
Der designierte neue Stadtkämmerer Stephan Morgenroth bekräftigte seine Ankündigung, dem Stadtrat am 20. November die Beibehaltung der aktuellen Hebesätze für die beiden Grundsteuern vorzuschlagen. Zum einen fehlten noch "viel zu viele Daten", um die Hebesätze zu ändern. Zum anderen legten neue Zahlen des Finanzamtes zu den Grundsteuermesssätzen nahe, dass Lohr mit den aktuellen Hebesätzen 2025 eine Punktlandung hinlegen, also wieder rund 3,25 Millionen Euro einnehmen werde.
Die von der Politik versprochene Aufkommensneutralität sei damit gegeben. Das gelte nicht für die einzelnen Steuerzahler, von denen die einen mehr, andere weniger bezahlen müssten. Vergleiche mit anderen Kommunen im Kreis, die ihre Hebesätze gesenkt haben, wollte Morgenroth nicht gelten lassen: Je ländlicher eine Gemeinde sei, desto mehr steige wegen großer Grundstücke und Häuser das Grundsteueraufkommen. "In Lohr ist es teilweise umgekehrt."
Wenn Menschen ihren Führerschein abgeben, können sie in Lohr dafür ein Jahresticket für den Stadtbus bekommen. Seit dem Wegzug der Führerscheinstelle des Kreises vom Schlossplatz ist der Vorgang mit erheblichem Aufwand verbunden. Nach Angaben des geschäftsleitenden Beamten im Rathaus, Dieter Daus, ist eine Lösung gefunden worden: Die Führerscheine könnten im Vorzimmer des Bürgermeisters abgegeben werden.
Vor der Bürgerversammlung gingen im Rathaus Beschwerden ein, es gebe in der Innenstadt zu wenig Anwohnerparkplätze. Laut Katharina Pechmann, der stellvertretenden Leiterin des Amtes Bürgerdienste, gibt es im Geltungsbereich des Anwohnerparkens, der vom Stadtrat festgelegt wurde, 164 Anwohnerparkplätze. Im vorigen Jahr seien dafür 238 Parkausweise für jeweils 30 Euro im Jahr ausgegeben worden. Es gebe kein Anrecht auf einen bestimmten Parkplatz, machte Bürgermeister Mario Paul klar.
Bauantrag für Warenautomaten
Bei Problemen und Beeinträchtigungen durch die immer mehr werdenden Warenautomaten sollten sich Betroffene ans Bauamt wenden, riet Bürgermeister Paul. In der Innenstadt gebe es einen dieser Automaten. "Dafür muss noch ein Bauantrag gestellt werden", erläuterte Paul. Im Rahmen des Verfahrens werde auch der Immissionsschutz geprüft.
Bei der Ideensammlung für die Innenstadt im Rahmen der Fortschreibung des integrierten Stadtentwicklungskonzepts habe es über 1000 Eingaben gegeben, berichtete Paul auf eine Frage aus dem Livechat der ins Internet übertragenen Bürgerversammlung. Die Auswertung laufe noch, sie werde voraussichtlich noch in diesem Jahr dem Stadtrat präsentiert.
Auf die Frage aus dem Livechat nach einer Fernwärmeversorgung konnte Paul "noch nichts Abschließendes sagen". Denn es sei noch gar keine kommunale Wärmeplanung beauftragt worden. Im Innenstadtbereich werde es wohl auf eine leitungsgebundene Wärmeversorgung hinauslaufen.
Ein Teilnehmer im Saal der Stadthalle machte darauf aufmerksam, dass es an der Einmündung der Stadtmühlgasse in die Turmstraße bereits einige Beinahe-Unfälle gegeben habe, weil die Autofahrer rücksichtslos auf die Turmstraße einbögen. Die vorgeschlagene Aufstellung eines Stoppschildes will der Bürgermeister prüfen lassen. Ferner berichtete der Mann, in der Lohrtor- und Turmstraße sowie am Kirchplatz werde nach 18 Uhr wild geparkt.
Beschwerde über Radfahrer in der Fußgängerzone
Über Radfahrer in der Fußgängerzone beschwerte sich Susan Kraft. Vor allem auf dem Rollatorweg werde schnell gefahren. Die Beschwerde eines Mannes ging gegen E-Scooter-Fahrer. Laut Katharina Pechmann vom Amt Bürgerdienste sagt schon der Name Fußgängerzone, dass dort nicht gefahren werden darf. Michael Schecher machte darauf aufmerksam, dass der Zebrastreifen vom Polizeigebäude zur Hubertus-Apotheke nachts praktisch unbeleuchtet sei und Fußgänger beim rasanten Abbiegen von Autos um die Kurve in Gefahr geraten könnten. Laut Bürgermeister wird sich das Bauamt darum kümmern.
Laut Michael Schecher wurden an der Eichenstraße tagsüber Ratten beobachtet. Auf einigen Grundstücken werde Müll gelagert. Damit solle sich der Bauhof beschäftigen, so Paul. Ulla Rausch regte an, bei der Bebauung des früheren Hutzel-Geländes neben der Feuerwehr an die steigende Zahl von Fußgängern zu denken und einen Gehsteig und Bäume vorzusehen. "Das haben wir auf dem Schirm", versicherte Paul. Hans Oswald bezeichnete das Anwesen Lohrtorstraße 8 (ehemaliges Vogelsang-Haus) als "Schandfleck von Lohr". Bürgermeister Paul versicherte: "Wir sind mehr als dran." Er hoffe, dass sich der Zustand bald bessere.