Im Sinngrund startete erneut der Kampf gegen das schädliche Wasserkreuzkraut (WKK). Mitglieder des Vereins Naturpark Spessart bekamen dabei tatkräftige Unterstützung von 15 Freiwilligen des Bergwaldprojektes. Das geht aus einem Schreiben des Naturparks hervor, dem die folgenden Informationen entnommen sind.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer reisten dafür aus verschiedenen Teilen Deutschlands an, um bei der Aktion mitzuwirken. Dabei arbeiten sie ehrenamtlich und nehmen sich frei von Alltag und regulärer Arbeit, wie Angelo (46) – im echten Leben Grafik-Designer oder Konditorin Ann-Kathrin (34) aus Tübingen.
Christian Salomon, Gebietsbetreuer für Grünlandbetreuer vom Naturpark Spessart, leitete die Helfenden im Sinngrund an und erklärt, warum das WKK eine Bedrohung für die geschützte Natur und die Landwirtschaft darstellt: "Das giftige Kraut mindert den Wert der Wiesen, da das Heu nicht mehr verkäuflich ist." Und ohne eine extensive Bewirtschaftung der Wiesen würde auch die berühmte Schachblume verschwinden.
Neben der Arbeit im praktischen Naturschutz lernten die Teilnehmenden auch einiges über den Spessart und die hier früher typischen Rückenwiesen. Mit einem ausgefeilten System aus Bewässerungsgräben wurden bis in die 1980er Jahre so die Wiesen feucht gehalten und gedüngt.
An manchen Stellen werden extra Altgrasstreifen stehen gelassen, erklärt Salomon. Darin können Insekten, teilweise auch als Eier oder Larven, überwinterten. Landwirtinnen und Landwirte bekommen laut Salomon dafür eine Ausgleichszahlung in Höhe von 80 Euro pro Hektar. Zu solchen Maßnahmen beraten Salomon und sein Kollege Torsten Ruf das ganze Jahr über. Ziel ist den Naturschutz mit der Landwirtschaft in Einklang zu bringen.
Julian Bruhn, zweiter Geschäftsführer des Naturparks Spessart und Projektleiter der Maßnahme, freute sich über den erneuten Einsatz des Bergwaldprojektes. Man mache seit Jahren positive Erfahrungen mit der in Würzburg ansässigen Organisation.
Die gesamte Maßnahme zur Eindämmung der giftigen Pflanze im Sinngrund wird in diesem Jahr gemäß Bruhn auf 140.000 Euro beziffert; 90 Prozent werden vom Freistaat Bayern gefördert. Bis zum Spätsommer, so Bruhn, werden 63 Hektar Feuchtwiese bearbeitet sein – davon etwa die Hälfte händisch und die andere Hälfte maschinell.