Wenn Freunde des Motorradsports den Namen "Harley-Davidson" hören, dann kommen sie ins Schwärmen. Gut dreißig dieser legendären Zweiräder parkten am Freitag auf dem Julius-Echter-Platz in Homburg. Hier legten die Kumpels der "Bavarian Bombers" – so der Name des Harley-Clubs – ihre Mittagspause während einer Rundfahrt ein, die von Lohr bis in den Odenwald und zurück durch den Spessart führte.
Unter den viel bestaunten historischen Harleys befand sich auch ein Oldie aus dem Baujahr 1935. Stolzer Besitzer ist der Engländer Kevin Waters aus Norwich, einer Universitätsstadt im Osten der britischen Insel. Auch die Kumpels des Briten sind in ganz Europa zu Hause und kommen aus der Schweiz, aus Österreich, Frankreich, Norwegen, Südtirol und aus Holland. Sechs der motorisierten Raritäten sind im Landkreis Main-Spessart stationiert.
Norbert Mattis aus Erlach sorgte für Übersetzung und deutsches Essen
Zu den heimischen Harley-Fans gehört Norbert Mattis aus dem Neustadter Ortsteil Erlach. Er hatte den Harley-Treff gut vorbereitet und half als Übersetzer überall dort aus, wo man mit der englischen Sprache nicht mehr zurecht kam. Dass sich seine Freunde auch "German Food" (deutsches Essen) gewünscht hatten, daran hatte Mattis schon in seiner Einladung gedacht. So ließen sich seine Harley-Freunde bei der Mittagspause in Homburg eine Bratwurst mit Kraut schmecken, in der Nickelsmühle im Haslochtal wurde ein leckerer Sauerbraten serviert und in der Buchenmühle, wo die Biker untergebracht waren, stand eine Grill-Party auf dem Programm.
Über den Trip nach Old Germany hatten sich vor allem die Teilnehmer aus Great Britain gefreut. Der Grund: Zwei Monate lang war man Tag für Tag coronaisoliert – täglicher Maskenschutz inclusive. Der Kurz-Urlaub auf Rädern war für die "Tommys" auf ihren motorisierten technischen Kulturgütern deshalb bei der "German Spritztour" besonders hoch angesiedelt. Dass auch das weibliche Geschlecht mit von der Partie war, wurde von den Zuschauern am Straßenrand besonders bestaunt.
In den Pausen kümmerte sich der eine oder andere Harley-Fan bei einem kurzen Check um das technische Herz seines Oldies. Die Harley-Besitzer sind ständig um die Pflege ihrer Bikes bemüht, selbst beim ältesten Motorrad von Kevin Waters war noch der gleiche Lack zu sehen, den der Hersteller anno 1935 aufgebracht hatte.