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Lohr
Honky-Tonk in Lohr trotzt dem Corona-Virus
Die Veranstalter haben alle Argumente abgewogen. Ergebnis: Das Musikfestival am 28. März findet statt. Auch die Polizei sieht keinen Grund, ihr Benefizkonzert abzusagen.
Räumen Mehlings Kulturkeller beim 18. Honky-Tonk für die Hot Potatoes: Die Monkeyman-Band spielt heuer im Pfarrheim auf. Das Musikfestival wird trotz des Corona-Virus nicht abgesagt.
Foto: Wolfgang Dehm | Räumen Mehlings Kulturkeller beim 18. Honky-Tonk für die Hot Potatoes: Die Monkeyman-Band spielt heuer im Pfarrheim auf. Das Musikfestival wird trotz des Corona-Virus nicht abgesagt.
Roland Pleier
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:14 Uhr

So manche Großveranstaltung wird dieser Tage wegen der Verbreitung des Corona-Virus abgesagt. Zu den Lohrer Honky-Tonk-Festivals kamen bisher immerhin zwischen 2000 und 4000 Musikfreunde. Dieser Tage nun macht eine Frage die Runde: Wird das Honky-Tonk abgesagt?

"Wir wären unseriös, wenn wir uns nicht Gedanken machen würden", sagt Honky-Tonk-Erfinder Rolf Hofmann von der Schweinfurter "Blues Agency" auf Nachfrage der Redaktion. "Nach eingehender Prüfung" seien die Veranstalter zum dem Ergebnis gekommen: "Wir können es verantworten." Den Bands und Solisten, die 28. März bei der 18. Auflage des Honky-Tonk-Festivals in elf Lohrer Lokalen und im Jugendzentrum angekündigt sind, droht also kein unfreiwillig freies Wochenende. 

Warum das Risiko nicht allzu hoch eingeschätzt wird

Es gebe individuelle und volkswirtschaftliche Risiken abzuwägen, führte Hofmann aus. Das individuelle stufen die Veranstalter nicht höher ein als andere Risiken auch. Das Publikum komme überwiegend aus dem näheren Umfeld, es würden keine internationalen Gäste einfliegen, gehöre also keiner Risikogruppe der am häufigsten Betroffenen an. Und: "Zum Festival geht keiner mit einer Lungenentzündung hin", meint Hofmann. Er stufe das Festival ein als "Bestandteil des Alltagslebens". 

Dass das Festival vor allem für den Veranstalter ein "erheblicher wirtschaftlicher Faktor" sei, stehe "auf einem anderen Blatt", führt er weiter aus. "Die Rektion der Öffentlichkeit hat man nicht in der Hand". Das sei aber für die ganze Branche eine "große Herausforderung", die für manchen in der Insolvenz enden könnte. 

"Beim jetzigen Stand der Dinge", so Hofmann, sind 80 Prozent der Fälle vom Krankheitsverlauf her vergleichbar mit einer Grippe - woraus er die Hoffnung schöpft, dass "dass wir das irgendwie handeln" können.

Auch das Benefizkonzert des Polizeiorchesters findet statt

Mit der gleichen Einstellung und dem "gesunden Menschenverstand" argumentiert auch Wolfgang Remelka. "Das Benefizkonzert des Polizeiorchesters Bayern findet statt", so der Leiter der Lohrer Polizeiinspektion. Für diese Veranstaltung am 21. März in der Lohrer Stadthalle sind Remelka zufolge schon 400 Karten verkauft. "Wenn sich jemand krank fühlt", so rät er, "soll er halt zuhause bleiben."  

 
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