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Hollywood trifft Unterfranken im Big-Band-Sound
X-Mas-Gala in der Nägelsee-Aula: Ein famoses Konzert gestalteten die Big Band Würzburg und die Sängerinnen „Swing Kittens“ aus Los Angeles mit (von links) Nicole Perreira, Kaley Griffith und Nicole Kubis.
Foto: Rita Gress | X-Mas-Gala in der Nägelsee-Aula: Ein famoses Konzert gestalteten die Big Band Würzburg und die Sängerinnen „Swing Kittens“ aus Los Angeles mit (von links) Nicole Perreira, Kaley Griffith und Nicole Kubis.

Von unserer Mitarbeiterin

Rita Gress

 |  aktualisiert: 03.12.2019 08:52 Uhr

Wohin das führt, wenn vier Hände voller Profimusiker – gemeint ist die Big Band Würzburg unter Leitung von Manfred Knaak – begleitet vom Gesang des schmucken Terzetts „Swing Kittens“ aus Los Angeles ihre „Hollywood Sounds X-Mas-Gala“ anstimmen mit dem Swing „Santa Claus“, „Winter Wonderland“ und dem Instrumental „Angels We Have Heard“? Zu Kult, zum packenden Fest oder zum etwas anderen Weihnachtskonzert eben. In der Aula Nägelsee riss dieses am Donnerstag ein über 100-köpfiges Publikum ein ums andere Mal zu Beifallsstürmen und Bravo-Rufen im offenen Spiel hin.

Gemeinsam tauchten Band und Kittens in die goldene Ära der Jazzmusik ein und spannten von dort den Bogen bis in die Neuzeit. Vokal-Arrangements des amerikanischen Jazz-Komponisten und Big-Band-Leaders Tom Kubis und des Vollblutmusikers Manfred Knaak trafen auf perfekten Harmoniegesang von Nicole Kubis, Kaley Griffith und Nicole Perreira. Das Terzett nimmt gekonnt den Stil der US-amerikanischen „Andrew Sisters“ auf, die von 1932 bis 1966 mit Jazz, Swing und Pop für Furore gesorgt hatten. Laut Dirigent Knaak sind die Swings und Balladen der Kittens allesamt europäische Uraufführungen, die Partituren und Arrangements stammen aus der Feder von Nicole Kubis' Vater Tom, ein Großer der Jazz-Szene.

Weihnachtlicher Swing

„Ganz nach dem Geschmack der donnernd applaudierenden Konzertbesucher war die Jazz-Ballade „A Child is Born“. Geschrieben hatten sie 1969 der Trompeter Thad Jones und Alec Wilder. Beifallsstürme auch für die Kittens-Gesangsstücke „Frosty the Snowman“, „Here Comes Santa“ oder „Jingle Bells“. Getragen wurden sie von einem Orchester, das Feuer im Blut hat und dem ein nicht minder lebhafter Dirigent vorsteht.

Der Weihnachtsklassiker „Jingle Bells“ leitete in die Pause. Zur Halbzeit sagte Musiker Gerhard Kunkel: „Das ist Vergnügen pur auf den Punkt gebracht!“ Auch Peter Häring, Leiter des veranstaltenden Kulturamts der Stadt, zollte Band und Terzett Respekt. „Wer den Big-Band-Sound mag, ist hier goldrichtig. Das ist perfekt und toll abgemischt.“ Er hatte den Kontakt zu der Band hergestellt über Martin Poth, Saxophonist und Klarinettist in der Big Band und Musiklehrer an der Musikschule Gemünden. Beide Musiker kennen sich seit langem aus gemeinsamer Jurorentätigkeit.

Große Begeisterung des Publikums auch im zweiten Konzertteil. Wow!-Rufe begleiteten die Samba „Deck the Halls“, den von den Kittens herrlich interpretierten Jazz-Walzer „Leise rieselt der Schnee“ und ihren lebhaften Swing „O Tannenbaum“. „Damit die Nerven wieder beruhigt werden“, kommentierte Bandleader Knaak die anschließende Ballade „We Wish You A Merry Christmas“ mit einem prächtigen Solo von Martin Poth am Altsax. Bei den hawaiianischen Rhythmen „Mele Kalikimaka“ (deutsch: Frohe Weihnacht) und dem Klassiker „Rudolph the Red-Nosed Reindeer“ gab es fast kein Halten mehr.

Seinen Höhepunkt erreicht hatte das Konzert mit dem Jazz-Walzer in Knaak-Bearbeitung von Händels „Halleluja“. Nach gut zwei Stunden klang es mit „Silent Night“, angestimmt von Nicole Kubis und grandios weitergetragen von Kittens und Band, unter stehenden Ovationen der Gäste aus.

Die Mitwirkenden

Die Big Band Würzburg hat sich 2012 aus 20 Profimusikern formiert; einzige Frau im Ensemble ist Saxofonistin Ulrike Englert. Die Band spielt vorwiegend US-amerikanische Komponisten. Besetzung: Saxofon: Martin Poth, Lorenz Bergler, Jürgen Faas, Ulrike Englert und Dirk Orend. Trompete: Tilman Müller, Klaus Wangorsch, Bernhard Kimmel und Klaus Englert. Posaune: Michael Buttmann, Rex Rathgeber, Julius Geiger und Roland Geiger. Gitarre: Joe Krieg, Bass: Dirk Hoffmann, Schlagzeug: Christian Kraus. Piano: Joachim Werner. Leitung, Arrangements und Kompositionen: Manfred Knaak.

 
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