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Helmstadt
"Helmstadt fürs Ahrtal": Initiative braucht einen Kleintransporter
Viele Helfer unterstützen die Initiative 'Helmstadt fürs Ahrtal – helft uns helfen'.  Die Stammgruppe koordiniert die Einsatzfahrten und sammelt Spenden (von links): Reinhard Gabel, Luis Bauer, Evelyn Kemmer, Tanja Lober, Kerstin Bauer, Carmen Lieblein, Michael Arnold, Gerald Wiegand, Elmar Bauer und Richard Bauer.
Foto: Elfriede Streitenberger | Viele Helfer unterstützen die Initiative "Helmstadt fürs Ahrtal – helft uns helfen".  Die Stammgruppe koordiniert die Einsatzfahrten und sammelt Spenden (von links): Reinhard Gabel, Luis Bauer, Evelyn Kemmer, ...
Elisabeth Streitenberger
Elfriede Streitenberger
 |  aktualisiert: 10.02.2024 01:56 Uhr

Bereits wenige Tage nach der Flutkatastrophe im Ahrtal fuhren Gerald Wiegand und Elmar Bauer aus Helmstadt in das Katastrophengebiet, um beim "Aufräumen" zu helfen. Berührt und geprägt vom Erlebten war für sie klar: Zurück zur Normalität zu gelangen, das wird für die Menschen im Ahrtal Jahre dauern. Die Menschen brauchen Hilfe und langfristige Unterstützung. Auch in Helmstadt war die Hilfsbereitschaft groß. Viele Bürgerinnen und Bürger schlossen sich den beiden an.

Heute, sechs Monate nach der Flutkatastrophe, hat sich eine Stammgruppe organisiert. Die Initiative: "Helmstadt fürs Ahrtal – helft uns helfen" unterstützt mit Muskelkraft, sammelt Geld- und Sachspenden und fährt regelmäßig ins Ahrtal, um den Wiederaufbau zu unterstützen. Im Ahrtal haben sie mittlerweile ein gut organisiertes Netzwerk aufgebaut. Menschen wie Michael, der selbst betroffen ist, haben die Koordination der Hilfstrupps aus Helmstadt vor Ort übernommen, damit die Hilfsgüter auch dort ankommen, wo sie gebraucht werden.

Mit Bohrhammer und Stemmeisen gegen Flutschäden

"Die Hilfsbereitschaft der Menschen aus Helmstadt und den Nachbargemeinden war überwältigend", erinnern sich Kerstin Bauer und Julia Wiegand. Zusammen mit einer Stammgruppe haben sie in Helmstadt die Initiative mit aufgebaut und verwalten, organisieren und sammeln die Spenden. Elmar Bauer, Reinhard Gabel und Gerald Wiegand planen die Einsätze und fahren regelmäßig mit Unterstützung der Helmstädter ins Ahrtal. In den ersten Tagen wurden zwei Busfahrten mit jeweils 45 Personen organisiert. Busunternehmer Hans Felber fuhr die Helfer und Werkzeug ins Katastrophengebiet. Unter den Helfern war auch Bürgermeister, Tobias Klembt. "unvorstellbar die Zerstörung, unvorstellbar aber auch die Hilfsbereitschaft", erinnert er sich.

Wenige Tag nach der Flutkatastrophe fuhren zwei Busse der Firma Felber mit Helfer ins Ahrtal. Auch in Zukunft wollen die Helmstadter helfen.
Foto: Initiative | Wenige Tag nach der Flutkatastrophe fuhren zwei Busse der Firma Felber mit Helfer ins Ahrtal. Auch in Zukunft wollen die Helmstadter helfen.

Mit Bohrhammer, Stemmeisen und Schaufeln bewaffnet, stemmte sich die Gruppe gegen die Flutschäden. Nachdem der Schlamm aus den Häusern geschafft war, musste der Putz von den Wänden geschlagen, Fußbodenbeläge rausgerissen werden, um das Mauerwerk trocken zu legen. Seit Juli 2021 fahren regelmäßig Gruppen aus Helmstadt ins Ahrtal und arbeiten gegen die Flutschäden. "Es fehlte den Menschen am Nötigsten", erinnert sich Reinhard Gabel. Im Ahrtal wurde mit Muskelkraft gearbeitet, in Helmstadt wurde Struktur in die Hilfsorganisation gebracht.

Firmen wie das Möbelhaus Spitzhüttel aus Neubrunn haben nicht nur mit Geldspenden, sondern auch mit Möbelspenden unterstützt oder Fahrzeuge zum Transport zur Verfügung gestellt. Viele Stunden verbrachten die Helfer am Telefon, um Fahrzeuge für den Transport der Sachspenden und Helfer ins Ahrtal zu bringen. Viele Menschen, die nicht mitfahren konnten, unterstützten die Fahrten mit Brotzeit-Paketen.

Hoffnungsträger für viele Menschen

Zwischen den Jahren konnte die Initiative in einem kleinen Betrieb in Dernau zwei Büroräume mit Sachspenden der Firma Steinmetz Einrichtungen GmbH aus Würzburg/Thüngersheim komplett einrichten. Opel Willer aus Marktheidenfeld und das Autohaus Partes stellten immer wieder Fahrzeuge für den Transport der Hilfsgüter zur Verfügung. Holzbau Schäfer aus Neubrunn hat Fahrzeuge, Hänger und Mitarbeiter geschickt und einen Einsatz unterstützt. Die Helfer wurden im Ahrtal zu Helden. Immer wieder hören sie: "Ohne die ehrenamtlichen Helfer würde die Hoffnung in der Ahr versinken."

Die Helmstadter halfen im Ahrtal auch beim Aufräumen in den völlig zerstörten Innenräumen.
Foto: Initiative | Die Helmstadter halfen im Ahrtal auch beim Aufräumen in den völlig zerstörten Innenräumen.

"Wir wurden zu Hoffnungsträgern für sehr viele Menschen", sagt Kerstin Bauer. Viele E-Mails erreichen bis heute die Initiative, in denen die Menschen aus dem Ahrtal ihre Rührung und Dankbarkeit ausdrücken.

Um in Zukunft schneller und mobiler helfen zu können, braucht die Initiative einen Kleintransporter und möchte diesen mit einem Sponsoren-Ring beschaffen. Das Fahrzeug soll nicht nur in Helmstadt, sondern auch für andere Hilfsorganisationen für Hilfsfahrten ins Ahrtal genutzt werden. Wenn das Fahrzeug nicht mehr benötigt wird, wird es versteigert oder verkauft und der Erlös einem Projekt im Ahrtal zugute kommen.

Die Spenden werden über den Gesangverein Melomania Helmstadt entgegengenommen. Spendenquittungen werden ausgestellt. Spendenkonto bei der Raiffeisenbank Höchberg: DE78 7906 3122 0003 3008 46.

 
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Kommentare
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  • K. F.
    schön dass auch ein halbes jahr nach der flutkatastrophe immer noch an die menschen gedacht wird, die der hilfe brauchen. macht weiter so!
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  • J. E.
    Solche Menschen braucht das Land!
    Respekt und Anerkennung für alle die sich aufgemacht haben um zu Helfen ohne lange zu fragen. Wenn man die Lage vor Ort einmal gesehen hat, kommt nicht mehr los davon. Die Menschen vor Ort brauchen unkomplizierte Hilfe um die Hoffnung nicht zu verlieren. In die große Politik haben die Leute im Ahrtal kein Vertrauen mehr.
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