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Coburg/Gemünden
Hans Michelbach, der "Tiefwurzler" aus der CSU
200 Gäste, darunter Horst Seehofer, gratulierten CSU-Bundestagsabgeordnetem Hans Michelbach zum 70. Geburtstag. Doch der geborene Gemündener wünscht sich etwas anderes.
Bundesinnenminister und Ministerpräsident a. D. Horst Seehofer gratulierte dem CSU-Bundestagsabgeordneten Hans Michelbach zum 70. Geburtstag.
Foto: Wolfgang Braunschmidt | Bundesinnenminister und Ministerpräsident a. D. Horst Seehofer gratulierte dem CSU-Bundestagsabgeordneten Hans Michelbach zum 70. Geburtstag.
Wolfgang Braunschmidt
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:15 Uhr

Ein bayerisches Sprichwort besagt, nirgends werde mehr gelogen als bei Hochzeiten und Beerdigungen. Geburtstage werden nicht genannt. Und deshalb, so Bundesinnenminister Horst Seehofer bei der Feier des 70. Geburtstags des CSU-Bundestagsabgeordneten Hans Michelbach, könne er ihm alles glauben, was er am Samstag vor rund 200 geladenen Gästen im Kongresshaus Rosengarten in Coburg über ihn gesagt habe. Der ehemalige Ministerpräsident würdigte die Lebensleistung des Unternehmers und Politikers und bezeichnete ihn als "Anwalt seiner Heimat".

Hans Michelbach wurde am 3. Mai 1949 in Gemünden am Main geboren, übernahm als ausgebildeter Kaufmann Führungsverantwortung im elterlichen Unternehmen und trat 1976 in die CSU ein. Von 1982 bis 1994 war er 1. Bürgermeister seiner Heimatstadt in Unterfranken, als er als Nachrücker über die Landesliste seiner Partei in den Bundestag kam. 2002 wurde er im Wahlkreis Coburg/Kronach direkt in das Parlament gewählt. Dieses Mandat in Oberfranken hält er bis heute.

"Du kannst mir alles glauben, was ich gesagt habe."
Bundesinnenminister Horst Seehofer zu Hans Michelbach

Seehofer bezeichnete Hans Michelbach als "Tiefwurzler", weil er als Mensch und Unternehmer stark im tatsächlichen Leben verankert sei und sich nie an Dogmen, sondern an der Lebenswirklichkeit ausgerichtet habe. So sei er als Vorsitzender der CSU-Mittelstandsunion zu einem "Kapitän des Mittelstandes" geworden, mit dem Kompass der Sozialen Marktwirtschaft. 

Der Bundesinnenminister bescheinigte dem Jubilar, seine politischen Ziele aufrecht und mutig verfolgt zu haben und dabei streitbar und mit Leidenschaft für seine Überzeugungen zu kämpfen. Dabei verfüge er aber auch über die Gabe, den richtigen Zeitpunkt zu erkennen, wenn man sich wieder einordnen müsse in Kompromisse und die Gemeinschaft. Damit unterscheide sich der Coburg-Kronacher Bundestagsabgeordnete "von Besserwissern und Querulanten". Er zollte Hans Michelbach Respekt dafür, was er für Unter- und Oberfranken, Bayern und Deutschland geleistet habe.

Hans Michelbach (stehend, Dritter von links) und seine Frau Christl (links) mit Gästen beim Empfang zum 70. Geburtstag des Coburg-Kronacher CSU-Bundestagsabgeordneten: Horst Seehofer, Bundesinnenminister und Ministerpräsident a. D. (Zweiter von links), Alexander Dobrindt, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Bundestag (Vierter von links), Franz-Josef Pschierer, Vorsitzender der Mittelstandsunion (Fünfter von links) und Hans-Peter Friedrich, Bundestagsvizepräsident und Vorsitzender des CSU-Bezirksverbands Oberfranken.
Foto: Wolfgang Braunschmidt | Hans Michelbach (stehend, Dritter von links) und seine Frau Christl (links) mit Gästen beim Empfang zum 70. Geburtstag des Coburg-Kronacher CSU-Bundestagsabgeordneten: Horst Seehofer, Bundesinnenminister und ...

Alexander Dobrindt, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Bundestag und früherer Bundesverkehrsminister, zählte den Ausbau der B 173 in Kronach und den ICE-Halt in Coburg zu Michelbachs Verdiensten. In unzähligen Gesprächen habe ihn Michelbach überzeugt, wie wichtig die Anbindung des Wirtschaftsraumes Coburg/Kronach an das schnelle Fernverkehrsnetz der Bahn sei. Kritik, dass Michelbach trotz seiner politischen Mandate immer unternehmerisch tätig war, wies Dobrindt zurück. Seine Überzeugung sei, "wir brauchen mehr Hans Michelbach in der Politik".

"Ich wünsche mir, dass wir bei der Europawahl am 26. Mai ein klares Zeichen für unsere Demokratie setzen."
CSU-Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach

Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) attestierte dem Jubilar Fleiß und einen Durchsetzungswillen, der sich auf das Praktische konzentriere. Er würdigte, dass der Abgeordnete die Probleme der Kommunalpolitik in die Bundespolitik einbringe. Als Beispiel nannte er den Einsatz Michelbachs für den ICE-Halt und den Ausbau des Bahnhofs Coburg in einem bundesweiten Modellprojekt.

Hans Michelbach selbst sagte, zu seinem Geburtstag habe er drei Wünsche: "Dass wir unseren Kindern eine Antwort geben, wie sie in Zukunft in Freiheit, Sicherheit und Wohlstand leben können, dass die Soziale Marktwirtschaft als Erfolgsmodell irgendwann in das Grundgesetz aufgenommen wird und dass wir bei der Europawahl am 26. Mai ein klares Zeichen für unsere Demokratie setzen."

 
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  • W. M.
    joil, halten Sie sich bitte an die Netiquette und argumentieren Sie sachlich. Die Alternativgeschichte könnte man allerdings noch weiter führen. Problem Scherenberghalle wäre gelöst, die Innenstadt wäre wegen stadtnaher Arbeitsplätze belebt, eine Stadtmarketing wäre entbehrlich, der Tourismus würde expandieren, Gemünden hätte keine Hallbenbad schließen müssen, hätte dafür ein gut besuchtes Erlebnisbad und eine für ein Mittelzentrum benötigte 400-Meter-Bahn, der Anschluss an die B 26 n wäre für Gemünden verkehrsstrategischer gelegen und mit "Altantis" hätte man das benötigte 100-Betten-Hotel. Wenn Gemünden heute noch von Errungenschaften profitiert, dann waren es viele, die Michelbach geschaffen hat. Danach ist Gemündens Politik nur als Sparflamme zu bezeichnen, mit hohen Kosten für die Bürger und Einwohnerschwund. Das ist Fakt und Realität. Wer etwas Anderes behauptet und meint, betrügt sich selbst. Schulden machten andere danach, H`bad 5 M`-Brücke 3, Scherenberghalle 6 Millionen €.
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  • J. I.
    zu BFE.... TRÄUME sind Schäume. Lach Lach.
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  • W. M.
    zu mo94: Liebe(r) Mo! Dieser Mann hatte Innovationen, Innovationen, die den Bürgermeisergenerationen danach fehlten. Er wäre lieber Bürgermeister von Gemünden geblieben. Wie hat sich denn in Gemünden nach ihm entwickelt? Gemünden hatte zu Michelbachs Zeiten keine höhere Verschuldung als heute. Der Schuldenstand Gemündens von heute ist "kosmetisch" durch die Gründung des KU beschönigt. Ein geschickter Schachzug des heutigen LR. Gemünden hätte jedenfalls mehr an Industrie, hätte mehr Gewicht im Lkrs. MSP und die Mainbrücke wäre spätestens 2000 an den Lkrs. mit Erfolg, nach Beschwerdeführung beim Bayer. VGH, abgetreten worden. Die CSU hätte in Gemünden zwölf Stadträte und könnte konstruktiv die Geschicke der Stadt leiten. Verbesserungsbeiträge wären nicht in dieser Höhe an die Bürgerinnen und Bürger übertragen worden, Gemünden könnte sich mit MAR messen und die Straßen wären auch saniert. Es gäbe Baugebiete, in denen die Ortsansässigen ihr Eigenheim errichten könnten. So wäre es!!
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  • I. H.
    in Gemünden trauert ihm niemand nach, im Gegenteil vielen wäre ein frühzeitigeres Exil in Coburg lieber gewesen, .....
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