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Retzbach
Hallengebühren werden nach Jahrzehnten um rund 40 Prozent teurer
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 12.02.2024 02:48 Uhr

Am 1. März steigen die Nutzungsgebühren und Mieten für die Friedrich-Günther-Halle in Zellingen und die Sporthalle Retzbach in der Bahnhofstraße. Im Herbst hatte der Gemeinderat das Thema schon einmal diskutiert, jetzt machte er Nägel mit Köpfen.

Bisher zahlen Vereine mit regelmäßigem Trainingsbetrieb je Hallenstunde sieben Euro (Erwachsene) und fünf Euro (Jugend), künftig sind es zehn und sieben Euro, was eine Erhöhung um 43 und 40 Prozent bedeutet. Neu ist die Gebühr von 30 Euro je Hallenstunde bei kommerziellen Kursen.

Die Verwaltung hatte auch kostendeckende Nutzungsgebühren kalkuliert und war 25 und 15 Euro je Stunde gekommen. Das war den Räten aber zu heftig. "Wir sollten die ehrenamtlichen Leistungen der Vereine nicht aus den Augen verlieren", fand Stefanie Heßdörfer. Sie hatte eine Erhöhung um etwa 30 Prozent vorgeschlagen. Auch Alexander Hoffmann befand, die Trainingsstunden müssten günstig bleiben. Günther Krönert schlug eine stufenweise Erhöhung über Jahre vor, aber ohne vollständige Kostendeckung erreichen zu wollen. Die beschlossene Erhöhung schlug letztlich der Bürgermeister vor, um auf halbwegs runde Zahlen zu kommen.

Für die Erhöhung gibt es im Wesentlichen drei Gründe: Die Nutzungsgebühren wurden zuletzt vor der Einführung des Euro angepasst, also seit Jahrzehnten nicht. Das monierte der Bayerische Kommunale Prüfungsverband im Rahmen der Rechnungsprüfung mehrfach. Und die Gemeinde investierte im Jahr 2023 in die dringend nötige Sanierung von Sanitär- und Umkleideräumen rund 226.000 Euro.

In der Friedrich-Günther-Halle gibt es auch einen kleinen Saal, in dem zum Beispiel Tanzgarden trainieren und bei den Prunksitzungen die Bar eingerichtet wird. Auch die Kegelbahn wird noch genutzt. Hier verdoppeln sich die Nutzungsgebühren auf fünf Euro je Stunde für den kleinen Saal und die Kegelbahn beim Training des TV Zellingen, ansonsten kostet die Kegelstunde ab März zehn Euro.

Gebühren für Friedrich-Günther-Halle bleiben gleich

Die Nutzungsgebühren (oder Hallenmieten) für Veranstaltungen in der Friedrich-Günther-Halle bleiben vordergründig gleich – 130 Euro (30 Euro für Auf- und Abbau) je Tag beim "Großen Saal", womit die eigentliche Sporthalle gemeint ist, und 65 Euro je Tag für den kleinen Saal. Die Verwaltung hatte hier jeweils eine Verdoppelung vorgeschlagen. Allerdings übernimmt die Gemeinde künftig nicht mehr die Kosten für Sondernutzungserlaubnis und Sicherheitswacht durch die Feuerwehr. Das betrifft Veranstaltungen ab 200 Besuchern, von denen nur zwölf im Jahr erlaubt sind, was bisher zu etwas einem Viertel ausgeschöpft wird. Wie die zweite Bürgermeisterin Andrea Heßdörfer erklärte, beträgt die Bearbeitungsgebühr des Landratsamtes für eine solche Sondernutzungserlaubnis 204 Euro.

Der Gemeinderat verständigte sich darauf, künftig einmal je Wahlperiode über die Nutzungsgebühren und Hallenmieten zu beraten. "Ich möchte da nicht alle zwei Jahre drüber reden müssen", sagte etwa Gemeinderat Michael Heßdörfer.

Der Bürgermeister gab das Energiegutachten zur Friedrich-Günther-Halle bekannt: 244 Kilowattstunden Heizenergiebedarf je Quadratmeter und Jahr liegen im "Grün-Gelben-Bereich" des Energieausweises. Die Gemeinde sanierte die Halle vor rund 20 Jahren schon einmal. Eine bessere Dämmung der Gebäudehülle würde sich auf 50 Jahre gerechnet nicht amortisieren. Sinnvoll seien Investitionen in die Heizung. Eine Nahwärmeversorgung für den Bereich Badstraße inklusive Schwimmbad wird bereits untersucht.

 
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