
Die Urspringer Hexen stürmten am Weiberfasching wieder mit viel Radau das Rathaus und nahmen kurzerhand den Sitzungssaal ein. Ausgestattet mit Besen und Scheren schnitten sie - schnipp, schnapp - kurzerhand den Gemeinderäten die Krawatten ab.
Enttäuscht waren die Hexen, dass nur ein kleiner Kreis an Gemeinderätinnen und -räten im Sitzungssaal anwesend waren. Seit über zehn Jahren besucht die Hexenschar mittlerweile den Bürgermeister, berichtete Oberhexe Christine. Sicher wären die Räte entsetzt, wenn wir euch heuer hätten versetzt. Die Hexen bedauern sehr, dass es gebe keine Wirtschaft mehr, das Bistro stehe jetzt auch wieder leer. Der wilden Parksituation in der Hauptstraße müsse man Einhalt gebieten, forderten die Hexen. Jedoch wurden mit dem Erlass für ein absolutes Parkverbot die Hexen bereits erhört.
Dass Öschpringe der Mittelpunkt von Main-Spessart sei und auch kann, was die Stadt Lohr kann, stellte die Oberhexe heraus. Mit dem Weihnachtsbaum am Dorfplatz habe Bürgermeister Volker Hemrich den hässlichsten Baum von allen ausgesucht und hätte jetzt wie die Stadt Lohr auch in Öschpringe ein "Horrorwittchen" stehen gehabt. Zum Vergleich brachten die Hexen Fotos von beiden Objekten mit und überreichten sie dem Ortsoberhaupt fürs Archiv.
Dass Öschpringe einen "Partybürgermeister" habe, stellten die Hexen zu ihrer Freude fest. Denn er schwinge nicht nur beim Männerballett das Bein, sondern wo was los ist, da will der Volker auch sein, jubelten die Hexen. Nach ein paar Schunkelliedern und einer Polonaise durch den Sitzungssaal entschwand die Hexenschar wieder.
Im Schlepptau die wenigen Gemeinderäte, die sie kurzerhand ins Musikheim zum Weiberfasching entführten.
Von: Sabine Eckert, für die Urspringer Hexen