Die Übertragungsnetzbetreiber TenneT und TransnetBW haben am Donnerstag in Berlin ihren Vorschlag für den Erdkabelkorridorverlauf für „SuedLink“ vorgestellt. Hierzu erklärt CSU-Bundestagsabgeordneter Alexander Hoffmann in einer Pressemitteilung:
„Der Vorschlag bedeutet den denkbar kürzesten Trassenverlauf durch den Landkreis Main-Spessart. Ich bin froh, dass unsere Region nicht doppelt betroffen ist. Die vielen Gespräche, die ich hier in Berlin mit allen wichtigen Entscheidungsträgern in den zurückliegenden Jahren geführt hatte, waren erfolgreich.
So ist ein möglicher Trassenverlauf durch den Sinngrund nun definitiv ausgeschlossen. Und auch eine mögliche Alternativvariante von Gräfendorf nach Karbach mit einer Main-Querung bei Harrbach und dem weiteren Verlauf auf der fränkischen Platte ist in weite Ferne gerückt – ebenso wie eine Querverbindung von Gössenheim über Arnstein nach Grafenrheinfeld.
Der Vorschlag der Übertragungsnetzbetreiber sieht einen Trassenverlauf vor, der zunächst die A 71 entlang verläuft und am Netzknoten Bergrheinfeld/Grafenrheinfeld endet. Der Stich nach Westen, der die ,SuedLink'-Trasse schließlich bis nach Großgartach weiterführt, soll nördlich von Arnstein zwischen Schwebenried und Büchold nach Thüngen verlaufen, dann weiter in südöstlicher Richtung nach Retzstadt. Die Trasse soll zwischen Zellingen und Thüngersheim den Main queren und dann weiter in südwestlicher Richtung verlaufen."
Die Erörterungstermine hierfür vor Ort beginnen im Sommer. Bereits ab März werde die Bevölkerung entlang der „SuedLink“-Vorzugstrasse detailliert informiert. In Karlstadt ist für den 4. April eine Informationsveranstaltung geplant. "Diese Transparenz gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern ist lobenswert und wichtig für die Akzeptanz der Stromtrasse, die komplett erdverkabelt wird", so Hoffmann.
Nun gelte es, die Interessen der Landwirtschaft und der Winzer ins Gespräch zu bringen. Genau das habe er bereits im Gespräch mit TenneT und TransnetBW getan, berichtet Hoffmann. So gehe es nach wie vor um die Frage, welche Auswirkungen die Abstrahlungswärme der Leitungen, die vergleichbar mit einer 60 Watt-Glühbirne sei, für den Fruchtanbau, insbesondere auch für Weinreben, hat.
Hoffmann weiter: "Fest steht:,SuedLink' ist ein Kernstück der Energiewende. Der Netzausbau ist nötig, um den Windstrom aus dem Norden zu uns in den Süden zu bringen. Dafür können wir bald die letzten Atomkraftwerke und dreckige Kohlekraftwerke vom Netz nehmen." Niemand anders als die Bundesnetzagentur werde letztendlich über den genauen Verlauf der ‚SuedLink‘-Stromtrasse entscheiden, "weil es eben kein politisches, sondern ein gerichtsfestes Ergebnis braucht", so Hoffmann in seiner Mitteilung.
Der Abgeordnete erläutert dort weiter: Die Übertragungsnetzbetreiber TenneT und TransnetBW werden ab Ende Februar Antragsunterlagen bei der Bundesnetzagentur einreichen, welche unter anderem einen konkreten und fachlich fundierten Vorschlag für einen Erdkabelkorridorverlauf für „SuedLink“ enthalten. Die Bundesnetzagentur wird voraussichtlich bis Jahresende 2019 den Erdkabelkorridor für den „SuedLink“ festlegen. Erst wenn dieser feststeht, wird innerhalb des 500 bis 1000 Meter breiten Korridors der konkrete Verlauf der Stromtrasse festgelegt. Dieses Planfeststellungsverfahren soll bis Ende 2021 abgeschlossen sein.