zu Kräften kam, versorgten ihn die Rathausmitarbeiter mit einem Gläschen Wasser und einem Salatblatt. Die Rettungsaktion begründete Linda Siegler mit der Sorge um den kleinen Vogel: "Wir dachten uns: Draußen wird er nicht lange überleben."

Üblicherweise werden im Rathaus verloren gegangene Sachen abgegeben und keine Tiere. "Fundtiere habe ich noch nicht so oft gehabt", sagt Grete Fritz-Werner aus dem Fundbüro. Sie erinnert sich an einen Hund, der einmal vorbeigebracht worden war.  Der Besitzer des Hundes sei aber nach kurzer Zeit gekommen und habe ihn sofort mitgenommen. "Die meisten Leute geben die Tiere eher direkt ins Tierheim. Da ist auch eine artgerechtere Haltung möglich als bei uns", erläutert Fritz-Werner.

In der Hoffnung, den Besitzer des Vogels ausfindig zu machen, postete Linda Siegler ein Bild des Wellensittichs auf Facebook. Außerdem wurde das Tierheim in Sackenbach kontaktiert, damit der Wellensittich nicht allzu lange in dem provisorischen Käfig ausharren musste.

Fenster geschlossen

Nur kurze Zeit später kamen Lukas Wirthmann, Azubi im zweiten Lehrjahr, und Celina Stojadinuvic, Angestellte im Tierheim, um den Wellensittich mitzunehmen. Damit der Vogel nicht noch einmal entwischen konnte, schloss man vorsorglich alle Fenster. Wirthmann berichtete: "Wir sollten mal einen Vogel holen und als wir ankamen, meinte man nur, dass er gerade aus dem Fenster geflogen ist."

Doch bevor die Mitarbeiter des Tierheims mit dem Wellensittich gehen konnten, mussten sie Formulare ausfüllen, so wie sich das in einer ordentlichen deutschen Behörde gehört. "Ich habe den Wellensittich mal als Fundsache erfasst", witzelte Grete Fritz-Werner. Der kleine Vogel wartet jetzt im Lohrer Tierheim im Sackenbacher Pfingstgrund auf seinen Besitzer.

 
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