Als „richtungsweisenden Tag“ für Burgsinn bezeichnete der IB-Vorsitzende und Gemeinderat Willi Balkie den 15. März 2020 . Bei der Kommunalwahl gehe es nicht nur um Personen, sondern auch darum, ein "Weiter so" zu verhindern, informiert die IB in einer Pressemitteilung. Es gehe vielmehr auch um Herangehensweise, Umgang, Information, Struktur, Netzwerke und Repräsentation im Allgemeinen. Vier bis fünf Sitze traut sich die IB im neuen Marktgemeinderat zu. Und auch bei der Bürgermeister-Frage spüre man eine deutliche Bewegung in der Wählerschaft.
Als „deutliches Zeichen“ bezeichnete Balkie den Mitgliederzuwachs. Dieser sei auf beachtliche 33 angewachsen. Besonders freue ihn der Frauenanteil von fast 40 Prozent. Die konsequente Basisarbeit und gute Öffentlichkeitsarbeit zeige Wirkung.
Einstimmiges Votum für Bürgermeisterkandidaten
Bereits im Juli hatten die Mitglieder Willi Balkie als Bürgermeisterkandidaten nominiert. Dieses Votum bekräftigten die 26 Mitglieder einstimmig. In seiner Rede nannte er die Herangehensweise beim Feuerwehrgerätehaus exemplarisch für die aktuelle Struktur, die Anlass zur Sorge gebe. Laut Balkie habe man ein Miteinander nicht gewollt und Vereinbarungen des Bauausschusses zur Grundstücksbewertung missachtet. Der Bürgermeisterkandidat bezeichnete den Beschluss von 8:7 Stimmen als fragil und meinte, es bestehe leider auch der Anschein der Befangenheit eines Marktgemeinderats. Bewusst oder unbewusst spiele dabei keine Rolle, so Balkie und verwies auf die rechtlichen Regelungen.
Bei der Ortsentwicklung brauche es ein breites Forum und Beteiligung. Balkie sprach mit Blick in die Haushaltssatzung 2019 bei diesem Thema von „Null-Cent-Gesinnung“. Es sei denkwürdig, so berichtete Balkie aus der Haushaltsberatung, wenn ein Rasenmäher höher als die Entwicklung des Schotters priorisiert werde. Auch die Eigentumsverhältnisse seien dort noch ungeklärt.
Die „schwarze Null“ und den Schuldenabbau des Amtsinhabers begrüßte Balkie ausdrücklich. Doch schränke der zeitgleiche Rücklagenabbau die freie Investitionskraft der kommenden Jahre ein. Nach wie vor warte er auf ein Betriebsergebnis zur Heizkraftanlage. Die Wirtschaftlichkeit der im Sommer 2017 in Betrieb gegangen Anlage sei bis heute nicht belegt.
Burgsinn für eine alternde Gesellschaft fit machen
Es gelte Burgsinn für eine alternde Gesellschaft fit zu machen. Dabei dürfe man nicht zu allen Themen immer auf die Sinngrundallianz warten. Dort will er Verantwortung übernehmen, kündigte Balkie an und bedauerte, dass es bei der Wahl der Vorsitzenden keine weiteren Bewerber gab. Es wäre an der Zeit gewesen für Burgsinn hier voranzugehen, meinte er. Die Förderrichtlinien zur Sanierung von Leerstand will Balkie fortführen. Darüber hinaus soll aber endlich auch Bauwilligen wieder ein Angebot gemacht werden.
Mehr Mitsprache verspricht der Bürgermeisterkandidat dem künftigen Gemeinderat bei Personalfragen. Insgesamt will er mehr Struktur in die Informationspolitik bringen und auch Bürgerversammlungen wieder Leben geben. Bei der Terminplanung im Gemeinderat will er mit einem Sitzungskalender neue Wege gehen.
Der Polizeibeamte und Verwaltungswirt/FH will einen diplomatischen und guten Umgang zu Behörden pflegen. Er ist sich sicher: Eine abrupte Verlegung des Grünabfallplatzes hätte man verhindern können. Für den Kreistag kandidiert Balkie auf Platz 22 bei den Freien Wählern.
Nachdem die Anwesenden einer Abstimmung im Blockverfahren zustimmten, wurde im Anschluss die Gemeinderatsliste einstimmig verabschiedet. Besonderen Beifall bekam die Premiere des Imagefilms der IB.