
Der Helferkreis Migration Lohr und Umgebung hat Kindern und Jugendlichen aus Migrantenfamilien gespendete Räder zur Verfügung gestellt. Diese wurden vor der Übergabe mit Spendengeldern geprüft und verkehrstüchtig gemacht. Die erste Übergabe solcher Fahrräder erfolgte 2019. Damals hatte der Helferkreis 140 Räder an Kinder und Jugendliche vermitteln können. Am Montag startete die zweite Hilfsaktion für die jungen Migranten, die zurzeit in der Lohrer Jugendherberge untergebracht sind. "So tragen wir zur Mobilität der Jugendlichen erheblich bei. Sie fahren damit zum Unterricht ins Nägelsee-Schulzentrum oder gehen zum Einkaufen oder zur Tafel", erklärt Joachim Salzmann vom Helferkreis – nicht ohne seinen Dank an die Spender besonders zu betonen.
Nach Absprache mit ihm oder Ruth Emrich wurden die ihnen übergebenen Räder zur Überprüfung und Reparatur zu Fahrrad-Brunner gebracht, um sie dort verkehrstauglich machen zu lassen. Grundlage dafür waren Spendengelder, die bei der laufenden Aktion in Höhe von 500 Euro von der Raiffeisenbank zur Verfügung gestellt wurden. Nachdem alle Räder überholt worden waren, konnten sie an die neuen Besitzer übergeben werden. "Das ist für sie alle ein sehr schöner Tag", kommentierte Selinay Urganci, die Vertreterin der Teilgemeinschaftsunterkunft Lohr, die Reaktion der Mädchen und Jungen. Auch Stefan Hofmann, Bereichsleiter Lohr der Raiffeisenbank, zeigte sich überzeugt von dem Projekt.
Nachfrage ist groß
Der Helferkreis braucht auch weiterhin besonders Räder mit 20 bis 26 Zoll Größe, da noch viele Kinder und Jugendliche mobil gemacht werden sollen. Aber 28-Zoll-Fahrräder werden ebenfalls angenommen. Sie können auch direkt bei Fahrrad-Brunner abgegeben werden. Der Helferkreis Migration hofft, dass die Spendenaktion erfolgreich weiterläuft, da die Nachfrage weiter groß sei. Inzwischen hätten sich schon 21 neue Anwärter für Räder gemeldet. Außerdem warteten weitere Familien, die in Lohr einquartiert werden, ebenfalls auf eine Unterstützung für die Mobilität ihrer Kinder.
Damit die jungen Radler sich sicher auf den Straßen bewegen können, will der Helferkreis zusammen mit der Jugendverkehrsschule der Polizei in den Pfingstferien eine zweiteilige Schulung in Theorie und Praxis für die Migranten-Kinder anbieten.
Auch für andere Angebote braucht der Helferkreis weiterhin Unterstützung: zum Beispiel, um Sprachkurse anzubieten. Neben Betreuungsplätzen in Kindergärten und Schulen sind weiterhin Unterkünfte für Migranten knapp. Jeder Vorschlag könne hilfreich sein, erklärt Joachim Salzmann.
Kontakt zum Helferkreis unter Tel.: (0152) 29515515.