Mit Blick auf den Arbeitsmarkt sagte Lukas Kagerbauer, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg/Schweinfurt, man sehe derzeit kein Alarmsignal. Als Arbeitslosenquoten im April nannte er für die Region Würzburg 2,9 Prozent, für die Region Schweinfurt 3,4 Prozent und für Main-Spessart 2,4 Prozent. Beim Ausbildungsmarkt sei im Vergleich zum Vorjahr ein leichtes Minus zu verzeichnen, im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit jedoch habe man massive Einbrüche zu verzeichnen. Das liege zum einen an der demografischen Entwicklung, zum anderen daran, dass die Ausbildungsberufe im Wettbewerb mit den Hochschulen stünden.
Die mainfränkische Wirtschaft befindet sich laut Kagerbauer aktuell in einer stabilen Seitenlage. Bedenklich stimme ihn allerdings, dass es derzeit auf Bundesebene für die Unternehmen keine verlässlichen Rahmenbedingungen gebe; dadurch sei die Situation angespannt und es entstehe die Tendenz, im Ausland zu investieren.
Über das Technologietransferzentrum (TTZ) Main-Spessart, das sich in der Entstehungsphase befindet und in Marktheidenfeld angesiedelt werden soll, berichtete Sebastian Kühl, Leiter Landkreisentwicklung und Wirtschaftsförderung am Landratsamt. Bei dem Projekt handele es sich um ein Institut der Technischen Hochschule Würzburg/Schweinfurt mit dem Schwerpunkt "nachhaltige digitale und additive Produktion". Ziel sei es, mit Unternehmen im Landkreis entsprechende Projekte voranzutreiben. Erste Kooperationen seien bereits angelaufen.
Erste Kooperationen des TTZ mit Firmen im Landkreis
Außerdem gab Kühl bekannt, dass kürzlich die Stiftungsprofessur mit Dr. Alexander Versch besetzt worden sei, eine öffentliche Vorstellung werde noch erfolgen, kündigte er an. Weitere Themen, auf die Kühl einging, waren die geplanten Stromtrassen durch Main-Spessart, das geplante Regionalwerk Main-Spessart, das Erneuerbare-Energien-Projekte mit Akteuren aus der Region entwickeln und umsetzen soll sowie die geplante Biosphärenregion Main-Spessart.
Über das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz und damit einhergehende Änderungen zur bisherigen Praxis referierte Benedikt Pfeuffer, Referent Standortentwicklung der IHK Würzburg/Schweinfurt. Aus den Reaktionen des Publikums konnte man entnehmen, dass der mit der Einstellung ausländischer Arbeitskräfte verbundene Aufwand für kleinere Betriebe nur schwer zu bewältigen ist.
Die Systec-Gruppe mit Sitz in Karlstadt, zu der neben der in Gössenheim angesiedelten Fertigungstechnik noch weitere Tochterunternehmen an verschiedenen Standorten gehören, stellte Frank Kampmann, Geschäftsführer der Systec Finance GmbH & Co. KG vor. Die Systec-Gruppe wurde 1995 gegründet und hat aktuell 680 Mitarbeiter in Deutschland. In der Fertigungstechnik in Gössenheim werden mit rund 120 Beschäftigten Komponenten, Vakuumkammern und Druckbehälter bis hin zu kompletten Systemeinheiten und Anlagen für die Vakuumtechnik und den allgemeinen Maschinen- und Anlagenbau gefertigt. Am Systec-Standort Karlstadt stehen die Aufgabenfelder Vakuumsysteme und Beschichtungstechnik im Mittelpunkt. An weiteren Standorten in Deutschland geht es um Medizinaltechnik, Induktionstechnik, Sintertechnik, Prozesstechnik, Umwelttechnik und Gummiveredelung.