50 gemeinsame Ehejahre feierte das Ehepaar Eleonore und Theodor Völker in diesen Tagen in der Herrengasse in Marktheidenfeld. Die Trauung fand am 21. September 1973 in Marktheidenfeld im Rathaus statt. Eleonore Völker erinnert sich noch genau, dass sie an diesem Tag wegen Bauarbeiten in Gummistiefeln durch den Matsch vor dem Haus gelaufen ist. Das Jubelpaar hat vier Kindern (ein Kind ist verstorben), davon ein gemeinsames und zwischenzeitlich neun Enkel und 20 Urenkel.
Theodor Völker wurde am 6. Januar 1947 in Marktheidenfeld geboren. Nach der Lehre zum Binnenschiffer in Dortmund hat er viele Jahre als Schiffsführer für die MSG Würzburg den Rhein befahren. Da seine Frau mit den Kindern aber nicht aufs Schiff wollte, suchte er sich eine Arbeit an Land. Der frühere Brauereibesitzer der Martinsbräu, Walter Martin, machte dies möglich. Zuletzt hat der Jubilar bei Warema in Marktheidenfeld gearbeitet.
Eleonore Völker, geborene Hock, wurde am 11. Dezember 1933 in Goldberg in Schlesien geboren. Sie erzählt im Gespräch, wie die Familie unter dramatischen Umständen vertrieben wurde. Die Familie befand sich im letzten Zug, als dieser bereits beschossen wurde. Über viele verschiedene Lageraufenthalte und Stationen kam sie mit den drei Kindern dann letztendlich nach Marktheidenfeld. Sie erinnert sich an schwierige Zeiten, in dem sie um Brot gebettelt hat und eine erste warme Suppe, die sie für 20 Pfennig kaufen konnte, als sie im Miltenberger Rathaus untergebracht war.
Kennengelernt hatte sie ihren späteren Ehemann in der Gaststätte Goldener Karpfen am Mainkai, dem heutigen Café de Mar. Eleonore Völker hat als Näherin und Strickerin gearbeitet, zuletzt bei der Firma Schwab und Stühler in Marktheidenfeld. Die Jubilare sind zufrieden und betonen, dass sie hier in Marktheidenfeld schön leben: "Wir wohnen ruhig und haben 50 Meter zum Main und 50 Meter zum Marktplatz." Gefeiert wurde mit der Familie im Gasthaus Talblick in Steinmark, derzeit genießen die beiden Eheleute einen gemeinsamen Urlaub in Griechenland.
Die Glückwünsche der Stadt überbrachte Bürgermeister Thomas Stamm. Am Ende des Besuchs, beim Verlassen des Hauses öffnete Theodor Völker dann noch den Briefkasten, winkte mit einem Brief und rief dem Bürgermeister lachend hinterher: "Post vom Söder!"