Das Team der Bücherei Röttbach hatte kürzlich zu einer Herbstlesung unter dem Motto "Starke und mutige Frauen" in der Literatur eingeladen. Mit 28 interessierten Gästen war der kleine Pfarrsaal sozusagen "ausverkauft".
Als Gastleserin stellte Theresa Jessberger ihren Debütroman "Töchter der Freiheit" vor. Die 27-Jährige, die an einer Grundschule in Wertheim unterrichtet, hat schon früh begonnen, fantastische Geschichten zu lesen. Das Genre "Fantasy-Literatur" stößt mittlerweile auf großes Interesse. Die Inhalte der Geschichten wurzeln überwiegend in der Mythologie und in Sagen und Märchen. Über ihr Buch sagt die Autorin allerdings: "Es gibt nicht sehr viele magische Momente. Mir ist es wichtig, die Gefühle der handelnden Personen sichtbar und verstehbar zu machen".
Die Geschichte: In einem fiktiven Land des Mittelalters setzt sich eine Widerstandsgruppe aus Studentinnen mithilfe junger gleichgesinnter Männer gegen die absolutistische Regentschaft der Königin von Avendur zur Wehr. "Damit die Erzählung nicht ganz abgedreht wird, habe ich mich an meiner Umgebung orientiert", sagt Theresa. Vorbild für Avendur ist das mittelalterliche Wertheim. Hier sind es im Besonderen die Burg, die Stiftskirche, ein Schulgebäude als Gefängnis, und die kleinen verwinkelten Gassen. Als Orientierungshilfe diente ein Stadtplan.
Im Ausschnitt, den sie den Gästen am Samstagabend vorlas, geht es um zwei wichtige Persönlichkeiten des Romans: die Studentin Elodea und deren Bruder Avian, Vorsitzender der Kirchengemeinde.
Nach Veröffentlichung des Buches im Internet wurde es von einer Lektorin des Fischer-Verlags entdeckt und verlegt und erhielt inzwischen den Literaturpreis der Phantastik Seraph 2021 in der Kategorie "Bestes Debüt". Weitere Buchentwürfe liegen bereits in der Schublade, verriet die Autorin.
Mit "Freiflug" von Christine Drews stellten Büchereileiterin Simone Fuchs, mit "Eine Frage der Chemie" von Bonnie Gamus Margret Deckenbrock und mit "Mademoiselle und der Duft der Liebe" von Micaela Jari Anke Schepers drei weitere Bücher zum Thema vor. Im Anschluss daran gab es bei Fingerfood und einem Glas Wein noch angeregte und lebhafte Gespräche nicht nur zu den Buchinhalten.
Von: Elita Schrenker (Ehrenamtl. Mitarbeiterin, Katholische Kirche St. Antonius, Röttbach)