In der öffentlichen Sitzung des Finanz- und Hauptausschusses im Lengfurter Rathaus folgten alle sieben Mitglieder mit einem einstimmigen Votum der Beschlussempfehlung von Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock, den Haushalt 2025 am 29. April in einer Sitzung des Gemeinderates den Haushalt zu verabschieden.
Der neue Etat hat ein Volumen von rund 17 Millionen Euro - eine Summe, die Kämmerer Martin Jäger aus 750 Einzelpositionen zusammenfasste. Es war übrigens der letzte Haushaltsplan, den der Kämmerer bearbeiten musste. Martin Jäger ging nach 29 Dienstjahren beim Markt Triefenstein in den Ruhestand, in dem er sich seiner großen Leidenschaft, der Kirchenmusik, widmen kann. Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock dankte dem scheidenden Kämmerer für seine "langjährigen guten und treuen Dienste gegenüber dem Markt Triefenstein".
Aus der Beteiligung an staatlichen Steuerzuweisungen fließen in diesem Jahr rund vier Millionen Euro in den Verwaltungshaushalt, auf dessen Einnahmenseite rund 12,3 Millionen Euro stehen. Hinzu kommen Schlüsselzuweisungen von 675.000 Euro. Dabei handelt es sich um eine Unterstützung der öffentlichen Hand für steuer- und umlageschwache kreisangehörige Kommunen zur Stärkung ihrer Finanzkraft. Aus der kommunalen Grund- und Gewebesteuer nimmt der Markt Triefenstein in diesem Jahr etwa 3, 8 Millionen Euro ein.
Pflichtaufgaben im Fokus
Rund drei Millionen Euro muss die Gemeinde in diesem Jahr an Kreisumlage an den Landkreis Main-Spessart überweisen. Dabei handelt es sich um eine gesetzlich festgelegte Unterstützung, die Gebietskörperschaften zur Stärkung ihrer Finanzkraft erhalten. Als Personalkosten stehen rund zwei Millionen Euro im Entwurf des Verwaltungshaushalts. Rund 1,25 Millionen Euro will die Gemeinde in diesem Jahr im Vermögenshaushalt für die Abwasserbeseitigung und für die Wasserversorgung ausgeben.
Bis 2028 stehen die Pflichtaufgaben im Fokus des Investitionsprogramms. Dabei handelt es sich um Ausgaben für eine notwendige Fahrzeugausstattung der Feuerwehren, für einen Kindergartenneubau in Lengfurt sowie für den Wasser- und Kanalbereich. Ausgaben, die sich im Detail noch nicht festlegen lassen, kommen für notwendige Sanierungsmaßnahmen an den gemeindlichen Liegenschaften im den nächsten Jahren auf die Einheitsgemeinde zu.
Die aktuelle Pro-Kopf-Verschuldung pro Einwohner von 681 liegt im Landesdurchschnitt vergleichbarer Kommunen, sagte de Bürgermeisterin dem Finanz- und Hauptausschuss. Seit der Verdoppelung der Schuldenstandes im Jahr 2014 seien die Verbindlichkeiten deutlich auf 3.027 Millionen Euro gesunken.
Kein Einfluss auf die Kreisumlage
In der Diskussion wollte Gemeinderat Armin Huth wissen, ob vor dem Hintergrund der zu erwartenden Kosten die Schäden an der Bocksberghalle die Zwischendecke oder das Hauptdach betreffen. Die Antwort der Bürgermeisterin war kurz. Beides! Gemeinderat Peter Weis wollte wissen, ob die Gemeinde einen Einfluss auf die Kreisumlage habe und mit der Schulverbandsumlage möglicherweise eine Doppelbelastung für die Kommune bestehe. Die Bürgermeisterin verneinte dies. Der Landkreis Main-Spessart sei durch die Kreisumlage massiv belastet, sagte Deckenbrock und empfahl dem Kollegen Weis, sich als Kreisrat aufstellen zu lassen.