Einmal die Fliegerei aus den frühen Anfängen erleben. Dieses Erlebnis wurde am vergangenen Wochenende am Segelfluggelände Karlstadt Saupurzel verwirklicht, heißt es in einer Pressemitteilung des Luftsportclubs Karlstadt. Der ASC Langenselbold und der Oldtimersegelflugclub Wasserkuppe waren in Karlstadt zu Gast.
Insgesamt waren elf Oldtimer Segelflugzeuge stationiert und drei Tage wurde bis teilweise spät in den Abend geflogen, sich ausgetauscht und gemeinsam auf die lange Tradition der Segelfliegerei zurückgeblickt. Neben bekannten Segelflugzeugen waren auch Raritäten vor Ort, die teilweise nur noch in Museen zu sehen sind. Beispielsweise der Rhönbussard, welcher 1933 konstruiert wurde oder der Kranich III des deutschen Herstellers Focke-Wulf. Das Besondere an solchen Oldtimersegelflugzeugen ist die Konstruktionsweise: Oftmals aus Holz oder Stahlrohr geformte Rümpfe und mit Stoff bespannte Flächen, verleihen das charakteristische Aussehen.
Das Oldtimertreffen konnte nur unter strenge Auflagen realisiert werden. So wurden die bereits vom Verein zu Saisonbeginn getroffen Maßnahmen mit den aktuellen Gesetzmäßigkeiten des Beherbungsbetriebes und einem umfassenden Testkonzept ergänzt. Auf diese Weise konnte ein sicherer Ablauf gewährleistet werden.
Fast 100 Jahre Luftfahrt vertreten
Besonders an der Zusammenkunft sei laut Pressemitteilung gewesen, dass viele typengleiche Flugzeuge bereits früher schon am Saupurzel flogen. So setzte zum Beispiel seit vielen Jahren wieder eine Ka8 zur Landung auf dem Saupurzel an. Dieser Flugzeugtyp flog von 1960 bis 1996 in Karlstadt und war mit 36 Dienstjahren eines der längsten am Saupurzel fliegenden Segelflugzeuge.
Aber auch weltweite Seltenheiten waren vertreten. So zum Beispiel der unter Denkmal stehende Rhönbussard, von dem es weltweit nur noch drei gibt, oder der Cumulus, der nur noch zweimal auf der Welt zu bestaunen ist.
Erinnerungen weckte auch das ab 1931 gebaute Grunau Baby, das Alfred Hock seinerzeit schon in Lechfeld flog. Neben deutschen Flugzeugen waren auch internationale Muster vertreten. Die Slingsby T21 des englischen Herstellers Slingsby Sailplanes begeisterte durch die Cabrio Haube, durch die die Piloten der Natur so nahe wie möglich sind, und der segelfluguntypischen Sitzanordnung, bei der sie Piloten nebeneinander sitzen.
Zukünftige Treffen geplant
Auch in Zukunft sieht der Luftsport-Club Karlstadt weitere Treffen vor. Ob Fluglager oder Tagesausflüge – das Wochenende habe gezeigt, wie interessant und aufregend das Erlebnis der früheren Fliegerei sein kann. Auch interessierte Flugfreunde sollen, wenn es das Pandemiegeschehen wieder zulässt, verstärkt in das Flugerlebnis eingebunden werden und selbst die Möglichkeit zur Besichtigung bekommen.