Der Schlussakkord zum Ende des 50. Homburger Weinfestes glich einer Premiere mit farbenprächtigem Raketenzauber über dem nächtlichen Kallmuth-Himmel. Nach dem Urteil der Zuschauer wurde zum Ende des Jubiläums-Weinfestes am späten Sonntagabend das bislang schönste Feuerwerk abgebrannt – und erstmals musikalisch begleitet.
Die Homburger Weinfest-UG, ein Zusammenschluss von sieben Ortsvereinen, hatte mit ihrem Geschäftsführer Peter Weis zum Schoppen-Festival ein Programm zusammengestellt, das einen besonderen Jubiläums-Charakter hatte und alle bisherigen Weinfeste in den Schatten stellte: Weinprobe, Buch-Dokumentation von Lothar Huller zum Thema "50 Jahre Homburger Weinfest", eine Fotoschau in der Schlossscheune, der 1. Homburger Buttenlauf und ein Jubiläums-Glas gehörten zusammen mit dem erstmaligen Empfang der Ehrengäste am Mainufer zu den optischen und akustischen Beilagen des größten Weinfestes im Landkreis Main-Spessart.
Bürgermeister Norbert Endres, der letztmals als Schirmherr die Veranstaltung begleitete, hatte den letzten Festtag am Sonntag als "Triefenstein-Tag" ausgerufen und ihm den Namen "TreHoLeRe" (eine Abkürzung der vier Ortsteile) gegeben. Übersetzt erklärte der Rathauschef diesen nicht ganz neuen Begriff wie folgt: In Trennfeld sind die Triefensteiner Musikanten zu Hause – Beim Weinfest werden nur Schoppen aus Homburg getrunken – aus Lengfurt kommt die gleichnamige Musikkapelle – in Rettersheim wohnt der Bürgermeister.
Weinfest-Geschäftsführer Peter Weis, der von seinem Bruder Michael unermüdlich unterstützt wurde, zog eine rundum positive Bilanz der sieben Weinfesttage, die vor rund 400 Helfern aus der Homburger Dorfgemeinschaft fleißig unterstützt wurden. Weinprinzessin Lena Dornbusch wurde als 35. Botschafterin der 55 Homburger Winzer nicht müde, in ihren Grußworten für die flüssigen Kallmuth- und Edelfrau-Kreszenzen zu werben und immer wieder an Dankeschön an die Adresse der Dorfgemeinschaft los zu werden.
Auf den Festbänken saßen Besucher aus allen Teilen der Republik, unter ihnen Gäste aus den Vereinigten Staaten und Australien. Gern gesehener Besucher war Bob Stevens mit seiner Familie aus der Homburger Patenwehr Tallman bei New York. Die Fremdenzimmer des Winzerdorfes am östlichen Mainviereck waren auch in diesem Jahr komplett ausgebucht.
Bei schönstem Kaiserwetter hatte das zwanzigköpfige Bedienungsteam eine Menge zu tun. Am häufigsten mussten es Homburger Bacchus ausschenken, Rotling, Silvaner und die Marke Vorspiel gehörten ebenfalls zu den gerne getrunkenen Homburger Tropfen.
Der Jazz-Frühschoppen mit der Band "Troposax" aus Hasloch lockte wieder zahlreiche Besucher auf den Homburger Schlossplatz. Zu ihrem musikalischen Repertoire gehörten bekannte Titel von Glenn MIller, Duke Ellington und Benni Godmann sowie "musikalische Beilagen" aus US-Filmen.