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Hundsbach
Hundsbach entwickelt eine Dorfvision
Lisa-Marie Möhres fasst an der Pinnwand zusammen, was sich die Hundsbacher für ihre Kinder wünschen.
Foto: Torsten Geiling | Lisa-Marie Möhres fasst an der Pinnwand zusammen, was sich die Hundsbacher für ihre Kinder wünschen.
Bearbeitet von Michaela Moldenhauer
 |  aktualisiert: 24.07.2022 02:36 Uhr

Was wollen die Bürger für ihren Ort? Knapp 70 Hundsbacher haben sich darüber Gedanken gemacht und damit begonnen, ein Leitbild zu entwickeln. Der Abend war Teil eines ILE-Projektes, das die Vereinsgemeinschaft gestartet hat. Am Ende stand eine Vielzahl von Anregungen an den Pinnwänden, die nun in Arbeitsgruppen verfeinert werden sollen, heißt es in einer Pressemitteilung der ILE Kommunale Allianz MainWerntal, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.

„Was fehlt Dir in Hundsbach?“, steht in großen Buchstaben an der Pinnwand in der Turnhalle in Hundsbach. Franziska nimmt sich einen der Post-it-Zettel, schreibt „Dass das Tanzen aufgehört hat“ darauf und klebt ihn zwischen die anderen an die Wand. Dort wünschen sich bereits andere Hundsbacher den Bäcker zurück, einen Treffpunkt für die Jugend oder eine bessere Anbindung durch den ÖPNV.

Franziska ist eine von knapp 70 Einwohnerinnen und Einwohnern, die an diesem heißen Sommerabend in der Turnhalle des SKV sitzen, um sich Gedanken um Hundsbachs Zukunft zu machen. Eingeladen hat die örtliche Vereinsgemeinschaft, die eine Dorfvision entwickeln möchte, wie das ideale Hundsbach für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren aussieht.

Mit diesem Projekt hatten sich die Vereine um eine Förderung aus dem Regionalbudget der ILE Kommunale Allianz MainWerntal beworben und den Zuschlag erhalten. Und so ist auch Arnsteins Bürgermeister Franz-Josef Sauer als ILE-Vorsitzender in die Turnhalle gekommen.  Er finde diese Initiative sehr spannend, sagte er ins Mikrofon, normalerweise würden Projekte aus Stein und Beton gefördert. Hier werde zum ersten Mal eine Grundlage mit Herz und Verstand erarbeitet. 

Prozess an Profi übergeben

Damit diese Grundlage auch Hand und Fuß hat, haben die Vereine den Leitbildprozess an einen Profi übergeben, an Torsten Geiling, einen Strategieberater und Coach aus Bayreuth. Er wird in den nächsten Wochen die Hundsbacher unterstützen, eine Dorfvision zu formulieren und mit ihnen Projekte identifizieren, die im Anschluss umgesetzt werden sollen. 

Laut Geiling soll das Leitbild  eine Vorstellung für eine mittelfristige Dorfentwicklung sein, eine Entscheidungshilfe für künftige Anträge und Initiativen, und auch eine Richtschnur und ein Wegweiser für den Bürgermeister und die Gemeinderäte. Der Strategiecoach läadt die Hundsbacher ein, sich aktiv einzubringen. Im Vorfeld hatte schon eine Online-Umfrage im Dorf stattgefunden: Was gefällt dir in Hundsbach? Und was fehlt? 30 ausgefüllte Antwortbögen quer aus allen Altersgruppen waren zurückgekommen, in die Geiling einen kurzen Einblick gab.

Und auch die Hundsbacher in der Turnhalle lassen sich nicht zweimal bitten. In wechselnden Grüppchen stehen Männer, Frauen und Jugendliche vor den Plakaten, die sich an der Rückseite und in den Ecken befinden und beantworten die Fragen. Schon bald sind die Pinnwände mit bunten Zetteln übersät.

Susanne Keller, die in einer Doppelfunktion an diesem Abend da ist, als Vorsitzende der Hundsbacher Karnevalsgesellschaft und als ILE-Umsetzungsmanagerin, erzählt als Vereinsvorsitzende in der Turnhalle in knappen Sätzen, wie es zur Bewerbung der Vereinsgemeinschaft gekommen ist. Man habe hier eine tolle Gemeinschaft und sei sich sicher, dass zusammen etwas bewegt werden könne. Als Umsetzungsmanagerin ergänzte sie, welche Projektideen es schon gibt, sei aber sehr gespannt, welche Wünsche die Teilnehmenden mitgebracht haben.

Naherholung für Jung und Alt

Diese Wünsche hat sich Susanne Keller am Ende des Abends genau angesehen: Für die Kinder möchten die Hundsbacher mehr Sportmöglichkeiten oder einen Spieletreff. Die Jugendlichen wünschen sich einen Fahrrad-Trail oder eine Bademöglichkeit. Auf den Zetteln der Erwachsenen steht die Naherholung für alle Generationen ganz oben und ein Treffpunkt für Party und Essen. Bei den Senioren liegt die Einrichtung eines Spielnachmittags oder die Unterstützung bei täglichen Dingen vorne.

„Es sind tolle Anregungen dabei, darunter auch einige, die Kosten kein oder nicht viel Geld. Die werden wir zuerst angehen.“ Beispielsweise will sie die Gardetanzgruppe neu beleben. „Mir war gar nicht bewusst, dass der Wunsch danach so groß ist“, sagt sie und zeigt fünf, sechs Post-It-Zettel. Darunter ist auch der von Franziska.

Arbeitsgruppen tagen

Alle Hundsbacher sind eingeladen, die Dorfvision und die Projekte zu entwickeln. Dafür tagen am 1. September Arbeitsgruppen in der Turnhalle ab 19 Uhr. Noch am Abend der Auftaktveranstaltung haben sich 31 Hundsbacher bereiterklärt, sich hier einzubringen. Die Ergebnisse aus den Gruppen und die Dorfvision soll am 6. Oktober allen Interessierten präsentiert werden. Dann möchte man auch erste Projekte vorstellen, die umgesetzt werden sollen.

 
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