"Für immer ab jetzt" – ein Song des Liedermachers Johannes Oerding bildete den Auftakt zur 12. Echt.Zeit, der etwas anderen Outdoor-Liturgie im Pastoralen Raum Gemünden, die mitgestaltet wurde vom Gitarren-Duo "Saite an Saite" aus Fulda. Im Text heißt es: "Nichts ist geplant, nichts ist gewollt. Ein Schlag mit hunderttausend Volt. Ein Leben lang darauf gewartet. Auf diesen einen, diesen einen Moment". Die Botschaft: Solche himmlischen Momente geben Kraft, wenn das Leben mit schweren Erfahrungen Menschen herausfordert.
Der Garten des Schönauer Franziskanerklosters und die rauschende Saale bildeten die romantische Kulisse an diesem Sommerabend. Hundert Gäste erfreuten sich an den Beiträgen des Gitarrenduos. Burkhard und Edith Fecher streuten Gebete, Texte aus Bibel und Poesie dazwischen und führten in den Inhalt der Lieder ein. Einzelne und Paare nutzten in der Pause das Angebot zu einem persönlichen "Segen unter Bäumen".
Bettina Schaaf und Stefan Jehn brachten mit virtuosem Gitarrenspiel und Gesang ein breites Repertoire auf die Bühne. Im Lied "True Colors" von Cindy Lauper heißt es: "Ich sehe deine wahren Farben. Hab keine Angst, sie zu zeigen. Sie sind wunderschön wie ein Regenbogen". Gerhard Schönes Lied "Vielleicht wird’s nie wieder so schön" berührte mit dem Beschreiben kindlicher Geborgenheit unter Vaters Mantel in der Kälte, dem heimlichen nächtlichen Schwimmen bei einem Jugendlager oder der ersten verliebten Umarmung.
Auch Anklagen gegen den Kreislauf kriegerischer Gewalt waren zu hören in "Sag mir, wo die Blumen sind". Burkhard Fecher sang das französische Lied "En Meditérranée" von Georges Moustaki aus dem Jahr 1971. Es klagt die damaligen Militärdiktaturen in Spanien und Griechenland an und gewinnt erschreckende Aktualität angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine und des Erstarkens völkisch-nationalistischer Ideologien in Europa.
Wie ein Wunschtraum für die geschundene Welt klang ein neuer Text zum Klassiker "Die Gedanken sind frei", geschrieben 1985 von Ingo Barz in der damaligen DDR: "Ich denk mir die Welt mit Tischen für jeden, ein freundliches Zelt zum Essen... Ein fröhlicher Reigen und Menschlichkeit sei, und Gedanken sind frei."
Von: Burkhard Fecher, für die etwas andere Outdoor-Liturgie im Pastoralen Raum Gemünden