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BISCHBRUNN
Im Einsatz für sozial Schwache
lau
 |  aktualisiert: 27.09.2017 03:34 Uhr

Der VdK-Ortsverband Bischbrunn feiert am Sonntag, 24. September, im Rahmen des Jahrtags der örtlichen Vereine seinen 70. Geburtstag. Die Teilnehmer treffen sich um 9.45 Uhr am Kirchplatz. Die rührige Interessengemeinschaft wird seit 2002 von der 1. Vorsitzenden Silvia Bauer, ihrer Stellvertreterin Ursula Ries und Kassiererin Waltraud Stenner geführt.

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg haben entschlossene Männer und Frauen aus Bischbrunn den VdK-Ortsverband gegründet. Bischbrunn war einer der ersten Ortsverbände im ehemaligen Landkreis Marktheidenfeld. Bis heute hat der VdK sehr vielen Menschen, Kriegsopfern und Hinterbliebenen, sozial Schwachen und Behinderten geholfen und viel Leid gemindert.

Obwohl viele der Betroffenen aus den ersten Jahren bereits verstorben sind, kann sich der Ortsverband heute immer noch auf 112 Frauen und Männer verlassen, die ihm die Treue halten. Mit ein Grund: ein Land, in dem sich die soziale Spaltung immer mehr breitmacht.

Insgesamt zwölf Gründungsmitglieder traten dem Verband im Juni 1947 bei. Anlass dazu war ein Schreiben des VdK-Kreisverbandes Marktheidenfeld. Schon damals erkannten die Kriegsopfer und Witwen, dass sie ohne einen starken Verband auf verlorenem Posten stehen würden. Der Ortsverband nahm deshalb auch Jahr für Jahr an Mitgliedern zu.

Gründungsmitglieder waren 1947 Karolina Albert, August Bumm, Alois Engelhart, Heinrich Krebs, Wilhelm Roos, Ferdinand Schwab, Josef Schwab, Brigitta Väth, Emma Väth, Matthias Väth, August Weierich und Elisabeth Wiesmann. Letztere war stellvertretende Vorsitzende von 1988 bis 2002 und bis 1988 Beitragskassiererin. Sie ist mit 97 Jahren das einzige noch lebende Gründungsmitglied des Ortsverbandes. Heinrich Krebs wurde zum ersten Vorsitzenden (bis 1988), Matthias Väth zu seinem Stellvertreter gewählt. Weiterer Vorsitzender war August Bumm (bis 2002), dann übernahm Silvia Bauer das Amt.

Neben der Hilfe und Betreuung der Mitglieder standen in der schweren Nachkriegszeit, aber auch heute noch, vor allem gemeinschaftliche Ausflüge im Vordergrund, um Alltagssorgen wenigstens für einige Stunden zu vergessen. Eine der Hauptaufgaben des Verbandes ist die Betreuung älterer Mitglieder.

Höhepunkt in der 70-jährigen Vereinsgeschichte war die Einweihung der Kriegergedächtnisstätte zum 20-jährigen Bestehen des VdK-Ortsverbandes 1967. Auf den drei Tafeln neben dem Hl. Sebastian sind die Namen der Opfer der beiden Weltkriege eingemeißelt, die Bischbrunn zu beklagen hatte: im Ersten Weltkrieg 1914/18 25 Opfer, im Zweiten Weltkrieg 1939/45 49 Opfer.

In die Höhepunkte des VdK reiht sich auch die Fahnenweihe am 15. November 1998 ein. Die restaurierte Fahne des einstigen Kriegervereins war zum 70. Geburtstag von Prinzregent Luitpold von Bayern gefertigt und bezahlt worden. Im Dritten Reich wurde sie verboten. Der damalige Vorsitzende Richard Leimeister und Ortspfarrer Ludwig versteckten sie auf dem Dachboden des Pfarrhauses vor den nach Andenken suchenden Amerikanern. Die Aufarbeitung der wertvollen Fahne wurde den Schwestern in Gemünden übertragen. Dem langjährigen Vorsitzenden August Bumm ist es zu verdanken, dass dieses wertvolle Kulturgut der Nachwelt erhalten blieb.

Der erste VdK-Vorsitzende von Bischbrunn: Heinrich Krebs (von 1947 bis 1988).
Foto: Repro: J. Laudenbacher | Der erste VdK-Vorsitzende von Bischbrunn: Heinrich Krebs (von 1947 bis 1988).
 
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