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Aura im Sinngrund
Holzpreise im Keller: Aura setzte 2018 Einschlag aus
Jürgen Gabel
 |  aktualisiert: 04.03.2019 02:10 Uhr

Für den Jahresbetriebsplan 2019 des 196 Hektar großen Gemeindewaldes gibt es nur eine vage Planung. Ob der  festgelegte Einschlag so erfolgen kann, wie geplant, entscheiden jedoch die Witterung und die Holzpreise, erklärte der forstliche Berater des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Karlstadt, Norbert Holzheimer, in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

In seinem Resümee des Wirtschaftsjahr 2018 machte er deutlich, dass der geplante Einschlag von 1100 Festmetern (fm) aufgrund der "in den Keller" gerutschten Holzpreise gänzlich ausgesetzt wurde. Der Orkan "Friederike" hatte im Januar 2018 so viel Schadholz auf den Holzmarkt gebracht, dass die Preise für Nadelholz stark fielen. Dazu kam im Sommer der Borkenkäfer, der zusätzliche Mengen Schadholz produzierte. Es sei also nicht sinnvoll, Holz bei niedrigen Preisen zu schlagen, urteilte Holzheimer.

So wurden im Gemeindeforst nur 120 fm geschädigtes Holz aufgearbeitet. Für den gezielten Waldumbau habe man 11 400 Buchensetzlinge in die Erde gebracht, die trotz der heißen Witterung gut angingen. Erstmals wurde mit 605 Euro ein Minusergebnis erzielt, sagte Holzheimer. "Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen und hoffen auf eine Stabilisierung des Holzmarktes", kommentierte Bürgermeister Wolfgang Blum das Resultat.

Für den 2019er Betriebsplan hat Holzheimer einen Einschlag von 1120 fm vorgesehen, aus dem 43 150 Euro erlöst werden sollen. Bei anhaltender Trockenheit wird dieser jedoch erneut ausgesetzt. Mit einer staatlichen Förderung von Pflanzmaßnahmen kommen weitere 8000 Euro herein. Die Holzernte verursacht Kosten von 12 000 Euro, 2500 Euro wird in die Bestandspflege auf einer Fläche von fünf Hektar investiert, und 4500 Buchensetzlinge werden zum Ausgleich von Borkenkäferlücken gepflanzt.

Für Wegeinstandsetzung sind 5000 Euro eingeplant, 1000 Euro für Waldschutz und 7250 Euro beträgt das Beförsterungsentgeld des AELF. 17 400 Euro sollen als Erlös für den Gemeindesäckel übrig bleiben, stellte Norbert Holzheimer abschließend fest. Einstimmig genehmigte das Gremium den Betriebsplan.

Der Gemeindewald ist PEFC-zertifiziert und 2018 erfolgte das letzte Audit, es bestätigte, dass die Leitlinien eingehalten werden. Forstdirektor Christoph Kirchner gab Auskunft über die Bejagung des Gemeindewaldes. So empfiehlt die Hegegemeinschaft, die Abschussquote beizubehalten. Seine Behörde fungiere jedoch nur als Gutachter. Selbstverständlich  könne man flexibel reagieren, sodass beispielsweise eine punktuelle höhere Bejagung bei Pflanzflächen möglich sei.

"Die Forsteinrichtung ist die Grundlage für eine nachhaltige Bewirtschaftung des Gemeindewaldes", die ab 2021 neu zu erstellen ist, sagte Kirchner.  Dabei wird auch die jährliche Einschlagsmenge festgelegt. Aus diesem Grund sollen bereits in diesem Jahr die ersten Gespräche und Besichtigungen erfolgen.

 
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