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Lohr
Helferkreis Migration will Angebot erweitern
Einen Ausblick auf die Aktivitäten des Lohrer Helferkreises Migration haben (von links) Deutschlehrerin Doris Schupp, Kathrin Hörnig, Caritas-Sozialpädagogin für Flüchtlings- und Integrationsberatung, sowie Joachim Salzmann, Leiter des Helferkreises, gegeben.
Foto: Rita Gress | Einen Ausblick auf die Aktivitäten des Lohrer Helferkreises Migration haben (von links) Deutschlehrerin Doris Schupp, Kathrin Hörnig, Caritas-Sozialpädagogin für Flüchtlings- und Integrationsberatung, sowie Joachim ...
Rita Greß
 |  aktualisiert: 04.06.2021 02:16 Uhr

Die Angebote des im Jahr 2015 in Lohr gegründeten Helferkreises Asyl sind von der Corona-Pandemie nicht verschont geblieben. Die Ehrenamtlichen wollen aber bald wieder mit verschiedenen bewährten und neuen Angeboten starten, wenn die Inzidenzzahlen es zulassen und mehr Leute geimpft sind.

Mit Ankunft der ersten Flüchtlinge 2015 in Lohr hatte sich der Helferkreis mit 27 Ehrenamtlichen formiert und sich einer riesigen Aufgabe gestellt. Joachim Salzmann, der im Oktober 2016 die Leitung des Kreises von Robert Engelhardt übernommen hatte, erläuterte am Donnerstag in den Räumen der Caritas-Sozialstation in Lohr, warum sich die Gruppe aus Freiwilligen mittlerweile in Helferkreis Migration umbenannt hat: "Wir möchten damit zum Ausdruck bringen, dass wir nicht nur für Asylbewerber da sind, sondern für Menschen, die anerkannt sind und hier bleiben möchten."

Schwerpunkt: Deutschunterricht

Neben Salzmann nahmen Doris Schupp und Kathrin Hörnig, Sozialpädagogin und hauptamtliche Caritas-Mitarbeiterin für Flüchtlings- und Integrationsberatung, an dem Pressegespräch teil. Kommunikationspartnerin ist bis heute Ruth Emrich, der Mediziner Hans Günther unterstützt den Helferkreis weit über seinen ärztlichen Dienst hinaus.

Der Schwerpunkt des Helferkreises lag von Anfang an auf der Vermittlung von Deutschkenntnissen. Diese brauchen die Migranten, um bürokratische Hürden zu überwinden, ihren Alltag zu bewältigen und vor allem für die Suche nach einem Arbeitsplatz. Letzteres ist für die Flüchtlinge laut Kathrin Hörnig sehr wichtig: "Fast alle Anerkannten sagen, sie wollen unbedingt Arbeit finden."

Diejenigen, die nur geduldet seien, bekämen formell keine Genehmigung zu Sprachkursen an der Volkshochschule. "Dazu bräuchten sie eine Genehmigung vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge," erklärt Hörnig.

Die aus England stammende Wahl-Lohrerin und Übersetzerin Tessa Feller hatte den Deutschunterricht für Asylbewerber in die Wege geleitet und mit viel Herzblut gestemmt. Salzmann lobte sie als "unsere tragende Säule". Auch Doris Schupp, die Lehrerin war, hat mit weiteren Ehrenamtlichen im Laufe der vergangenen Jahre zig Migranten Deutsch beigebracht. Priorität bleibe die Fähigkeit, auf Deutsch zu kommunizieren, betonte sie.

Viele Angebote ausgefallen

Von Januar bis März 2020 hatten Schupp und ein Team aus insgesamt fünf Helfern an vier Vormittagen der Woche jeweils zwei Stunden Sprachkurse in den Räumen des Pfarrheims St. Michael gegeben. "Wegen Corona mussten wir den Unterricht einstellen", sagt Schupp. Ähnlich habe es sich mit dem von sechs Frauen betreuten Deutsch-Sprachcafé im Pfarrsaal verhalten. Dieses sei von zehn bis 20 Teilnehmern besucht worden.

Nach dem Corona-Aus im März konnte das Café dank Hygienekonzept im Juni in St. Michael weitergeführt werden. Im August fand das Sprachcafé in einem privaten Garten statt. "Im Sommer, wenn Corona und Zweitimpfungen es zulassen, wollen wir die Kurse und Gartenaktion wieder aufnehmen", sagt Schupp. Der Helferkreis sucht für seine Aktivitäten noch zusätzliche Helfer.

Wer bei den Sprachkursen unterstützen möchte, sollte Interesse an Sprachen, Geduld und die Fähigkeit zum Erklären mitbringen. Für das Sprachcafé genüge Freude am Kennenlernen von Menschen und fremden Kulturen. Künftig will der Helferkreis sein Angebot mit einem freien Deutschtreffen für Berufstätige erweitern. Bei diesem sollen die Teilnehmer am Spätnachmittag oder Samstagvormittag mehr Kontakte und weitere Sprachkenntnisse erwerben.

Auch ein Spielenachmittag und das Projekt "Leih-Oma und Leih-Opa" schweben den Ehrenamtlichen vor. Zu Letzterem wären Zeit und Liebe zu Kindern notwendig. Dies könnte für beide Seiten eine bereichernde Erfahrung werden, heißt es vom Helferkreis.

Wer sich ehrenamtlich einbringen will, kontaktiert Doris Schupp per Mail an doris.schupp@gmx.de oder telefonisch unter Tel.: (09351) 1820 oder Joachim Salzmann unter joachim@salzmann-lohr.de oder Tel.: (09352) 89200.

 
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