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Helmstadt
Helmstadt feiert seine erste urkundliche Erwähnung vor 1250 Jahren
Trotz großer Planungsunsicherheit haben es die Helmstadter gewagt und feiern am Pfingswochenende ihren 1250. Geburtstag.
Foto: Elfriede Streitenberger | Trotz großer Planungsunsicherheit haben es die Helmstadter gewagt und feiern am Pfingswochenende ihren 1250. Geburtstag.
Elisabeth Streitenberger
Elfriede Streitenberger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:50 Uhr

Ein Dorf hält zusammen. In ihrer 1250 Jahre alten Geschichte mussten die Menschen in Helmstadt oft gegen Krieg, Hungersnot und Krankheiten kämpfen. Die meisten Menschen hätten sich in unserer hoch technologisierten Welt nie vorstellen können, dass im Jahr 2020 die ganze Welt gegen ein Virus kämpfen muss. Es hieß umdenken, neudenken und den Optimismus behalten. Weder Bürgermeister Tobias Klembt noch die Helmstadter Vereine haben vor dem Corona-Virus kapituliert.

Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2020 hat er sich intensiv um die Gestaltung dieses außergewöhnlichen Festes bemüht. Viel wurde schon in der Amtsperiode 2014 bis 2020 recherchiert. Coronabedingt konnten kaum Präsenzsitzungen abgehalten werden. "Wir haben uns in Onlinesitzungen ausgetauscht", berichtet Klembt. Die Vereine haben in Eigenverantwortung geplant und Ideen auf den Weg gebracht. Am Ende stand das breitgefächerte Jubiläumsprogramm für die 1250-Jahrfeier vom 3. bis 6.Juni.

Je nach Planungsstand wurden immer wieder die aktuellen Hygiene-Vorschriften für das Straßenfest auf die Machbarkeit überprüft. "Heute sind wir erleichtert, dass es keine Kontrollen mehr geben muss", gesteht Marktgemeinderätin Christiane Lurz, die für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist. "Irgendwie hat uns die Hoffnung immer bei den Vorbereitungen begleitet, dass zum Sommer wieder ein normales miteinander Feiern möglich sein wird. Es war einfach vorbildlich", sagte Lurz, "wie gut die Vereine geplant, organisiert und sich immer wieder abgesprochen haben."

Chor setzt Geschichte musikalisch um

Bürgermeister Klembt ist stolz auf die Leistung der Bürgerinnen und Bürger. Vielleicht sei es etwas schwieriger gewesen nach der langen Corona-Zwangspause, die vielen Ehrenamtlichen zu motivieren, um in den Ständen zu helfen oder Kuchen zu backen – aber jetzt läuft es, berichtet Andrea Dinkel, (Vorsitzende Melomania).

Auch Leander Streitenberger (Vorsitzender Frohsinn) ist begeistert von der Hilfsbereitschaft seiner Mitglieder. "Unser Chor, Pfeiferhannes 2.0, hat die Geschichte musikalisch aufgegriffen." Mit einer Feuershow, Schwertkämpfen und Katapultschießen für die Kinder wird einiges geboten. Schwierig sei es gewesen, ohne Planungssicherheit Künstler zu verpflichten. Trotzdem konnten historische Puppenspieler, Zauberer, Musikgruppen und eine Darstellergruppe kurzfristig engagiert werden.

Alte Handwerkskunst ist zu sehen

Helmstadt hat in dieser schwierigen Zeit ein abwechslungsreiches Programm rund um den Pfeiferhannes zusammengestellt, um die Geschichte für Jung und Alt lebendig darzustellen und miteinander zu feiern. In den Straßen und Höfen warten kulinarische Gaumenfreuden von "damals und heute" - mit Speisen und Getränken, die man heute nicht mehr auf der Speiskarte findet, wie Most, Dreschbröter, Spansau, Hirsebrei oder Schnickerli.

Die Vereine lassen die Gäste eintauchen in das Leben - im Helmstadt vor unserer Zeit. Noch hört man in der Dorfmitte zwischen "Anger und Kappelgasse" lautes hämmern und sägen. Alte Handwerksberufe wie der Seiler, Buchbinder, Korbflechter und Imker stellen ihre Handwerkskunst vor. Vielfältig und bunt, das Programm von und mit den Vereinen, den Feldgeschworenen und der Pfarrgemeinde.

Der Arbeitskreis Denkmal- und Geschichtspflege (ADG) im Verein Gartenbau und Landschaftspflege Helmstadt hat ein Familienbuch erarbeitet. "Alle, die seit vielen Generationen hier leben oder deren Wurzeln in Helmstadt sind, können sich einen Stammbaum ausarbeiten lassen. Die Daten können auf Wunsch per Mail übermittelt werden, verspricht Edgar Martin (ADG).

Im Jahr 772 wurde die Gemeinde Helmstadt das erstmals urkundlich erwähnt.
Foto: Staatsarchiv Hessen | Im Jahr 772 wurde die Gemeinde Helmstadt das erstmals urkundlich erwähnt.
 
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