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Retzbach
Hilfslieferung aus Retzbach ins Katastrophengebiet Ahr
Manuel Schrenk (auf der Ladefläche des LKWs) organisierte den Hilfstransport von Retzbach ins Ahrtal.
Foto: Dr. Wieland Gsell | Manuel Schrenk (auf der Ladefläche des LKWs) organisierte den Hilfstransport von Retzbach ins Ahrtal.
Bearbeitet von Carolin Schulte
 |  aktualisiert: 05.08.2021 02:15 Uhr

Von Retzbach aus startete letzte Woche eine Hilfsgutlieferung mit Lebensmitteln, Wasser, Hygieneartikeln, Babysachen und Windeln, Werkzeugen, Kleidung und Decken ins Katastrophengebiet nach Sinzig im Ahrtal.

Manuel Schrenk aus Retzbach erreichte ein Hilferuf seines Neffen Benedikt Beck aus Löhndorf, einem Ortsteil von Sinzig, das schwer vom Hochwasser betroffen war. Dieser unterrichtete ihn über den konkreten Hilfebedarf. So startete in der letzten Woche die Hilfsaktion, von der Wieland Gsell in einem Schreiben an die Presse berichtet. Über Gruppen wie die Retzlinger Brückenschoppenfetzer, die Oldies des Moderner Spielmanns- und Fanfarenzuges, den Kirchenchor Retzbach und vielen Privatpersonen und vielen privaten Gruppen, die von Manuel Schrenk angesprochen wurden, kamen die Hilfspakete aus Retzbach, Zellingen, Retzstadt, Himmelstadt, bis nach Randersacker zusammen. Herbert Hornung, Chef von Möbel Hornung, stellte einen LKW kostenlos zur Verfügung, sodass die Hilfspakete in einem einzigen Transport ins Ahrtal gebracht werden konnten.

In Löhndorf/Sinzig organisierte Benedikt Berg den Entladetrupp. Die Waren konnten gut sortiert direkt oberhalb des Ahrtals zwischengelagert und von dort aus verteilt werden. Die gelieferten Hygieneartikel wurden sogleich mit Bollerwagen in Sinzig verteilt. So wurden die Aufräumarbeiten im Ahrtal durch dieses Hilfstransport nicht gestört. Die Sinziger bedankten sich bei den vielen Helfern und Helferinnen, die sich hier ehrenamtlich eingebracht hatten, ob aus Retzbach, Zellingen, Retzstadt, Himmelstadt oder Randersacker.

Pragmatische Lösungen gefunden

Am wichtigsten für die Sinziger jedoch waren die Gespräche. Gespräche über die Verluste an Menschenleben, Menschen die man zum Teil gekannt hatte, über das unvorstellbare Ausmaß der Zerstörung. So gibt es zum Beispiel bei Benedikt Beck einen täglichen Duschplan für 15 Helfer im direkten Katastrophenbereich. Löhndorf liegt oberhalb von Sinzig und hat eine von Sinzig unabhängige Wasserversorgung, und nach einem Tag Stromausfall gab es auch wieder warmes Duschwasser. Enttäuscht waren die Sinziger jedoch von der übergeordneten Koordination der Hilfen. Die Einsatzkräfte dagegen, wie Bundeswehr, Feuerwehren, THW und Rettungsdienste bekamen großes Lob für Ihren Einsatz. Die nötige private Hilfe wurde aber von der Koordinierungsstelle zunächst unterbunden. Gerade dieses Beispiel hier zeigt jedoch, wie schnell und bedarfsgenau gehandelt werden kann, ohne die professionellen Helfer zu stören.

Sicherlich wird es bald wieder eine Hilfelieferung geben, und wieder gezielt nach Bedarf und Fortschritt beim Wiederaufbau der Infrastruktur. Der gezielte Aufruf wird über die Presse erfolgen.

 
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