Zu einem ergreifenden Orgelkonzert mit Dekanatskantor Christian Heidecker aus Würzburg hatte die evangelische Pfarrgemeinde St. Andreas in Remlingen am Sonntagabend unter dem Titel "Vater unser im Himmelreich" eingeladen. Vor einem Corona-bedingt etwas reduzierten, gebannt lauschenden Publikum von rund 50 Besuchern begeistere Heidecker mit einem 50-minütigen meisterhaft vorgetragenen Konzert auf der wundervoll klingenden historischen Steinmeyer-Orgel des Gotteshauses.
Bei seinem abwechslungsreichen Konzert-Programm präsentierte Heidecker folgende Stücke
• Toccata septima von Georg Muffat (1653-1704), charakterisiert durch heitere Spielformen.
• Drei kleine Charakterstücke aus "Piéces" von Jean Philippe Rameau (1661-1733): Tambourin (Das Tambourin), La Vilagenoise (Die Dörflerin) , Les Sauvages (Die Wilden).
• Drei Choralvorspiele für Orgel über "Vater unser im Himmelreich" von Georg Böhm (1661-1733).
• Piece d’ Orgue BWV 572, Tres vitement, Grave, Lentement von Johann Sebastian Bach (1685-1750) - ein beeindruckendes Stück, das Bach wohl zur Orgelprüfung geschrieben hat und das alle Facetten der Orgel ausreizt.
• Bolero de Concert von Louis James A. Lefébure-Wely (1685-1750)– ein heiteres Gute-Laune-Stück, das an Drehorgelmusik auf dem Jahrmarkt erinnerte.
Christian Heidecker ist seit Mai 2004 Leiter der Kirchenmusik an St. Stephan in Würzburg. Der gebürtige Nürnberger absolvierte in Würzburg sein Kirchenmusikstudium, das er 2003 mit einem A-Diplom abschloss. Seine Ausbildung umfasste folgende Bereiche: Orgel bei Professor Günther Kaunzinger, Tonsatz bei Professor Zsolt Gárdonyi sowie Aufbaustudiengänge in Chorleitung bei Professor Jörg Straub und Gesang bei Professorin Monika Bürgener. Heidecker gründete im Jahr 2004 die erfolgreiche Orgelkonzertreihe "Stephaner Emporenkonzerte" und wurde 2016 zum Kirchenmusikdirektor ernannt.
Die historische Steinmeyer-Orgel der evangelisch-lutherischen St. Andreas Kirche in Remlingen stammt aus dem Jahr 1923. Die ursprüngliche Orgel wurde bei einem großen Brand im Jahr 1710 vernichtet. Bereits 1712 wurde eine neue Orgel durch Orgelbauer Jakob Theodor Beres aus Karlstadt und Orgelbauer Foertsch aus Rothenfels für 360 Gulden eingebaut. Das Gehäuse mit Schnitzwerk und Laubwerk erstellte der Schreiner Christoph Hock aus Rothenfels. Nach vielen Reparaturen wurde im Jahr 1923 von der Firma Steinmeyer, Oettingen, die jetzige Orgel eingebaut, wobei das alte Gehäuse wiederverwendet wurde.
Das Konzert war das erste einer Reihe von Konzerten, die die Kirchengemeinde St. Andreas im Herbst organisiert.
Die nächsten Termine
4. Oktober um 17 Uhr: Konzert mit dem Duo Grimmer-Steiner (Gitarre/Querflöte).
11. Oktober um 19 Uhr: Orgelkonzert mit Christoph Brückner.
28. November um 19 Uhr: Konzert mit Jericho.
Aufgrund der begrenzten Platzzahl wird um vorherige telefonische Anmeldung (09764/2356) oder Anmeldung per E-Mail: pfarramt.remlingen@elkb.de gebeten.
Der Eintritt zu Konzerten ist frei, es werden aber gerne Spenden zu Gunsten der Orgel entgegengenommen.
Spenden zugunsten der Orgel können mit dem Vermerk "Orgel Remlingen" auf folgendes Konto überwiesen werden: Evang. Luth. Pfarramt Remlingen – DE44 7905 0000 0100 2002 52 Sparkasse Mainfranken.
