Das Thema Energie und Heizen beschäftigt die Menschen - auch mitten im Sommer. Knapp 40 Besucher kamen zu einem Vortrag in die Lohrer Forstschule, um sich die Referate von Klaus Reisinger vom Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ) in Straubing, Otmar Körner von der Energieagentur Unterfranken sowie Forstreferendarin Marie Neufanger anzuhören.
Klaus Reisinger, Abteilungsleiter Wissenstransfer im TFZ, machte den Anfang. Er klärte über rechtliche und technische Rahmenbedingungen bei der Verfeuerung von Holz auf. In einer Gegenüberstellung zeigte er die einzelnen Werte sowie technische Daten von der Einzelfeuerstelle wie dem Kaminofen über Scheitholzkessel, Pellet- und Hackschnitzelkessel sowie einigen Kombinationen davon auf.
Pessimismus beim Thema Strom
Bei Einzelraumfeuerungen, wie einem Kaminofen, gibt es im Gegensatz zu Zentralheizungen keine Grenzwerte, die eingehalten werden müssen. Technisch wurde es, als Reisinger die benötigte Kesselleistung in einem durchschnittlichen Heizjahr sowie die Wirkungsgrade von Holzfeuerungen näher erläuterte. "Die Anlage nicht zu groß dimensionieren", lautete sein Fazit. Eine Hackschnitzelanlage komme meistens für Einzelobjekte weniger infrage. Pessimismus kam auf zum Thema Strom, der für jede Art von Zentralheizung für die Pumpen benötigt wird. Reisinger meinte, es sei ihm kein Zeitraum bekannt, in dem über einen längeren Zeitraum kein Strom zur Verfügung gestanden hätte. "Das kommt noch", hieß es gleich mehrfach aus dem Publikum.
Im Anschluss warf Otmar Körner die Frage in den Raum: "Was passt für meine Situation?". Er verglich mögliche Wärmequellen und Heizsysteme hinsichtlich Kosten und Nutzen. Mit einem Anteil von 49,5 Prozent (Gas) und 25 Prozent (Öl) sind in Deutschland nach wie vor die fossilen Brennstoffe das meist genutzte Heizsystem. Über die Hälfte davon sind zehn Jahre und älter, wie Körner mit einer Grafik zeigte.
Wirtschaftlichkeit im Vergleich
Lediglich 26 Prozent des Heizungsanlagenbestandes könne man als effizient bezeichnen, stellte er mit einem weiteren Schaubild dar. Anhand der festen, variablen und sonstigen Kosten stellte Körner die verschiedenen Systeme nach ihrer Wirtschaftlichkeit gegenüber. Das Heizöl schnitt dabei, nicht zuletzt wegen der enorm gestiegenen Preise, am schlechtesten ab. Zum Thema Teuerung von Pellets meinte Körner, dass eine große Nachfrage nach Holz für Spanplatten zuletzt die Preise nach oben getrieben hätte. Aktuell sei Biomasse deutlich günstiger als fossile Energie, für Biomasse sei aber eine höhere Investition nötig.
Preise schwankten allgemein sehr, Prognosen seien schwierig, so Körner. Die Frage, ob genug Wald für alle da sei, konnte er nicht beantworten. Er rechnet eher mit einem sinkenden Angebot und dass Waldeigentümer wegen CO₂-Zertifikaten Prämien für die Nichtnutzung bekommen werden. "Holz fehlt am Markt", meinte Körner. Ein Zuhörer meinte, er schlage im Jahr 350 Ster Holz ein. Die Nachfrage nach größeren Mengen sei zuletzt gesunken. "Vor ein oder zwei Jahren hätte ich 600 Ster im Jahr verkaufen können", sagte der Besucher.
Am Ende gab Reisinger einen Überblick über Förderprogramme für effiziente Gebäude (BEG). Enttäuschen musste Reisinger das Publikum beim Thema Förderprogramm "BioKlima", das aus seinem Haus stammt: "Die Fördergelder sind ausgeschöpft."