Wenn sich der Sendelbacher Gerhard Ullrich (62) an diesem Samstag in seinen Transporter setzt, tritt er zum neunten Mal eine Fahrt nach Rumänien an. 2006 hat Ullrich die Osteuropahilfe Lohr, ein Projekt der Georg-Ludwig-Rexroth-Stiftung, vom ehemaligen Rodenbacher Schulrektor Ladislauf Pöhm übernommen.
Sein Fahrzeug ist voll beladen mit Hilfsgütern. Es sind vor allem Kleider, Spielsachen und Schulartikel, die ihm nach einem Spendenaufruf, in den vergangen Wochen zur Verfügung gestellt wurden. Einen Teil dieser Spenden brachte er bereits zum Verein Kinderhilfe für Siebenbürgen in Stapelburg. Von dort aus startet ein weiterer Hilfstransport nach Rumänien, den er in Siebenbürgen wiedertreffen wird.
Verschiedene Ziele
Jetzt ist Ullrichs Garage leer, und es liegen etwa 1500 Kilometer Wegstrecke vor ihm. Dann erreicht er mit seiner Frau Barbara, die ihn begleitet, sein erstes Ziel: Die in Siebenbürgen liegende Stadt Reghin (Sächsisch Regen). Dort trifft er auf den Projektleiter Zoltan Heygi und einen Dolmetscher. Die Sachspenden werden dem Heim und Kinderhaus von Pfarrer István Adi Hilfsgüter übergeben. Weitere Stopps wird es in Dörfern sowie bei Personen und Familien geben, die Gerhard Ullrich unterstützt. Sie liegen auf dem Weg, der nach Sighisoara (Schäßburg), Medias und schließlich nach Sibiu (Hermannstadt) führt.
In Hermannstadt wird das katholische Pfarramt von Prälat Raicea sowie eine Familie besucht, bevor es in das Kinderhaus Romahilfe Siebenbürgen geht. Es gehört zu den Projekten von Jenny Rasche, Initiatorin und Chefin der Kinderhilfe Siebenbürgen. Die 41-jährige Deutsche kümmert sich zusammen mit ihrem Mann seit zweiundzwanzig Jahren vor Ort in Rumänien um Romakinder und zurzeit um circa 400 Romafamilien. Ziel ist eine vernünftige Ernährung und eine Schulbildung sowie eine weitere Unterstützung bei Ausbildung und Studium.
Nächste Tour in den Kosovo
Mitte Mai wollen Gerhard und Barbara Ulrich nach Lohr zurückkehren. Dann liegen 3800 Kilometer Weg und viele Eindrücke hinter ihnen. Doch seine Osteuropahilfe geht weiter, denn er unterstützt auch Projekte in der Slowakei, Polen und im Kosovo. Ende Juli werden Ullrich und seine Frau sich wieder hinter das Steuer des Transporters setzen. Das Ziel wird dann der Kosovo sein.