
Es ist nicht zu übersehen: Lange dauert es nicht mehr bis zum Weihnachtsfest. Ein sicheres Zeichen dafür sind die Weihnachtsmärkte, die überall im Lande stattfinden. So auch in Gemünden, wo sich am Wochenende der Marktplatz in eine „kleine, feine Budenstadt verwandelt“ hat, wie Bürgermeister Georg Ondrasch bei der Eröffnung der zweitägigen Veranstaltung sagte.
Aus allen Himmelsrichtungen zogen am Samstag- und Sonntagnachmittag Kinder zum Marktplatz. Für sie stand zunächst nicht die kleine Budenstadt, die sich um den großen Weihnachtsbaum herum gebildet hatte, im Mittelpunkt, sondern das Rathaus. Mit Spannung erwarteten sie am Samstag die Eröffnung des Marktes und den Auftritt von Sankt Nikolaus. Der sollte, so war es angekündigt, kleine Geschenke an die braven Kinder verteilen.
Süßes am Rathaus
Die äußeren Bedingungen für den Gemündener Weihnachtsmarkt waren ideal. Temperaturen von knapp über dem Gefrierpunkt, ein fast wolkenloser Himmel, aus dem hin und wieder einmal die Sonne hervor guckte, ließen Vorweihnachtsstimmung aufkommen. Hinzu gesellte sich bei den Kindern die kleine Aufregung, die vor so einem hohen Besuch herrscht. So hatten sich die Kleinen vom städtischen Kindergarten Sankt Martin zusammen mit ihren Erzieherinnen links und rechts am Eingang des Rathauses aufgestellt. Musikalisch wollten sie Sankt Nikolaus den Weg dorthin zeigen und ihn freudig empfangen.
Gemeinsam mit den Kindern vor dem Rathaus wartete auch Bürgermeister Ondrasch. Er fühlte sich, so erzählte er den Wartenden, angesichts der stimmungsvollen Atmosphäre an seine eigene Kindheit erinnert. Weihnachtliche Lieder aus den Lautsprechern, dazu der Duft von Glühwein, Punsch, Waffeln, Gebäck und Bratwürsten machten sich auf dem Marktplatz vor dem Rathaus und in den Herzen der Weihnachtsmarktbesucher breit.
Kurz nach 15 Uhr und der Eröffnung durch Georg Ondrasch und die Vorsitzende der Gemündener Werbegemeinschaft, Edith Michelbach-Schulz, war es dann endlich soweit: Beim zweiten Weihnachtslied der Kindergartenkinder zogen der Nikolaus (Peter Reichel) und sein Gehilfe Knecht Ruprecht (Miro Blaic) zogen durch die wartende Menge hin zum Rathauseingang. Mit dabei das Goldene Buch, in dem die guten Taten vermerkt sind, ein Sack voll Süßigkeiten, aber auch die Rute für die bösen Kinder. Doch sie blieb am Samstagnachmittag in Ruprechts Gürtel stecken und kam nicht zum Einsatz.
Dafür betonte der Nikolaus, dass er sich ein „ganzes Jahr auf den Besuch in Gemünden vorbereitet und gefreut“ habe. Er lobte die Kinder in der Stadt, die ihn so freundlich empfingen und die Erwachsenen, dass sie zusammen mit den Kleinen die Stadt weihnachtlich hergerichtet haben. Die Stadt Gemünden, die Werbegemeinschaft Gemünden, der Verein Gemünden-Aktiv und die Jugend des KSC Gemünden waren besonders aktiv beim weihnachtlichen Schmuck. „Wir freuen uns auch schon aufs nächste Jahr“, versicherte der Mann in dem langen roten Mantel, mit Mütze, Bischofsstab und langem, weißen Bart. Jedem Kind überreichten Nikolaus und Knecht Ruprecht ein süßes Geschenk.
Ein reichhaltiges Angebot fanden die Weihnachtsmarktbesucher am Wochenende in der kleinen Budenstadt. Weihnachtliche Bastel- und Dekoartikel, Holzschnitzereien, Bienenerzeugnisse sowie reichhaltige Speisen und Getränke wurden angeboten. Wobei die Stände mit den unterschiedlichsten Genüssen nicht nur in der deutlichen Überzahl, sondern auch am stärksten frequentiert wurden. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, sich ihren Christbaum mitzunehmen.
Kleine Sänger und große Musiker
Ein Weihnachtsmarkt ohne die passenden musikalischen Darbietungen ist natürlich kein richtiger Weihnachtsmarkt. An beiden Tagen sorgten daher neben den Kleinen vom Kindergarten Sankt Martin auch die vom Kreuzkloster-Kindergarten, der Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde, der Musikverein Gössenheim, die Musikschule Gemünden und die Fischertrachtenkapelle Gemünden für die richtige Einstimmung der Gäste.