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Himmelstadt
Himmelstadt behält seinen eigenen Bauhof
Der gemeindliche Bauhof in der Daimlerstraße bleibt in Himmelstadt Dreh- und Angelpunkt der kommunalen Arbeiten. Der Gemeinderat stimmte gegen einen Beitritt zu einem Zweckverband für einen interkommunalen Bauhof.
Foto: Jürgen Kamm | Der gemeindliche Bauhof in der Daimlerstraße bleibt in Himmelstadt Dreh- und Angelpunkt der kommunalen Arbeiten. Der Gemeinderat stimmte gegen einen Beitritt zu einem Zweckverband für einen interkommunalen Bauhof.
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 18.10.2024 02:39 Uhr

Bei einem Interkommunalen Bauhof wird Himmelstadt nicht dabei sein. Für einen Beitritt zum dafür geplanten Zweckverband mit den Gemeinden Zellingen, Retzstadt, Thüngersheim, Margetshöchheim und Zell gab es im Gemeinderat keine einzige Stimme, aber zwölf dagegen.

Zuletzt hatte das Gremium beschlossen, noch einen Fuß in der Türe zu lassen, wie es Marcus Hilpert ausdrückte. Das sei auch richtig gewesen, doch beim Blick in die künftige Verbandssatzung sei es ihm eiskalt den Buckel herunter gelaufen. In der ist zum Beispiel festgelegt, das die Gemeinden Geräte, Maschinen, Fahrzeuge und sonstige Ausstattung dem Zweckverband übereignen und dieses "bewegliche Anlagevermögen" als Gründungskapital einbringen. Es würde in einen zentralen Bauhof überführt, das bisher gemeindliche Personal dem Zweckverband unterstellt.

Ein Austritt aus dem Verband ist laut Satzung erst nach fünf Jahren und mit drei Jahren Kündigungsfrist möglich, wobei die Verbandsversammlung die Bedingungen festlegen kann und zustimmen muss. Dem könne man nicht zustimmen, fand auch Wolfgang Kübert. Zudem werde ein Verband geschaffen, dessen Vorsitzender und Sitzungen in Form von Aufwandsentschädigungen bezahlt werden müssten.

Mehr Kosten als Nutzen? 

Bürgermeister Herbert Hemmelmann erinnerte daran, dass der Grundgedanke eine Kooperation war, es nun aber einen Zweckverband geben soll. "Der Bürgermeister hätte keinen Zugriff mehr auf das Personal", verdeutlichte die zweite Bürgermeisterin Marie-Luise Schäfer, schnelle Reaktionen seien dann nicht mehr möglich. Auch Christian Scheb führte an, die geschätzte Flexibilität des Bauhofes werde nicht mehr möglich sein. Willi Stamm vermutete: "Das kostet uns mehr als es uns bringt". Für den eigenen Bauhof beschloss der Gemeinderat einstimmig, dass im Februar oder März 2025 eine Besprechung zwischen Bauhof und Rat zu Aufgaben und Tätigkeiten sowie Leistbarkeit mit dem Personal angesetzt wird.

Vertagt wurde vom Gemeinderat eine Entscheidung über neue Friedhofsgebühren. Die bisherigen Gebühren wurden vor über 30 Jahren in einem Vertrag mit der Firma Nicklaus aus Karlstadt festgelegt und sind nicht mehr wirtschaftlich. Im April 2024 passte der Markt Zellingen, der ebenfalls mit der Firma zusammen arbeitet, die hoheitlichen Gebühren bereits an. Das bedeutet vor allem für die Grabherstellungen enorme Steigerungen, für ein Normalgrab von 200 auf 500 Euro. Die Gebühren sollen innerhalb der VG-Gemeinden eigentlich einheitlich sein, was aber schon daran scheitert, dass etwa in Retzstadt eine örtliche Schreinerei der Vertragspartner ist. Im Prinzip sollen nun die Preisvorstellungen anderer Bestatter ermittelt werden.

Keine Hindernisse im Kanal

Weil die Triebstraße im Sommer bei Wolkenbrüchen zweimal in kurzem Abstand überschwemmt wurde mit Schäden bei Anliegern beauftragte die Gemeinde kurzfristig eine Befahrung und Reinigung des Kanals. Die Firma Kanal Türpe aus Gerolzhofen entfernte dabei am 6. August mit Hochdruckreinigung und Saug-/Spülkombination rund 200 Liter Unrat aus der Kanalisation, fand aber keine größeren Hindernisse. Eine Erklärung für die Überschwemmungen ist das nicht. Die Arbeiten kosteten rund 1140 Euro, Firmen aus der näheren Umgebung konnten den Auftrag nicht übernehmen.

Außerdem genehmigte der Gemeinderat zwei Rechnungen: Rund 10.900 Euro stellte die Energie für den Einbau von Absperrschiebern an der Ecke Brückenstraße und Rudolf-Diesel-Straße in Rechnung. Die Mitverlegung von Rohrbänden in der Denkmalstraße durch das Bayernwerk im Jahr 2022 (Rechnungsstellung erst 2024) inklusive Teilnehmeranschlüsse kostete 7400 Euro.

 
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