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GEMÜNDEN
„Im ,Intakt‘ steckt viel Herzblut“
Alle Erwartungen und Hoffnungen übertrifft das Sozialkaufhaus „Intakt“, zumindest was Angebot und Nachfrage anbelangt. Projektleiter Michael Porzelt gab Bürgermeister Thomas Schiebel vier Monate nach der Eröffnung einen Überblick und zog eine kleine Bilanz. Am 26.
Nur gute Nachrichten hatte der Leiter des Gemündener Sozialkaufhauses „Intakt“, Michael Porzelt, beim Plausch auf dem Jugendstil-Sofa für Gemündens Bürgermeister Thomas Schiebel. Das Angebot und die Nachfrage übertreffen die Erwartungen.
Foto: FOTO Michael Fillies | Nur gute Nachrichten hatte der Leiter des Gemündener Sozialkaufhauses „Intakt“, Michael Porzelt, beim Plausch auf dem Jugendstil-Sofa für Gemündens Bürgermeister Thomas Schiebel.
Von unserem Redaktionsmitglied Michael Fillies
 |  aktualisiert: 09.04.2008 20:36 Uhr

Das „Intakt“, die erste Einrichtung dieser Art im Landkreis, bietet nahezu alles wie ein großes Kaufhaus, außer Lebensmitteln. Vor allem Hausrat, Möbel und Haushaltsgeräte bekommt das „Gebraucht Waren Zentrum Main-Spessart“ – so die offizielle Bezeichnung – gestiftet. Die Sachen werden gereinigt und nötigenfalls repariert und dann zum kleinen Preis abgegeben. Auch Kleidung, Schuhe, Bücher und Spielzeug sind in großer Auswahl vorhanden.

Täglich etwa 25 Anfragen zur Abholung von Sachen erhält das „Intakt“, alle Lager in Gemünden und Burgsinn sind gefüllt, berichtete Michael Porzelt dem Gemündener Bürgermeister. Die Zahl der Beschäftigten ist gegenüber Dezember von 17 auf 25 gewachsen. Zwölf Mitarbeiter kommen von der Arge Karlstadt (Jobcenter), 13 aus den Einrichtungen des Soziotherapieverbunds Spessart (Deutscher Orden), dem Träger des „Intakt“. Der Soziotherapieverbund stellt darüber hinaus Arbeitsgruppen zur Unterstützung bei Wohnungsauflösungen und -entrümpelungen – einem neuen Service des „Intakt“.

Menschen mit Behinderung, Sozialhilfeempfängern und Arbeitslosen, die auf dem Arbeitsmarkt zumindest derzeit keine Chance haben, eine sinnvolle Beschäftigung zu geben, ist das vorrangige Ziel. Sie arbeiten die gespendeten Gebrauchtwaren auf und betreiben das Kaufhaus. In Marktheidenfeld soll ein weiteres „Intakt“ entstehen.

„Ich möchte dem Thomas Schiebel und dem ganzen Stadtrat ein ganz großes Dankeschön für die Unterstützung sagen, so Michael Porzelt. „Schließlich wusste anfangs niemand so recht, wo die Reise hingeht und ob das Projekt Erfolg haben wird. Wir freuen uns, dass es solche Resonanz findet.“ Bürgermeister Schiebel seinerseits lobte die Arbeit des Soziotherapieverbunds: „Hier steckt viel Herzblut drin, auch von den Leuten, die hier arbeiten.“

Wenngleich die Nachfrage im Kaufhaus in der Bahnhofstraße 8 stark ist und die Kasse quasi ständig klingelt, ist das Projekt auch weiterhin auf Unterstützung angewiesen. Porzelt verweist auf die Unterhaltskosten für das große Gebäude. Dankbar ist er für großzügige Spenden von der Raiffeisenbank, der Sparkasse und „Möbel-Berta“ und weiterer örtlicher Unternehmen. Benötigt werden zurzeit weitere Lagermöglichkeiten und ein Ersatz für das Transportfahrzeug des Kaufhauses.

Aufgrund des Arbeitsanfalls konnte im „Intakt“ bislang das als suchtmittelfreie Begegnungsstätte geplante Café noch nicht eingerichtet werden. Auch die Homepage im Internet lässt weiter auf sich warten. Michael Porzelt betont, jeder könne im „Intakt“ einkaufen: Leute mit schmalem Geldbeutel, die ihren Haushalt billig komplettieren wollen oder hoffen, für ihre Kinder ein schönes Geschenk zu finden; Leute, die Liebhaberstücke und Antiquitäten suchen; Leute, die auf ein Schnäppchen aus sind.

Eine Konkurrenz zu bestehenden Geschäften ist das „Gebraucht Waren Zentrum Main-Spessart“ nicht. Die Waren haben mehr oder weniger sichtbare Gebrauchsspuren und sind für die meisten Leute nicht attraktiv. Viele Kunden könnten sich das Angebot eines normalen Kaufhauses nicht leisten. Das Gebrauchtwarenzentrum entlastet die Sozialkassen und leistet mit der Wiederverwertung einen Beitrag zum Umweltschutz.

 

Das „Intakt“ in Gemünden, Bahnhofstraße 8, ist montags bis mittwochs von 10 bis 18 Uhr geöffnet, donnerstags und freitags von 10 bis 19 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr. Anfragen unter Tel. 0 93 51/60 36 60.

 
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