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Zellingen
Höhere Einnahmen aus dem Holzverkauf haben eine Schattenseite
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 18.10.2024 02:39 Uhr

Um 36 Personen gestiegen auf 6626 ist die Einwohnerzahl des Marktes Zellingen seit Jahresbeginn. Wie Bürgermeister Stefan Wohlfart in den Bürgerversammlungen erklärte, hat Zellingen als größter Ortsteil jetzt 4021 Einwohnern (19 mehr), in Retzbach sind es 2112 (16 mehr) Einwohner. Duttenbrunn ist mit 493 Einwohnern (einer mehr) deutlich kleiner. Die drei ältesten Einwohner sind 99 Jahre alt.

Mit 22 Millionen Euro liegt das aktuelle Haushaltsvolumen Zellingens zwischen dem der Jahre 2022 und 2023. Der Großteil entfällt mit 15 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt. Dort sind 4,5 Millionen Euro aus der Einkommenssteuer, 1,7 Millionen Euro aus der Gewerbesteuer und 2,3 Millionen Euro Schlüsselzuweisung die größten Einnahmen. Aus der Grundsteuer sind es in diesem Jahr 624.000 Euro.

Selbst erwirtschaftet die Gemeinde rund eine halbe Million Euro aus dem Holzverkauf. Das beleuchtete Bürgermeister Stefan Wohlfart kritisch, weil der Hiebsatz als Reaktion auf den Borkenkäfer so hoch ist. Inzwischen werde im Gemeindewald der Vorrat an Nadelholz knapp und insbesondere in Richtung Duttenbrunn gebe es ausgeprägte Kahlflächen. Beim wertvollen Laubholz macht der Eichenprachtkäfer Sorgen. Mehrere Stämme aus der Wertholzversteigerung waren dieses Jahr betroffen, der Befall verwandelte sie von Furniereichen in Brennholz, was jeweils einen Wertverlust von 10.000 auf 300 Euro bedeutet. Zellingen bildet aktuell drei Forstwirte aus, was auf eine Kooperation mit der Gemeinde Veitshöchheim zurückzuführen ist, die Fachkräfte benötigt, aber nicht ausbilden kann.

Gut lief die Freibadsaison mit 60.000 Besuchern und 104.000 Euro an Einnahmen, wozu der warme August als Gegenpol zum kühlen Frühjahr half. Dank drei Schwimmmeistern konnte das Bad täglich geöffnet werden.

An Umlagen muss die Gemeinde 1,76 Millionen Euro an die Verwaltungsgemeinschaft bezahlen, 662.000 Euro an den Abwasserzweck- und 355.000 an den Schulverband sowie 200.000 an Gewerbesteuerumlage für Bund und Land. Mit Abstand am höchsten ist mit 3,36 Millionen Euro die Kreisumlage. Die vom Landkreis geplanten Investitionen werden sie noch weiter steigen lassen, erklärte Stefan Wohlfart.

Die Gemeinde tilgt eine Viertelmillion Euro Schulden und zahlt im Jahr 16.000 Euro Zinsen, die Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 138 Euro und weit unter dem Landesdurchschnitt gleich großer Gemeinden von 751 Euro. Für ihr Personal und den Kindergartenbetrieb gibt die Gemeinde aktuell rund 2,7 Millionen Euro im Jahr aus, 2021 waren das noch 1,8 Millionen Euro.

 
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