Seit 30 Jahren arbeitet Jürgen Brönner als selbständiger Heizungsbauer im Dienst am Kunden. Die aktuelle Situation der Corona-Pandemie, die langen Lieferzeiten für Ersatzteile und die rasant gestiegenen Materialpreise – da kam in jüngster Zeit einiges zusammen, was er in seiner Branche noch nicht erlebt hat. Beunruhigt sind Brönner und seine Mitarbeiter aber deswegen nicht.
Als Ein-Mann-Betrieb hat Jürgen Brönner am 15. Juni 1991 mit seiner Sanitär- und Heizungsbaufirma in Wolfsmünster begonnen. Mittlerweile sind 14 Beschäftigte in seinem Betrieb tätig. Sie bieten Service für Heizung-, Sanitär-, Solar- und Lüftungsanlagen sowie deren Wartung und Reparatur an. Das Angebot umfasst alle Heizarten wie Öl- und Gasbrennwerttechnik, Anlagen erneuerbarer Energie mit Solar, Wärmepumpen oder Biomasse mit Stückholz, Hackschnitzel oder Pellets. Die jüngste Entwicklung in der Materialbeschaffung erstaunen ihn, seine Frau Sabine und seinen Sohn Florian, die ihm im Büro zuarbeiten.
Heuer schon drei Preissprünge bei Heizkörpern
„Die Ersatzteilbeschaffung ist langwierig und mittlerweile eine Katastrophe“, schildert der Firmeninhaber die Situation. „Auch die Lieferzeiten für Heizkessel und Wärmepumpen haben sich extrem verlängert und die Belieferung mit Kunststoffrohren ist sehr lang geworden.“ Aber das ist es noch nicht allein. Brönner: „Dazu kommen noch die enormen Preissteigerungen bei allen Materialien. Besonders auffallend dabei sind die Preiserhöhungen bei Heizkörpern. Die haben sich im ersten Halbjahr schon drei Mal erhöht und liegen mittlerweile 30 Prozent über dem Vorjahresniveau.“
Jürgen Brönner ist froh, dass er den Kunden bisher noch immer einen termingerechten Service bieten konnte. „Die Auftragsbücher sind gut gefüllt und wir konnten die Termine bisher gut halten." Das habe aber auch an der Gesamtsituation mit der Corona-Pandemie gelegen. "Durch Corona und das lange regnerische Wetter wurden die Rohbauten oft nicht rechtzeitig fertig", schildert er. "Der Engpass auf dem Holzmarkt spielt dabei auch eine große Rolle und so verschoben sich oft für unsere Firma die Installationstermine.“
Selbsttests für die Mitarbeiter
Das Hygienekonzept in der Corona-Pandemie zu beachten, sei wichtig und werde ernst genommen, aber die Maske erschwere das Arbeiten ungemein. Daher hat die Firma Brönner Selbsttests für ihre Mitarbeiter angeboten, auf Abstand zu den Kunden geachtet und mittlerweile sind die meisten Angestellten der Firma auch geimpft. Jürgen Brönner sieht seine Firma für die Zukunft gut aufgestellt. Rund 3000 Kunden hat er in der Region, viele bauen seit vielen Jahren auf ihn.
Die größte Hackschnitzelanlage, die die Firma bislang erstellt hat, befindet sich in Altfeld und versorgt fünf Wohnhäuser mit Wärme. Der Rückhalt der Kunden bestärkt den heute 55-jährigen Zentralheizungs- und Lüftungsbau-Meister, mit dem Schritt in die Selbständigkeit vor 30 Jahren alles richtig gemacht zu haben.