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Himmelstadt
Himmelstadt: Corona-konformes Gartenglück im Erlebnisgarten
Jutta und Reinhard Steinmetz hoffen darauf, dass in diesem Jahr wieder Gäste und Schulkinder in ihren großen Garten kommen – zum Lernen und zum Genießen.
Jutta und Reinhard Steinmetz in ihrem Himmelstadter Erlebnisgarten.
Foto: Heike Wörner | Jutta und Reinhard Steinmetz in ihrem Himmelstadter Erlebnisgarten.
Heike Wörner
Heike Wörner
 |  aktualisiert: 14.03.2021 02:15 Uhr

Auf einer 2500 Quadratmeter großen Fläche betreiben Jutta und Reinhard Steinmetz in Himmelstadt einen Erlebnisgarten, in dem sie Führungen, Kurse und andere Veranstaltungen anbieten. Heimische Stauden, Gehölze und unzählige Rosensorten gehören zu den sehenswerten Pflanzen. Für die Besucher hat das Ehepaar ein corona-konformes Erlebniskonzept ausgearbeitet.

Frage: Was beinhaltet Ihr neues Erlebniskonzept? Was wird geboten?

Jutta Steinmetz: Wir bieten verschiedene Kurse an, vom Rosenschnittkurs über den Tomatenkurs bis zum Kranzbinden. Mehr Infos finden Interessierte auf unserer Homepage unter www.landgarten-himmelstadt/erlebnisgarten. Darüber hinaus wird es Veranstaltungen geben, wie ein Picknick zur Rosenblüte oder eine Weinprobe unter dem Motto "Rosen mit Rosé".

Im Juni blühen die Rosen im Landgarten Himmelstadt am schönsten.
Foto: Familie Steinmetz | Im Juni blühen die Rosen im Landgarten Himmelstadt am schönsten.
Was sind die besonderen Anforderungen in Corona Zeiten?

Reinhard Steinmetz: Die Gesundheit unserer Besucher hat oberste Priorität. Bei allen Veranstaltungen werden wir die Tische im ganzen Garten verteilen. Die hausgemachten Spezialitäten werden wir auf Tellern statt am Buffet anbieten. 

Was gibt es Neues in diesem Jahr?

Jutta Steinmetz: Neu ist der Gartenflohmarkt im Mai, da dreht sich alles um Gartenbücher und Gartendeko, Gerätschaften und Pflanzen aus dem Garten. Erstmalig bieten wir  Kindergeburtstagsfeiern an. Außerdem können sich Familien im Garten auf eine etwas andere Schnitzeljagd begeben. Die hohen Besucherzahlen in Parkanlagen und Wäldern sowie das Arbeiten im eigenen Garten zeigen, wie wichtig die Auszeit im Grünen ist, besonders in Corona-Zeiten. Wer einen eigenen Garten hat, ist ständig auf der Suche nach Inspirationen und Tipps.

Im März beginnt der "Praxiskurs Tomate" von der Aussaat bis zur Ernte. Was muss ich beim Anbau von Tomaten beachten? Wie kann ich Krankheiten oder Pilzbefall ökologisch behandeln?

Jutta Steinmetz: Tomaten lassen sich selbst auf einem kleinen Balkon erfolgreich anbauen. Wichtig ist immer der Boden, in dem die Tomaten sitzen. Ein paar Grundregeln sollte man beachten, um Krankheiten vorzubeugen, angefangen von der richtigen Düngung bis zum Entgeizen.

2019 haben Sie in Zusammenarbeit mit der Grundschule Himmelstadt das Pilotprojekt "Das grüne Klassenzimmer" realisiert – Heimat- und Sachkundeunterricht vor Ort. Was macht das grüne Klassenzimmer?

Reinhard Steinmetz: Wir wollen die Lehrkräfte bei der Umsetzung des Lehrplans unterstützen und die Kinder für die Natur begeistern. Leider fand aufgrund von Corona im vergangenen Jahr kein Unterricht statt. Wir hoffen auf eine Fortsetzung in diesem Jahr.

Das grüne Klassenzimmer  im Himmelstadter Erlebnisgarten.  
Foto: Familie Steinmetz | Das grüne Klassenzimmer  im Himmelstadter Erlebnisgarten.  
Jeder Garten ist ständig im Wandel, schon durch die Veränderungen in den Jahreszeiten. Aber die Zukunft stellt weitere wichtige Fragen. Kann ich mehr für das Überleben von Insekten tun?

Jutta Steinmetz: Es gibt viele Möglichkeiten, bereits auf einem Balkon kann man etwas für die Insekten tun. Hier steht die richtige Wahl der Pflanzen an erster Stelle. Im eigenen Garten sollte man darauf achten, dass  immer etwas blüht.

Was ist, wenn das Grundwasser weiter sinkt oder Wasser knapp wird?

Jutta Steinmetz: Wir haben beispielsweise Magerbeete mit heimischen Pflanzen angelegt. Diese Beete sind sehr pflegeleicht und die Pflanzen benötigen keine Bewässerung. Im Biogarten wird natürlich gemulcht, so wird der Boden bestens vor Austrocknung geschützt.

Im Sommer 2020 haben Sie die Auszeichnung "Bayern blüht – Naturgarten" erhalten, weil sie die Kriterien für naturnahes Gärtnern und den Erhalt der Artenvielfalt erfüllen. Welche Mittel lassen sich bedenkenlos im Garten einsetzen?

Jutta Steinmetz: Zum Düngen der Pflanzen nutzen wir vor allem unseren eigenen Kompost oder setzen Pflanzenjauchen an. Wir spritzen gerne Buttermilch vorbeugend gegen Pilzkrankheiten. Zusätzlich arbeiten wir mit Mikroorganismen, um das Bodenleben zu fördern, denn in einem guten Boden wachsen auch gesunde, widerstandsfähige Pflanzen.

Als Hobbywinzer haben Sie einen alten historischen Weinberg biologisch kultiviert. Um welche Rebsorten handelt es sich?

Reinhard Steinmetz: In unserem Weinberg befinden sich gleich zwölf Rebsorten, wie gelber und grüner Silvaner, Traminer und Perle. Unser Weinberg ist in Main-Spessart der einzige mit einem "alten Fränkischen Satz", das ist unser Schatz. Es werden alle Trauben gemeinsam gelesen und ausgebaut. Da sich die unterschiedlichen Sorten in jedem Jahr unterschiedlich entwickeln, schmeckt der Wein jedes Jahr etwas anders.

Sind 2021 wieder Weinbergpicknicke geplant? Wie ist der Ablauf?

Jutta Steinmetz: Wenn möglich werden wir im Mai und September unser "Weinbergpicknick" durchführen. Bei dieser Aktion handelt sich um ein reines Mitnahmeangebot. Die Leute bringen ihre eigenen Gläser und Sitzmöglichkeiten mit und können dann die Aussicht mit unserem Wein und belegten Brötchen genießen.

 
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