
„Hermann und Hermine sind so etwas wie die typischen Franken: total unverfälscht, naturtrüb, unberechenbar“. So charakterisiert Gerlinde Heßler das skurrile Gespann mit Werner Hofmann, das seit mehr als 35 Jahren aus dem Dreiklang Theater, Fastnacht und Kabarett nicht mehr wegzudenken ist. Zum Auftakt der „fünften Jahreszeit“ wurden die beiden am Samstag, 11. November um 11 Uhr in Sonderhofen (Lkr. Würzburg) mit dem „Frankenwürfel“ ausgezeichnet.
Erste Auftritte in Karlstadt
Begonnen hat die Geschichte um dieses „fränkische Traumpaar“ 1980 als die heimische Karlstadter Karnevalsgesellschaft (KaKaGe) ihr elfjähriges Bestehen im Rathaussaal feierte. Werner Hofmann bot dabei ein irrwitziges Cabaret a la Liza Minelli und Gerlinde Heßler moderierte diese Darbietungen. Zwei Jahre später standen die beiden dann im Karlstadter Schwanensaal erstmals gemeinsam auf der Theaterbühne, mittlerweile wurde aus diesen Anfängen das viel beachtete „Theater in der Gerbergasse“.
Seit dieser Zeit sind Heßler und Hofmann regelmäßig auch im Kabarett und in der Fastnacht unterwegs. Über 15 Jahre lang sind sie einzeln oder gemeinsam bei der Närrischen Weinprobe im Würzburger Hofkeller mit dabei und sind auch fester Bestandteil bei der Fastnacht in Franken in Veitshöchheim, wo sie zunächst als „Fips und Mops“ auftraten.
Hermann und Hermine sind immer „grad 'naus“
Zum 22. Jubiläum der KaKaGe entstanden dann 1992 die Kultfiguren „Hermann und Hermine“. Ein fränkisches Ehepaar, das den Alltag der Menschen auf die Schippe nimmt. Dabei geht es um alles, was den Franken so bewegt: die Ehe, der Urlaub, die Heimat, aktuelles Geschehen und natürlich der Frankenwein, denn Hermann hätte „ums Verrecke gern Frankenwein auf Krankenschein“. Sie geben sich dabei oft engstirnig, „grad 'naus“ und manchmal auch scheinbar ziemlich blöde. Aber dann kommt meist ein besonderer Nachschlag um die Ecke, der Aufhorchen lässt und Anlass zum Nachdenken gibt.

Insgesamt also sind die beiden Querdenker bunt mit vielen Kanten und Ecken und damit so tatsächlich die idealen Kandidaten für den Frankenwürfel 2017. Eine Auszeichnung, über die sie sich mit Stolz freuen können denn „wendig, witzig und widersprüchlich“ wie es die Grundgedanken des Frankenwürfels vorsehen, sind die beiden allemal.
Der Frankenwürfel wird seit 1985 jährlich an drei bis fünf Persönlichkeiten vergeben, die das Prägende des fränkischen Charakters besonders deutlich zum Ausdruck bringen. Als Auszeichnung erhalten die Gewinner des von den drei fränkischen Regierungspräsidenten gestiftete Preis einen Porzellanwürfel sowie eine Urkunde.