Der rund 715 Hektar große Rodener Gemeindewald hat im Forstwirtschaftsjahr 2021 (1. Oktober 2020 bis 30. September 2021) einen deutlich höheren Überschuss erzielt als ursprünglich erwartet. In der Gemeinderatssitzung am Montag im Dorfgemeinschaftshaus Ansbach gingen Forstbetriebsleiter Thorsten Schwab von der Forstbetriebsgemeinschaft Main-Spessart West und Revierleiter Richard Winkler näher auf die Zahlen ein.
Demnach hatte man mit einem Gewinn von 2500 Euro gerechnet. Tatsächlich jedoch entstand ein Überschuss von rund 56 000 Euro. Dieses gute Ergebnis sei vor allem der Bundeswaldprämie zu verdanken, die statt geplanter 20 000 Euro knapp 88 000 Euro gebracht habe, so Schwab.
Eingeschlagen wurden im Forstwirtschaftsjahr 2021 statt geplanter 3230 Festmeter nur 2609 Festmeter Holz. Das lag laut Schwab vor allem an niedrigen Holzpreisen zur Zeit des Einschlags. Bei rund 40 Prozent des eingeschlagenen Holzes handelte es sich um Industrieholz, wozu auch Brennholz zählt, 41,5 Prozent entfielen auf Profilzerspanerholz und 18,5 Prozent auf Stammholz.
Weniger Borkenkäfer
Im Gegensatz zum Forstwirtschaftsjahr 2020, wo fast 1350 Festmeter an Kalamitätsholz (Käferbefall, Sturm, Trockenheit) anfielen, lag dessen Anteil 2021 bei nur 335 Festmetern. Wetterbedingt habe es deutlich weniger Borkenkäfer gegeben, erläuterte Schwab. Laut Winkler wurden im Forstwirtschaftsjahr 2021 sieben Hektar Wald gepflegt und 2300 junge Bäume gepflanzt; er regte an, die Pflege in den kommenden Jahren zu verstärken.
Der Forstwirtschaftsplan 2022 sieht einen Holzeinschlag von rund 3200 Festmetern vor. Schwerpunktmäßig sollen laut Schwab aufgrund derzeit guter Preise bei diesen Baumarten Kiefern (1920 Festmeter) und Fichten (685 Festmeter) entnommen werden. Mit Blick auf den mit lediglich 612 Festmetern geplanten Laubholzeinschlag sagte Schwab, dass das Laubbrennholz im kommenden Jahr knapp werde; er warb dafür, auch anderes Holz als Buche als Brennholz zu nutzen.
Schwab rechnet im Forstwirtschaftsjahr 2022 mit einem Betriebsüberschuss von knapp 14 000 Euro. Der Gemeinderat segnete den vorgestellten Plan einstimmig (9:0) ab und nahm den Bericht zum Forstwirtschaftsjahr 2021 zur Kenntnis.
Abschließend dankte Bürgermeister Johannes Albert Revierleiter Richard Winkler für dessen Leistungen in den vergangenen 25 Jahren. Winkler, der zum Jahresende seinen Ruhestand antritt, habe sich mit Herzblut eingebracht, so der Bürgermeister. Winkler dankte der Gemeinde für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Aufgrund Winklers Ausscheiden ist der in Roden zuständige Forstbetriebsleiter Thorsten Schwab seit Oktober nun auch für die Betriebsausführung verantwortlich.
Hochbehälter sanieren
Laut Bürgermeister Albert wurde bei der jährlichen Reinigung der Hochbehälter in Roden und Ansbach festgestellt, dass beide saniert werden müssen. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, dass die Verwaltung bei einem Ingenieurbüro Angebote für die Hochbehältersanierungen einholen soll. Tobias Winkler wies darauf hin, dass durch die Sanierungen Kosten auf die Bürger zukämen; darüber müsse man sie informieren.
Bereits im Februar hatte der Gemeinderat beschlossen, den Weg eines gemeinsamen Datenschutzbeauftragten über die kommunale Allianz im Raum Marktheidenfeld mitzugehen. Nun gab das Gremium einstimmig grünes Licht für eine Zweckvereinbarung, die die Zusammenarbeit der Beteiligten im Datenschutz regelt. Bei Gesamtkosten von rund 80 000 Euro belaufe sich der Anteil der Gemeinde Roden auf rund 3600 Euro, so der Bürgermeister.
Laut Albert wurden die von Studentinnen und Studenten der Meister- und Technikerschule für Garten- und Landschaftsbau in Veitshöchheim erstellten Gestaltungsvorschläge für den Dorfplatz Ansbach, die schon einmal Anfang 2020 der Öffentlichkeit präsentiert wurden, am 17. Oktober erneut im Dorfgemeinschaftshaus ausgestellt. Rund 140 Bürgerinnen und Bürger hätten Punkte verteilt, und am Ende habe ein Entwurf mit viel Grün rund 80 Prozent der Stimmen auf sich vereinigt. Dieser Entwurf soll nun weiterverfolgt werden, allerdings ohne Feuerstelle. Gerhard Leibl regte an, die vorgesehene Pflasterfläche durch wasserdurchlässigen Schotterrasen zu ersetzen.