Rieneck, Burgsinn, Obersinn, Aura, Fellen und Mittelsinn haben in den vergangenen Jahren in der interkommunalen Zusammenarbeit im Rahmen der ILE Sinngrundallianz viel erreicht. Über 70 verschiedene Projekte konnten gemeinsam umgesetzt werden. Für die neue Förderperiode von Juni 2023 bis Mai 2028 sollen mit der neuen Umsetzungsberatung des Büros FUTOUR (München) und besonders mit Bürgermeistern und Kommunalpolitik sowie Bürgerschaft die Ziele und Projekte entwickelt werden. Dazu lud die Umsetzungsbegleitung vom Büro Toponeo zum Ideen-Workshop in die Sinngrundhalle Burgsinn ein.
Allianz-Vorsitzende Zita Baur hieß willkommen und Futour-Geschäftsführerin Heike Glatzel mit Projekt-Mitarbeiterin Carina Steger dankte für das Vertrauen, die Fortschreibung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK) der Sinngrundallianz in den nächsten fünf Jahren begleiten zu dürfen. Die Einwohnerzahl des Allianzgebietes geht bis zum Jahr 2033 weiter zurück, während das Durchschnittsalter steigt. Steger zeigte in ihrer Präsentation erste Ergebnisse der Bürger- und Ratsbefragung. 123 Postkarten kamen bis jetzt zurück und bei den Schlagworten zum Sinngrund rangierten Heimat, Natur, Wald, Schachblume und Schwimmbad ganz oben. 140 Ideen/Wünsche trug die Postkartenaktion zusammen. Energie, Mobilität, Interkommunale Zusammenarbeit und Soziales, Tourismus/Naherholung waren die meist genannten Projektideen.
Die Wünsche und Visionen der Besucher
Modern mit eingeloggtem Smartphone voteten die Besucher die Handlungsfelder Soziales/Jugend/Senioren, Daseinsvorsorge und Mobilität, Natur/Forst/Energie sowie Wirtschaft/Versorgung auf die ersten Plätze. Den Blick über den ILE-Tellerrand lenkte Glatzel auf E-Mobilität und Car-Sharing, Bürgerbus mit ehrenamtlichem Fahrer, 24 Stunden geöffneter Dorfladen, Solar-Kühlschrank.
Mit der blauen Sinngrundbrille ausgestattet für den frischen Blick in die Region entließen Glatzel und Steger die Besucher an die Pinnwände, um ihre Ideen, Wünsche und Visionen auf Zettel aufzuschreiben und anzuheften. An der Themeninsel "Marketing + Öffentlichkeitsarbeit" wurde beispielsweise die bessere Präsentation der Mitgliedsgemeinden vermerkt. Die Interkommunale Zusammenarbeit sah das Ziel gemeinsamer Klärwärter sowie den Windpark Sinngrund als Bürgerprojekt. Bei Kultur und Tourismus sollten dem Tagestourismus mehr Angebote gewidmet werden, die Wasserburg könnte Rittertage sehen und das Schwimmbad durch Strandkörbe und eine Minigolfanlage aufgewertet werden.
Von der Tagespflege bis zum Regiomat
Die meisten Ideen trugen die Besucher im Themenfeld Soziales, Jugend und Natur zusammen. So wäre eine Tagespflege dringend nötig und das Modell der helfenden Hand Mittelsinn sollte auf andere Kommunen übertragen werden. Die Unterstützung hilfsbedürftiger Personen gelte es aufzubauen sowie die längst überfällige Sozialberatung als Ansprechpartner bei schwierigen Formularen und Fragen.
Auf der Tafel "Wirtschaft und Versorgung" wurde ein Regiomat gewünscht, Einkaufsbusse für Senioren, ein Direktvermarkter könnte regionale Speisen offerieren. Bei "Daseinsvorsorge + Mobilität" war unter anderem die App für eine Mitfahrgelegenheit, die E-Bike-Kombi mit der Bahn vermerkt. Das Themenfeld "Natur, Forstwirtschaft und Energie" sah die Aufgabe einer höheren Nutzung des Rohstoffes Holz, eine Reaktivierung von Streuobstwiesen, Ausbau der erneuerbaren Energien, Zulassung von Freiflächen-Photovoltaik. Beim Thema "Bauen und Entwicklung" stand die Hochwasserproblematik und die Gründung einer Wohnungsbaugenossenschaft mit Wohnraum für junge Menschen ganz oben.
Weitere Ideen können beim Umsetzungsbegleiter Lukas Weis gemeldet werden. Abschließend kündigten Glatzel und Steger die Wichtigkeit eines Leuchtturmprojekts an, um junge Menschen auf den attraktiven Sinngrund aufmerksam zu machen.