Kürzlich hatten die Lohrer Handballer hohen Besuch aus Prag, der "goldenen" Hauptstadt von Tschechien. Ihr ehemaliger Mitspieler, der Weltklassespieler Jiri Kotrc, weilte in dieser Zeit mit einem Großteil seiner Familie in Lohr.
Jiri Kotrc entschied sich damals, nach seiner langen professionellen Laufbahn bei Dukla Prag in der ersten tschechischen Liga, seine aktive Laufbahn in Deutschland fortzuführen. Durch einen persönlichen Kontakt zum damaligen Vorstand der Handballer Hermann Pressler fiel die Wahl sensationeller Weise auf den TSV Lohr. Von 1990 bis 1994 prägte Jiri Kotrc die Entwicklung der Lohrer Handballer entscheidend mit. Durch seine kollegiale Art hob er das Niveau seiner Mitspieler in dieser Zeit deutlich an, und das, ohne dass er seine außergewöhnlichen Handballerischen Fähigkeiten mit Arroganz, sondern im Sinne der Mannschaft einsetzte. In seine Zeit beim TSV fällt auch der bis heute noch bestehende Zuschauerrekord (ca. 1200) in der Spessarttorhalle beim Spitzenspiel gegen den TSV Milbertshofen.
Mit seinem Bruder Milan (dieser spielte damals in der zweiten Mannschaft des TSV Lohr) kam er nun mit Familie in seine, wie er selbst sagt, zweite Heimat nach Lohr. Zwei seiner drei Kinder, Schwägerin, Neffe und drei Enkel folgten dem Aufruf, seinem alten Verein in Deutschland wieder einmal einen Besuch abzustatten.
Die Lohrer Handballer hatten im Vorfeld ein kleines Rahmenprogramm festgelegt, das nach dem Einchecken in der schönen Pension "7 Zwerge" mit einem Besuch der "Alten Herren" im Brauhaus am Donnerstagabend startete. Der Freitag begann mit einem Streifzug durch Lohr und mündete zum Kaffeekränzchen bei seinem damaligen Gönner und Vorstand Hermann Pressler mit Frau Doris. Am Abend folgte dann das Highlight des Wochenendes, ein Treffen mit dem damaligen Trainer Dieter Hess und einigen seiner ehemaligen Mannschaftskollegen. Diese waren teilweise bis zu 400 Kilometer angereist. Im TSV-Heim bei Bratwurst mit Kraut und einigen "Kaltgetränken" plauschte man ausgiebig über die gemeinsame, einmalige Zeit bei den Lohrer Handballern. Zu vorgerückter Stunde durfte der legendäre, persönlich vom Meister selbst hergestellte "Kaffee-Kotrc" nicht fehlen und wurde wie damals auch von vielen eingefordert. Am Samstag folgte eine kleine Wanderung zum Beilstein, wo man die grandiose Aussicht auf Lohr bei Kaffee, Kuchen und bestem Wetter genießen konnte. Nach dem gemeinsamen Abendessen im Lohrtorstübchen fuhr man zum ersten Saisonspiel der ersten Mannschaft nach Waldbüttelbrunn, das mit einem Unentschieden durchaus positiv endete.
Wunderschönes Wiedersehen
Nach einem abschließenden Bierchen in Lohr und der Verabschiedung der Reisegruppe waren sich beide Seiten einig, dass es ein wunderschönes Wiedersehen war. Deswegen wurde auch vereinbart, dass im folgenden Jahr ein Gegenbesuch der Lohrer im Prag angepeilt wird.
Von: Bernd Zehnter für die Lohrer Handballer