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LOHR
Honky Tonk mit starkem Besucherschwund
Das Kneipenfestival Honky Tonk verzeichnete bei seiner mittlerweile elften Auflage in Lohr am Samstagabend im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Besucherrückgang um gut ein Drittel.
Stimmgewaltig: Eine Anlaufstation beim Lohrer Honky Tonk war das Jugendzentrum, wo „Awesome Grey“, „Big Eden“, „Rubble the cat“ und „What else?!“ den Besuchern mit Punkrock einheizten.
Foto: A. Brauns | Stimmgewaltig: Eine Anlaufstation beim Lohrer Honky Tonk war das Jugendzentrum, wo „Awesome Grey“, „Big Eden“, „Rubble the cat“ und „What else?!“ den Besuchern mit ...
(abs/jun)
 |  aktualisiert: 19.03.2013 12:03 Uhr

Wolfgang Weier, der für das Lohrer Festival zuständige Organisator, geht davon aus, dass zum einen das winterliche Wetter etliche Kneipengänger abgehalten hat. Zum anderen, so sagte Weier am Sonntag gegenüber der Main-Post, habe es in der näheren Umgebung von Lohr mehrere Veranstaltungen gegeben, die in Konkurrenz zum Honky-Tonk-Festival standen, so in Partenstein, Wiesenfeld und Wombach.

Als Verlust für das Lohrer Festival wertete Weier auch, dass das Foolhouse in diesem Jahr kein Bühnenstandort war. In den vergangenen Jahren sei die Kneipe mit seinem musikaffinen Stammpublikum stets ein „Anlauf- und Ankerpunkt“ gewesen. Nach der Schließung und neuen Nutzung des Foolhouse habe dieses Publikum nun gefehlt.

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Dennoch hatten die Honky-Tonk-Organisatoren laut Weier im Vorfeld etwa mit einer ähnlichen Besucherresonanz wie im Vorjahr gerechnet. Das wohl auch deshalb, weil die Zahl der beteiligten Kneipen heuer höher war. Auch die Kapazität der Zelte habe man in diesem Jahr in Erwartung eines guten Besucherzuspruchs deutlich erhöht, so Weier. Doch dann kamen weniger Gäste als im Vorjahr. Die geringere Resonanz habe sich schon im Vorverkauf abgezeichnet. Hier hingen statt wie im Vorjahr 1200 Eintrittsbändchen heuer nur rund 800 über die Theke.

Den Besucherandrang am Samstag in den Zelten auf dem Schlossplatz und im Brauereihof bezeichnete Weier als durchwachsen: „Man hat gesehen: Da ist noch Luft.“

Trotz des Besucherschwundes wird es laut Weier 2014 ganz wieder ein Honky Tonk Festival in Lohr geben. „„Ich sehe das Festival im Moment überhaupt nicht gefährdet“. Neben dem Besucherandrang sei auch immer die Zahl der beteiligten Kneipen und die Beteiligung von Sponsoren ausschlaggebend. Und gerade bei den Kneipen habe es in diesem Jahr wieder einen Zuwachs gegeben. „Darauf kann man 2014 aufbauen“, so Weier.

Eine Überlegung wert ist in seinen Augen ein neuer Termin weiter in den Frühling hinein. Die Anregung sei in diesem Jahr von mehreren Wirten gekommen. Allerdings müsse man dies zunächst mit der Stadt besprechen, so Weier. Grundsätzlich wolle man keinem anderen etablierten Event in die Quere kommen.

Trotz des Besucherrückgangs kann der Honky-Tonk-Organisator dem diesjährigen Lohrer Festival aber auch Gutes abgewinnen: „Es war ein schönes, friedliches Festival mit einem tollen Musikmix.“

In der Tat wurde den Besuchern am Samstag ein buntes musikalisches Programm geboten. Kein Durchkommen mehr gab es dabei schon um 20 Uhr im Café Mann und bei der „Monkeyman Band“ im Rosenkranz. Die Zelte auf dem Schlossplatz und im Brauereihof füllten sich erst später. Viel Platz war auch dann noch in manchen kleineren Lokalen, die etwas unbekannteren Künstlern eine Bühne boten.

Auch Leute die es nicht so laut und rockig mochten schien es nicht so viele zu geben, jedoch boten ihnen „Mara & Chris Miller Band“ im Alten Rathaus die Möglichkeit unter einem „Sternenhimmel mit Heizung“ Jazz & Swing lauschen. Mit Wärmepilzen und Glühwein kämpften die Gastgeber an anderer Stelle gegen die Kälte an.

Gedränge herrschte dagegen im Keiler Brauhaus, wo „Livin' 4 the Moment“ kräftig einheizte. Mit einem „Punkrockfestival“ hatte das Lohrer Jugendzentrum auf Bewährtes gesetzt.

Stilvoll ließen sich die Gewinner des Shuttle-Service von einer Lokalität zur anderen fahren. Was die Chauffeure der beiden Limousinen an diesem Abend jedoch offensichtlich vermisst haben, war eine eingebaute Standheizung. Die Motoren liefen durchgehend, um den niedrigen Temperaturen zu trotzen.

Jump: Die Besucher im Festzelt im Brauereihof erwärmten sich durch reichlich Bewegung.
| Jump: Die Besucher im Festzelt im Brauereihof erwärmten sich durch reichlich Bewegung.
Wärmespender: Mit Heizpilzen wurde mancherorts versucht, der Kälte zu trotzen.
| Wärmespender: Mit Heizpilzen wurde mancherorts versucht, der Kälte zu trotzen.
 
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