In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats Helmstadt stellte Kämmerin Michaela Cieslik den Rechenschaftsbericht für das Haushaltsjahr 2024 vor. Der Haushalt wurde im Frühjahr 2024 mit einem Verwaltungshaushalt von 6.815.279 Euro und einem Vermögenshaushalt von 3.848.374 Euro beschlossen. Der Bericht dient dem Gremium als Rückblick und Grundlage für die Haushaltsplanung 2025.
Laut Cieslik basieren die Haushaltszahlen teils auf Schätzungen geplanter Projekte, Erfahrungswerten und dem Stellenplan. Unvorhersehbare Faktoren wie Lohnerhöhungen oder Preissteigerungen können zu Abweichungen führen. Bürgermeister Tobias Klembt informierte, dass die Jahresrechnung 2024 mit 7.496.158 Euro im Verwaltungshaushalt und 1.725.066 Euro im Vermögenshaushalt ausgeglichen abgeschlossen wurde. Die Einnahmen im Verwaltungshaushalt resultierten aus Steuern, Verkaufserlösen, Mieten, Pachten, Zinsen und Zuschüssen. Demgegenüber standen Ausgaben für Personal, Sach- und Betriebsaufwand, Kindergarten und Schule sowie soziale Leistungen. Die Kreisumlage blieb ein wesentlicher Kostenfaktor.
Ein finanzielles Polster bildet die Rücklage von 7.665.782 Euro, während die Marktgemeinde seit über zehn Jahren schuldenfrei ist. Die Abweichung zwischen dem Haushaltsansatz (10.663.653 Euro) und der tatsächlichen Jahresrechnung (9.221.224 Euro) resultiert aus nicht realisierten oder noch nicht abgerechneten Projekten. Während der Haushalt 2024 mit Einsparungen abschloss, bleibt die Zukunftsplanung herausfordernd.
Der Marktgemeinderat diskutierte ausführlich das Immissionsschutzverfahren für vier geplante Windenergieanlagen (WEA) auf der Gemarkung Uettingen. Die Gemeinde Uettingen plant südlich des Ortes, angrenzend an die Autobahn A3, vier WEA vom Typ Vestas V172 mit einer Nabenhöhe von 175 Metern. Aufgrund der räumlichen Entfernung zum Ortskern von Helmstadt wurde die Sichtwirkung mit den bereits bestehenden Anlagen in Helmstadt, Neubrunn und Altertheim verglichen.
Nach intensiver Diskussion äußerte das Gremium Bedenken gegen das Vorhaben. Die Ratsmitglieder betonten, dass Helmstadt durch bestehende sowie geplante Windkraftanlagen in allen Himmelsrichtungen zunehmend umzingelt werde. Insbesondere in Kombination mit den geplanten WEA in Dertingen, die Höhen von bis zu 285 Metern erreichen, sah der Marktgemeinderat eine nicht hinnehmbare Belastung. Der Marktgemeinderat beschloss in einer Stellungnahme starke Bedenken vorzubringen.
Restaurierung und Versetzung eines Bildstocks in Holzkirchhausen
Im Ortsteil Holzkirchhausen wurde ein Bildstock aufgrund einer geplanten Bebauung in der Ortsmitte abgebaut. Nach Abstimmung mit dem Gremium und der Denkmalschutzbehörde erhielt die Maßnahme die erforderliche Genehmigung. Da der Bildstock erhebliche Witterungsschäden aufweist, wurde vor der Versetzung eine Restaurierung beschlossen. Die Maßnahme wird durch eine Förderzusage der zuständigen Fachbehörde unterstützt.
Die Finanzierung der Versetzung (Abbau und wiederaufstellung) erfolgt nach bewährtem Kostenverteilungsmodell: 70 Prozent trägt der Markt Helmstadt, während der Bauherr 30 Prozent übernimmt. Dieses Verfahren wurde bereits in der Vergangenheit bei ähnlichen Projekten angewendet.
Auch in diesem Jahr, so Klembt, sollen im laufenden Haushaltsjahr Straßen saniert werden. Einige Straßen habe er schon in die Liste aufgenommen. Er bittet die Mitglieder des Gemeinderates bis zur März-Sitzung weitere Vorschläge zu tätigen damit das Gremium über eine mögliche Sanierung entscheiden könne.